- Wilhelm von Allwörden
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Wilhelm von Allwörden (* 1. Juni 1892 in Altona; † 10. August 1955 in Hamburg) war ein nationalsozialistischer Politiker und hamburger Senator.
Allwörden besucht 1899 bis 1906 die Volksschule in Altona und Wrist in Holstein. Vom 24. Februar 1915 bis zum 12. April 1919 leistete er im Res.-Inf.-Regt. 59 Kriegsdienst. Dazwischen war er von 1906 bis 1908 als Arbeiter tätig und anschließend bis 1910 als Kontorbote. Es folgte eine Anstellung als Volontär, die er bis 1911 ausübte, um von 1911 bis zum 1. Weltkrieg als kaufmännischer Angestellter zu arbeiten. Nach dem Krieg 1919 kehrte er bis 1930 in seinen Beruf als kaufmännischer Angestellter zurück.[1]
Als Angestellter in Hamburg tätig, trat Allwörden, der von 1922 bis 1924 dem Bund Armin zur Treue und Einigkeit sowie 1924/25 der Deutsch-Völkischen Freiheitsbewegung angehört hatte, 1925 in die NSDAP ein und wurde gleich Ortsgruppenleiter der Partei in seiner holsteinischen Geburtsstadt. Nachdem er 1926 auch in die SA eingetreten war, leitete er SA- und SS-Einheiten in Schleswig-Holstein. Er machte sich dann beruflich selbständig und eröffnete einen Tabakwarenladen in Altona-Ottensen. Dort wurde er 1929 als einer von drei nationalsozialistischen Abgeordneten in das Stadtverordnetenkollegium gewählt. Von 1931 bis 1933 war Allwörden Fraktionsvorsitzender der NSDAP in der Hamburger Bürgerschaft. Seit März 1933 gehörte er dem Hamburger Senat an, zunächst als Leiter der Wohlfahrtsbehörde, seit Oktober 1933 als Kultursenator. Nebenbei füllte er das Amt des NSV-Gauamtsleiters in Hamburg aus. Im Jahre 1943 beförderte man Allwörden zum SA-Gruppenführer und versetzte ihn zum Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, wo er Hauptabteilungsleiter der Abteilung Wirtschaft wurde.
Von Mai 1945 bis März 1948 war Allwörden in Internierungshaft. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er 1949 als "Minderbelasteter" eingestuft.
Literatur
- Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, Heidelberg 2004, S. 13 f. ISBN 3935025688.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt/M., 2003, ISBN 3-10-039309-0.
- Literatur von und über Wilhelm von Allwörden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
Einzelnachweise
- ↑ Das Deutsche Führerlexikon 1934/1935. Verlagsanstalt Otto Stollberg G.m.b.H.
Hamburger Schulsenatoren seit 1919Emil Krause | Karl Witt | Wilhelm von Allwörden | Heinrich Landahl | Hans Wenke | Heinrich Landahl | Wilhelm Drexelius | Peter Schulz | Günter Apel | Joist Grolle | Rosemarie Raab | Ute Pape | Rudolf Lange | Reinhard Soltau | Alexandra Dinges-Dierig | Christa Goetsch | Dietrich Wersich | Ties Rabe
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