William Congreve (Autor)

William Congreve (Autor)
William Congreve (Autor).

William Congreve (* 24. Januar 1670 in Bardsey bei Leeds; † 19. Januar 1729 in London) war ein englischer Dramatiker und Dichter. Congreve studierte Rechtswissenschaften am Trinity College in Dublin. Dort lernte er Jonathan Swift kennen, der lebenslang sein Freund blieb. Nach seinem Studienabschluss wurde Congreve Schüler von John Dryden und begann mit dem Schreiben von Theaterstücken.

Congreve schrieb als einer der Hauptvertreter der „Restaurationskomödie“ (Restoration Comedy) einige der beliebtesten Theaterstücke der „Restauration“ genannten Epoche des späten 17. und sehr frühen 18. Jahrhunderts. Im Alter von 30 Jahren hatte er bereits fünf bedeutende Stücke geschrieben, darunter Love for Love (1695) und The Way of the World (1700). 1701 veröffentlichte er das Libretto zu einer Masque The Judgement of Paris, für dessen Vertonung ein Kompositionswettbewerb veranstaltet wurde, den John Weldon vor John Eccles gewann.

Congreves Karriere endete fast ebenso plötzlich, wie sie begonnen hatte, nachdem der Geschmack des Publikums sich ab 1700 von der intelligenten, sexuell aufgeladenen „comedy of manners“ abgewandt hatte, auf die sich Congreve spezialisiert hatte. Auf Jeremy Colliers Kritik in der Streitschrift A Short View of the Immorality and Profaneness of the English Stage reagierte er angeblich besonders gereizt, bis hin zur Veröffentlichung einer langen Antwort (Amendments of Mr. Collier's False and Imperfect Citations).

Von der Gicht geplagt, gab er das Theater völlig auf und lebte fortan von den Tantiemen seiner früheren Werke. Außerdem wurde er auf der Seite der Whigs in der Politik tätig und bekleidete mehrere kleinere politische Ämter. Zeit seines Lebens war Congreve ein aufmerksamer Beobachter und Sammler seiner Träume, die er - neben der Dichtkunst - als „die Sprache unserer eigentlichen Natur“ empfand.

Um 1705–1706 entstand ein Libretto über die mythische Königstochter Semele, das John Eccles 1707 als eine der ersten vollständig gesungenen englischsprachigen Opern vertonte. Eine zeitgenössische Aufführung der Oper ist nicht nachgewiesen. 1743 wurde es in einer Bearbeitung von Newburgh Hamilton von Georg Friedrich Händel ein zweites Mal als dramatisches Oratorium Semele vertont und steht in dieser Version seit dem 20. Jahrhundert wieder häufig auf dem Spielplan der Opernhäuser.

Nach 1706 veröffentlichte er nur noch gelegentlich Gedichte und einige Übersetzungen (z. B. von Molières Monsieur de Pourceaugnac).

Congreve starb 1729 bei einem Kutschenunfall in London und wurde in der „Poets' Corner“ der Westminster Abbey beigesetzt.

Werke

Bühnenwerke:

  • The Old Bachelor (1693)
  • The Double-Dealer (1693)
  • Love For Love (1695)
  • The Mourning Bride (1697)
  • The Way of the World (1700)
  • The Judgement of Paris (Masque, 1701)
  • Semele (Opera, 1705–1706)

Lyrik:

  • The Mourning Muse of Alexis (1695)
  • A Pindarique Ode, Humbly Offer'd to the King on His Taking Namure (1695)
  • The Birth of the Muse (1698)
  • A Hymn to Harmony (1703)
  • The Tears of Amaryllis for Amyntas (1703)
  • A Pindarique Ode, Offer'd to the Queen on the Victorious Progress of Her Majesty's Arms (1706)

Andere Werke:

  • Incognita or Love and Duty Reconcil'd (Roman, 1692)
  • Amendments of Mr. Collier's False and Imperfect Citations (1698)
  • A Discourse on the Pindarique Ode (in A Pindarique Ode, Offer'd to the Queen... von 1706 enthalten)
  • An Impossible Thing (Erzählung, 1720)

Literatur

  • David Schmid: William Congreve. Sein Leben und seine Lustspiele. Braumüller, Wien und Leipzig 1897

Weblinks


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