Wilhelm Sander (Politiker)

Wilhelm Sander (Politiker)

Wilhelm Sander (* 6. Mai 1895 in Dresden; † 26. Juli 1978 in Bonn) war ein sozialdemokratischer Politiker.

Leben

Sander war Metallarbeiter und trat 1910/11 der SPD, der SAJ und den freien Gewerkschaften bei. Er war seit 1915 Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach Befehlsverweigerung war Sander bis Kriegsende in Festungshaft. Zwischen 1919 und 1920 war er Geschäftsführer und Vorsitzender der Filiale des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Neuruppin. 1920 wechselte er zur USPD und war bis 1922 Parteisekretär des Unterbezirks Groß-Dresden und zeitweise Mitglied im zentralen USPD-Parteirat. Im Jahr 1922 kehrte er zur SPD zurück. In den Jahren 1925 bis 1933 war Sander Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Dresden. Im Jahr 1933 war er kurzzeitig Mitglied im Sächsischen Landtag. Daneben war er zeitweise Mitglied im zentralen SPD Parteiausschuss und Mitglied des Bezirksvorstandes Dresden sowie der Bezirksleitung des Deutschen Metallarbeiterverbandes.

Nach dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft wurde er verhaftet und in Berlin-Plötzensee inhaftiert. Im Mai 1933 emigrierte er zunächst in die Tschechoslowakei. Dort war er im Auftrag der Parteiführung für die Hilfen für sozialdemokratische Flüchtlinge zuständig. 1938 suchte er in Stockholm Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Im selben Jahr ging Sander nach England. Dort übernahm er die Landesvertretung der SPD in Großbritannien und arbeitete auch dort in der Flüchtlingshilfe. Außerdem war er Herausgeber der Zeitschrift sozialistische Mitteilungen. Seit 1945 war Sander Vorsitzender der Union deutscher sozialistischer Organisationen in Großbritannien. Als solcher war er auch Herausgeber der Zeitschrift Sozialistische Mitteilungen. Im Jahr 1946 nahm er als Vertreter der Emigranten am ersten Nachkriegsparteitag der SPD 1946 teil.

Im Jahr 1949 kehrte Sander nach Deutschland zurück. Bis 1962 arbeitete er für die SPD-Bundestagsfraktion und war zeitweise Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung in Bonn. Dort gehörte er zu den Mitgründern der Volksbühne und war von 1965 bis 1970 Vorsitzender des Ortsvorstandes der Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten.

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