- Schmidt-Barrien
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Heinrich Schmidt-Barrien, eigentlich Heinrich Adolf Schmidt (* 19. Januar 1902 in Uthlede/Landkreis Cuxhaven; † 9. Dezember 1996 in Lilienthal bei Bremen) war ein deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heinrich Schmidt-Barrien wurde als Sohn eines protestantischen Pastors geboren. Er besuchte die Volksschule in Hamelwörden, die Realschule in Freiburg/Elbe, von 1913 bis 1920 ein humanistisches Gymnasium und von 1920 bis 1921 eine kaufmännische Schule in Bremen. Von 1921 bis 1923 absolvierte er eine Großhandelslehre und arbeitete anschließend als kaufmännischer Angestellter in Waldenburg/Schlesien. In Breslau führte er von 1926 bis 1929 eine Buchhandlung. Ab 1932 leitete er die Kulturabteilung der Bremer Böttcherstraße.
Am Zweiten Weltkrieg nahm er von 1941 bis 1945 als Soldat an der Ostfront und in Norwegen teil. Nach 1945 lebte er als freier Schriftsteller in der Nähe von Bremen, in Sagehorn[1] und Falkenberg und war Dramaturg am Niederdeutschen Theater.
Ihm zu Ehren wird seit dem Jahr 2000 alljährlich ein Heinrich-Schmidt-Barrien-Preis vergeben.
Der Namenszusatz "Barrien" stammt von dem niedersächsischen Ort Syke-Barrien (Landkreis Diepholz), in dem er einen Teil seiner Schulzeit (1913-1920) in seinem Elternhaus verbracht und die er auch literarisch gewürdigt hat ("Aus meinen Jungensjahren").
Künstlerisches Schaffen
Schmidt-Barrien schrieb in niederdeutscher und in hochdeutscher Sprache. Er verfasste Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Hörspiele.
Für die Sprechplattenreihe Niederdeutsche Stimmen, die Werke wichtiger niederdeutscher Autoren im Sprachklang dokumentierte, las Schmidt-Barrien bereits Ende der 1960er Jahre Wapen für ‘n Koptein, Wenn de Roland singt und die sogenannten Döntjes von Jann Kiewitt.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1954 Literaturpreis der Stadt Bremen
- 1960 Hans-Böttcher-Preis
- 1960 Hörspielpreis der Hamburger Stiftung FVS
- 1965 Einladung als Ehrengast in die Villa Massimo
- 1969 Fritz-Reuter-Preis
- 1972 Medaille für Kunst und Wissenschaft der Freien und Hansestadt Bremen
- 1980 Nicolas Born-Preis (Sparte: Künstlerstipendien und Kunstpreis des Landes Niedersachsen für Literatur)
- 1982 Bundesverdienstkreuz
- 1990 Kulturpreis des Landkreises Diepholz
Werke
in Hochdeutsch
- Ihr Kleinmütigen, Berlin 1943, 3., überarbeitete Aufl. Bremen 1995, 271 S.; ISBN 3-929902-64-8
- Der Mann ohne Gesicht, Gütersloh 1949
- Tanzgeschichten, Gütersloh 1950
- Geschichten aus der Bibel, Göttingen 1952
- Und der Herr sprach, Göttingen 1957
- Und bauen den Bienen ein Haus, Hamburg 1958
- 17 Tage Hurrikan, Hamburg 1963
- Lessing im Walde, Göttingen 1965
- Bilder aus der Grafschaft Hoya, Syke/Hoya 1967
- Im Geiste Findorffs, Worpswede 1967
- Geliebte Biene, Göttingen 1968
- 40 Jahre Niederdeutsches Theater Bremen, Bremen 1968
- Parks und Anlagen einer Hansestadt, Oldenburg 1970 (zusammen mit Klaus Rohmeyer)
- Land um Bremen, Bremen 1975 (zusammen mit Klaus Rohmeyer)
- Werke, Bremen
- 1. Hochdeutsches, 1975
- 2. Ihr Kleinmütigen, 1975
- 3. In Platt vertellt, 1975
- 4. Speel in Platt, 1975
- 5. Altbremen, 1975
- 6. Strandgut, 1980
- Schnoor No. 6, Bremen 1984
- Not oder Brot, Heide 1987
- Aus dem alten Bremen, Osterholz-Scharmbeck 1989
- Worpsweder Begegnungen, Osterholz-Scharmbeck 1989
- Aus meinen Jungensjahren. Uthlede, Hamelwörden und Barrien. 1902-1917, Heide 1992, 196 S. m. Abb.; ISBN 3-8042-0572-0
- Aus dunklen Tagen, Bremen 1994
- Van Gogh im Moor, Bremen 1996
in Niederdeutsch
- Dat plattdütsche Krüppenspäl, Verden 1934
- Nachtvagels, Verden 1938
- Swigen un Swögen, Hamburg 1938
- Inkognito, oder En Herren-Eten, Verden 1939
- De Windmüller, Bremen 1939
- Scheeßeler Hochtied, Verden 1939
- Oold-Bremen, Bremen 1940
- De frömde Fro, Hamburg-Wellingsbüttel 1952
- Ünner de Swööp, Hamburg 1952
- Klocken von guntsiet, Hamburg 1953
- De Spaßmaker, Hamburg-Wellingsbüttel 1960
- De Moorkeerl, Hamburg-Wellingsbüttel 1968
- De Sommerdeern, Bremen 1977
- De Vagelfänger, Heide 1990
- Ut de ole Tied, Osterholz-Scharmbeck 1991
- Jann Kiewitt, Lilienthal 1994
- Water över Weyerdamm, Osterholz-Scharmbeck 1995
Herausgeberschaft
- Eduard Rosenhagen: Ut mien Fohrenstied, Bremen 1939
- Heinrich Smidt: Bremer Kinner-Rimels, Bremen 1941
- Jeremias Gotthelf: Änneli, Göttingen 1950
- Keen gröter Freud, Wolfenbüttel [u.a.] 1979
- Lüttje Lüe, Husum 1981
Literatur
- Irene Grotefend u. Wilhelm Dehlwes (Hrsg.): Heinrich Schmidt-Barrien. 1902 - 1996. Texte und Bilder zu Leben und Werk. Lilienthal 1999; ISBN 3-927723-43-6
Einzelnachweis
- ↑ Wer ist wer?: Das Deutsche WHO's WHO, Arani Verlag Berlin, 1955
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Schmidt-Barrien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie zu Heinrich Schmidt-Barrien
- Thomas Gebel: "Plattdeutsch in New York" In: taz
Personendaten NAME Schmidt, Heinrich Adolf KURZBESCHREIBUNG Dramaturg am Niederdeutschen Theater in Bremen GEBURTSDATUM 19. Januar 1902 GEBURTSORT Uthlede, Cuxhaven STERBEDATUM 9. Dezember 1996 STERBEORT Lilienthal, Bremen
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