Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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Gründung 1402 (Erstgründung)
1582 (Wiedergründung)
Ort Würzburg
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Leitung Alfred Forchel
Studenten 22.036 (SS 2011)[1]
Jahresetat 294 Mio. Euro
(2010, inkl. Baumaßnahmen,
ohne Klinikum,
davon 85 Mio. Euro Drittmittel)
[2]
Website www.uni-wuerzburg.de
Die Neue Universität am Sanderring, das 1896 errichtete Hauptgebäude der Universität Würzburg.
Panoramaansicht der Universitätsbibliothek am Hubland.

Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (ehemals Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg) gehört zu den Hochschulen mit einer sehr langen Tradition: Sie wurde (nach einer ersten, bald gescheiterten Gründung 1402) im Jahre 1582 von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn gegründet. Die bayerische Volluniversität ist Mitglied der Coimbra-Gruppe.

Inhaltsverzeichnis

Studentenzahl

Im Sommersemester 2011 sind an der Universität Würzburg 22.036 Studierende eingeschrieben. Sie ist damit die drittgrößte Universität Bayerns. Der Männeranteil bei den Studierenden beträgt 42 Prozent.[3]

Studiengänge

Zum Wintersemester 2007/08 wurde ein großer Teil der Studiengänge auf das Bachelor/Master-System umgestellt.

Die jüngsten „Kinder“ unter den zahlreichen Studiengängen der Universität Würzburg sind der internationale Studiengang „Space Master“, der Bayerische Elite-Studiengang „FOKUS Physik“, Technische Informatik, Wirtschaftsmathematik, Biomedizin, Luft- und Raumfahrtinformatik, Modern China (B.A.), das Executive MBA-Program Business Integration, der Diplom-Ingenieur-Studiengang Nanostrukturtechnik und der Studiengang „Technologie der Funktionswerkstoffe“ sowie auch die Studiengänge „Mensch-Computer-Systeme“ und „Medienkommunikation“.

Fakultäten

Bei der Neugründung 1582 gab es zunächst die Fakultäten für Theologie und Philosophie, welchen bald die Juristische und die Medizinische Fakultät folgten. In der weiteren Entwicklung kamen 1937 eine Mathematisch-Naturwissenschaftliche (entstanden aus der Fakultät Philosophie) und 1968 eine Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät hinzu. 1972 folgte Pädagogik als siebte Fakultät. Bei der Hochschulreform 1974 wurde die Struktur völlig verändert; dabei entstanden 13 Fakultäten, ehe Pädagogik 1977 aufgelöst und anderen Fakultäten zugeordnet wurde.

Zum Wintersemester 2007/08 wurden die Fakultäten teilweise neu gegliedert: Die Fakultät für Geowissenschaften wurde aufgelöst und das Institut für Geographie der neuen Philosophischen Fakultät I zugeordnet, die aus der Fusion der bisherigen Philosophischen Fakultäten I und II entstand. Die bisherige Philosophische Fakultät III wurde zur Philosophischen Fakultät II. So hat die Universität derzeit zehn Fakultäten:

  1. Katholisch-Theologische Fakultät
  2. Juristische Fakultät (mit Institut für Notarrecht an der Universität Würzburg)
  3. Medizinische Fakultät
  4. Philosophische Fakultät I (Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften)
  5. Philosophische Fakultät II (Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften)
  6. Fakultät für Biologie
  7. Fakultät für Chemie und Pharmazie
  8. Fakultät für Mathematik und Informatik
  9. Fakultät für Physik und Astronomie
  10. Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Geschichte

Erste Gründung 1402

Die Universität Würzburg wurde erstmalig am 10. Dezember 1402 durch Fürstbischof Johann von Egloffstein als „Hohe Schule zu Würzburg“ gegründet, womit sich Würzburg in die Gruppe der Städte mit den ältesten Universitäten im damals deutschsprachigen Raum einreihte - Prag (1348), Wien (1365), Heidelberg (1386), Köln (1388) und Erfurt (1392). Insofern ist Würzburg auch die älteste Universität Bayerns. Der Lehrbetrieb musste jedoch bereits kurze Zeit nach dem Tod des Fürstbischofs Egloffstein ausgesetzt werden. Gründe für den Niedergang waren neben der mangelhaften Finanzierung und der Ermordung des Kanzlers der Universität durch seinen Kammerdiener Beschwerden über den angeblich ausschweifenden Lebensstil der Studenten.

Neugründung 1582

Alte Universität Würzburg, "Collegium der Hochenschuel zu Würzburg"
Turm der Neubaukirche, der früheren Kirche der Julius-Maximilians-Universität. Heute wird das Gebäude als Festsaal und Aula benutzt.
Siegel der Universität

Im Jahre 1582 gründete der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545–1617) im Zuge der Gegenreformation die Universität erneut (siehe auch Erasmus Neustetter genannt Stürmer). Dieses Mal war die Finanzierung allerdings besser abgesichert, und auch die Vorschriften für die Studenten waren strenger. Das Universitätssiegel entstand erst im darauffolgenden Jahr, weswegen dort das Jahr 1583 zu sehen ist.

Die Universität stand zunächst nur Studenten katholischer Konfession offen. Mit der von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn im Jahr 1734 neu erlassenen Studienordnung öffnete sich die Universität auch Nicht-Katholiken. Ihren kirchlich-katholischen Charakter verlor die Einrichtung allerdings erst im frühen 19. Jahrhundert, nachdem Würzburg unter bayerische Herrschaft gekommen war.

Universität und Stadt

Die Stadt Würzburg ist stark von ihren Hochschulen geprägt: Heute sind hier gut 22.000 Studentinnen und Studenten an der Universität eingeschrieben. Hinzu kommen rund 7000 Studierende der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und etwa 750 Studentinnen und Studenten an der Hochschule für Musik. Die Studierenden machen damit gut 20 Prozent der Bevölkerung Würzburgs aus.

Mit ihren insgesamt über 10.000 Beschäftigten gehören die Universität und ihr Klinikum zu den größten Arbeitgebern in der Region.

Durch das historische Wachstum sind die Institute und Kliniken der Julius-Maximilians-Universität über das ganze Stadtgebiet verteilt. Einrichtungen befinden sich unter anderem an folgenden Orten:

  • Dallenberg (Botanik mit Botanischem Garten, Pharmazeutische Biologie),
  • Grombühl (Medizin, Unikliniken),
  • Am Hubland mit Campus Süd und Campus Nord (auf dem Areal der ehem. Leighton-Barracks)(Universitätsbibliothek, Rechenzentrum, Biozentrum, Germanistik, Anglistik, Romanistik, Kunstgeschichte, Geschichte, Chemie, Pharmazie, Lebensmittelchemie, Physik, Nanostrukturlabor, Astronomie, Mineralogie, Mathematik, Informatik, Geologie, Geographie, Teile der Pädagogik, Neues Sportzentrum, Robotikhalle),
  • Wittelsbacherplatz (Soziologie, Politische Wissenschaft, Pädagogik, Sonderpädagogik),
  • Neue Universität am Sanderring (Wirtschaftswissenschaften, Theologie),
  • Residenz (Altphilologie, Ägyptologie, Orientalistik, Philosophie, Alte Geschichte,Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie),
  • Domerschulstraße: Alte Universität (Jura) und Gebäude Domerschulstraße 13 (Institut für Musikforschung),
  • Innenstadt und Pleich (Geologie, Paläontologie, Zentrum für Infektionsforschung, Zahnmedizin),
  • Röntgenring (Anatomie, Physiologie, Psychologie, Chemische Technologie der Materialsynthese),
  • Versbacher Straße (Pharmakologie, Toxikologie, Rudolf-Virchow-Zentrum, Virologie, Medizinische Strahlenkunde).
  • Judenbühlweg (Sportzentrum)

Diese Liste ist nicht vollständig.

Nobelpreisträger

Für Forschungen an der Universität

Zumindest teilweise an der Universität tätig

Nationalsozialistisches Unrecht rückgängig gemacht

Die Universität Würzburg hat 184 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Jahren von 1933 bis 1945 ihre Doktorwürde aberkannt. Vor allem Wissenschaftler jüdischer Herkunft wurden dadurch entwürdigt. Nach der Aufarbeitung dieser Vorgänge im Jahr 2010 hat die Universität diese Menschen in einem Festakt Ende Mai 2011 öffentlich posthum rehabilitiert.

Sonstiges

  • Im Turm der Neubaukirche (Aula der Universität), der mit seinen 91 Metern der höchste Kirchturm der Stadt ist, befindet sich eins von vier Carillons in Bayern. Auf ihm werden zwischen Ostern und Weihnachten immer mittwochs um 17:30 Uhr öffentliche Konzerte (ca. 30 Minuten Dauer) gespielt.
  • Mit dem Executive MBA-Studiengang Business Integration war die Universität Würzburg eine der ersten staatlichen Universitäten in Deutschland mit einem für Berufstätige passenden Weiterbildungsprogramm. Den Teilnehmern werden innerhalb von 24 Monaten berufsbegleitend alle betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zur Übernahme von Führungspositionen in Unternehmen vermittelt.
  • Die Universität ist Mitglied der Coimbra-Gruppe.

Literatur

  • Peter Baumgart (Hrsg.): Lebensbilder bedeutender Würzburger Professoren. (= Quellen und Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg 8). Degener. Neustadt an der Aisch 1995. ISBN 3-7686-9137-3.
  • Peter Baumgart (Hrsg.): Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift. Neustadt an der Aisch 1982, ISBN 3-7686-9062-8.
  • Peter A. Süß: Kleine Geschichte der Würzburger Julius-Maximilians-Universität. Ferdinand Schöningh. Würzburg 2002. ISBN 3-87717-707-7.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Julius-Maximilians-Universität Würzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uni-wuerzburg.de/ueber/universitaet_wuerzburg/zahlen0/studierende/
  2. http://www.uni-wuerzburg.de/ueber/universitaet_wuerzburg/zahlen0/
  3. [1]

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