Wilhelm Werner von Zimmern

Wilhelm Werner von Zimmern
Wilhelm Werner von Zimmern: Selbstporträt (Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Cod. Don. 593a, fol. 115v.)

Wilhelm Werner Graf von Zimmern (* 6. Januar 1485 in Meßkirch; † 7. Januar 1575 in Herrenzimmern bei Rottweil) war ein deutscher Historiker und Jurist.

Wilhelm Werner von Zimmern war ein Mitglied der Familie der Herren von Zimmern. Die Familie wurde zu seinen Lebzeiten 1538 in den Grafenstand erhoben. Er war am Reichskammergericht in Speyer zunächst als Beisitzer, dann als kaiserlicher Kammerrichter tätig. Als Historiker wurde er bekannt durch Genealogien schwäbischer Adelsgeschlechter und sein Hauptwerk, die Chronik des Erzstiftes Mainz und seiner zwölf Suffraganbistümer (u. a. Worms, Würzburg, Eichstätt, Chur, Hildesheim, Paderborn). Die Handschriften seiner Werke schrieb er teilweise selbst und stattete sie mit selbst gezeichneten Abbildungen aus. Wahrscheinlich beeinflusste er durch persönliche Erzählungen und Diskussionen seinen Neffen Froben Christoph von Zimmern und dessen Zimmerische Chronik in beträchtlichem Umfang.

Schriften

  • Die Könige von Ungarn, ab ca. 1540 (Handschrift mit bebilderten Biographien, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Cod. Donaueschingen 704)
  • Chronik von dem Erzstifte Mainz und dessen Suffraganbistümern, 5 Bände, vollendet ca. 1550 (verschiedene Handschriften, komplett nur in Bremen)
  • Vergänglichkeitsbuch, bebilderte Handschrift, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Cod. Donaueschingen A III 54; neuere Ausgabe: Totentanz, Hrsg. von Christian Kiening, Ulrich Gaier, Hans Pörnbacher. Edition Isele, Eggingen 2004 ISBN 3-86142-276-X; Abschrift: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Cod. Donaueschingen 123

Literatur

  • Georg Tumbült: Zimmern, Wilhelm Werner Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 302–306.
  • Die Würzburger Bischofschronik des Grafen Wilhelm Werner von Zimmern und die Würzburger Geschichtsschreibung des 16. Jahrhunderts. Hrsg. von Wilhelm Kraft. Würzburg: Schoeningh 1952.
  • Die Eichstätter Bischofschronik des Grafen Wilhelm Werner von Zimmern Hrsg. von Wilhelm Kraft. Schoeningh, Würzburg 1956
  • Gerhard Wolf: Von der Chronik zum Weltbuch. Sinn und Anspruch südwestdeutscher Hauschroniken am Ausgang des Mittelalters. Berlin und New York: de Gruyter 2001.
  • Wolfgang Achnitz: Die poeten und alten historien hat er gewist. Die Bibliothek des Johann Werner von Zimmern als Paradigma der Literaturgeschichtsschreibung. Aufsatz in: Nine Miedema, Rudolf Suntrup (Hrsg.): Literatur - Geschichte – Literaturgeschichte. Beiträge zur mediävistischen Literaturwissenschaft. Frankfurt/Main: Lang 2003.
  • Erica Bastress-Dukehart: The Zimmern chronicle. Nobility, memory, and self-representation in sixteenth century Germany. Aldershot; Burlington: Ashgate. ISBN 0-7546-0342-3
  • Felix Heinzer: Handschrift und Druck im Oeuvre der Grafen Wilhelm Werner und Froben Christoph von Zimmern. In: Gerd Dicke, Klaus Grubmüller (Hrsg.): Die Gleichzeitigkeit von Handschrift und Buchdruck. Wiesbaden: Harrassowitz 2003. ISBN 3-447-04767-4
  • Franz-Josef Holznagel: Ignorierte Warnungen armer Seelen, lehrreiche Begegnungen mit den Ahnen und eine undankbare Wiedererweckte. Die „Gespenster“ des Wilhelm Werner von Zimmern (1485-1575) und ihre Funktionalisierungen. In: Moritz Baßler, Bettina Gruber, Martina Wagner-Egelhaaf (Hrsg.): Gespenster. Erscheinungen – Medien - Theorien. Würzburg 2005, S. 55-75. ISBN 3-8260-2608-X
  • Beat Rudolf Jenny: Graf Froben Christoph von Zimmern. Geschichtsschreiber, Erzähler, Landesherr. Ein Beitrag zur Geschichte des Humanismus in Schwaben. Lindau und Konstanz: Thorbecke 1959 (enthält u. a. eine Klarstellung der Rolle Wilhelm Werner von Zimmerns bei der Entstehung der Zimmerischen Chronik).

Weblinks

 Commons: Wilhelm Werner von Zimmern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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