Wilhelm Schmidt (Niedersachsen)

Wilhelm Schmidt (Niedersachsen)
Wilhelm Schmidt (rechts) 1990

Wilhelm Schmidt (* 13. Mai 1944 in Barbecke bei Peine) ist ein deutscher Politiker (SPD). Schmidt war von 1978 bis 1986 Landtagsabgeordneter in Niedersachsen und von 1987 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schmidt besuchte von 1954 bis 1960 die Mittelschule in Wolfenbüttel. Im April 1960 fing er an für die Stadt Wolfenbüttel zu arbeiten. Bis 1962 war er Auszubildender in der Verwaltung und danach bis 1965 Beamtenanwärter. Von 1965 bis zu seinem Einzug in den Landtag von Niedersachsen 1978 arbeitete er als Kommunalbeamter im gehobenen Dienst der Stadt Wolfenbüttel, zuletzt als Leiter der Personalabteilung und Ausbildungsleiter. Bereits seit 1964 ÖTV- und SPD-Mitglied, wurde er 1972 kommunalpolitisch aktiv. Am 21. Juni 1978 zog er in den Landtag ein, dem er für zwei Wahlperioden bis zum 20. Juni 1986 angehörte. Während dieser beiden Legislaturperioden war er Vorsitzender des Landtagsausschusses für Jugend und Sport. Nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag wurde er 1987 erstmals in den Bundestag gewählt. Bis 2005 war er fünf Wahlperioden lang Mitglied des Deutschen Bundestages, er wurde stets direkt im Wahlkreis Salzgitter – Wolfenbüttel gewählt.[1]

Als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion[1] und Verhandlungsführer der Regierungskoalition im Vermittlungsausschuss seit 1998 gehörte Schmidt zu den wichtigsten Politikern seiner Partei während der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder und war darüber hinaus Kirchenbeauftragter der SPD-Fraktion. Zur Bundestagswahl 2005 trat er, dessen Erststimmen-Ergebnisse zu den besten bundesweit gehört hatten (1998: 58,9%, 2002: 56,8%), nicht mehr an und ebnete durch den Verzicht auf sein Direktmandat Sigmar Gabriel den Weg in die Bundespolitik.[2] Seit 2004 ist Schmidt Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt.[3]

Bei der niedersächsischen Kommunalwahl im September 2006 hat der bundesweit bekannte SPD-Politiker für den Rat der Stadt Salzgitter kandidiert. In diesen ist er dann auch gewählt worden. Allerdings gab Schmidt kurz nach der Wahl bekannt, dass er dieses Mandat aufgrund der Nichtwahl von Helmut Knebel zum Oberbürgermeister nicht annehme. Zeitgleich legte er sein Amt als Vorsitzender der Bürgerstiftung Salzgitter nieder.[4]

Auszeichnungen

Literatur

  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994: Biographisches Handbuch, 1996, S.337.
  • Ludolf Herbst/Rudolf Vierhaus: Biografisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. 1 Auflage. Band 2, K. G. Saur Verlag, München 2002, ISBN 3-598-23782-0. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Biografie beim Deutschen Bundestag
  2. Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 31. Mai 2005 zu Schmidts Rückzug aus der Bundespolitik
  3. Pressemitteilung der Arbeiterwohlfahrt zu Schmidts Wahl zum Bundesvorsitzenden
  4. Stadt Salzgitter: Schmidt verzichtet auf Ratsmandat, abgerufen am 1. Dezember 2009.

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