William M. Branham

William M. Branham
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William Marrion Branham (* 6. April 1909 in Kentucky; † 24. Dezember 1965) war ein US-amerikanischer christlicher Prediger und eine der Hauptpersonen der Erweckung, die 1947 in der Pfingstbewegung begann. Heiligung, Krankenheilung sowie endzeitliche Themen prägten seine Verkündigung. Er bezeichnete sich selbst als Propheten und wird von seinen Anhängern auch heute noch als ein solcher gesehen. Außerhalb seiner Anhängerschaft finden seine Lehren jedoch kaum Akzeptanz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

William Branham wurde als ältestes von neun Kindern in Kentucky geboren. Sein Vater, ein Holzfäller irischer Abstammung, war bei seiner Geburt 18 Jahre alt, seine Mutter, eine Halbindianerin 15. Er wuchs in der Nähe von Jeffersonville (Indiana) in ärmlichen Verhältnissen auf.

Mit 19 Jahren ging er in den Westen nach Arizona und arbeitete als Cowboy und war auch eine Zeitlang Boxer. Nach dem Tod seines Bruders Edward kehrte er nach Jeffersonville zurück und arbeitete dort im öffentlichen Dienst. Dabei erlitt er eine Leuchtgasvergiftung und war für mehrere Wochen krank. Ärzte diagnostizierten eine Blinddarmentzündung und er wurde operiert. Nach der Operation hatte er eine Nahtod-Erfahrung.[1]

Branham wurde mit zweiundzwanzig Jahren als Hilfspastor einer Missionary Baptist Kirche in Jeffersonville ordiniert. [2]. Er zerstritt sich mit dem Pastor wegen der Frage, ob Frauen predigen dürfen, löste sich von der Baptistengemeinde und begann in Jeffersonville mit einer eigenen Zeltmission. Aus der Zeltmission entwickelte sich die bis heute existierenden Gemeinde "The Tabernacle". Branham übernahm das Pastorenamt. [3] Seinen Lebensunterhalt bestritt er als Wildhüter.

1934 heiratete Branham Hope Brumbach. Im gleichen Jahr kam er mit der Oneness-Pfingstbewegung in Kontakt, predigte bei einer Zusammenkunft und wurde daraufhin eingeladen, an Revival-Meetings u.a. in Texas und Florida teilzunehmen. Er verzichtete jedoch auf dieses Angebot mit Rücksicht auf seine lutherischen Schwiegereltern. 1935 wurde sein Sohn Billy Paul, 1936 die Tochter Sharon Rose geboren. Seine Frau und seine Tochter starben 1937 kurz nach der Überschwemmung des Ohio an Tuberkulose. Mit 34 Jahren heiratete Branham in zweiter Ehe Meda Broy, mit der er weitere drei Kinder hatte, zwei Töchter und einen Sohn. Die Besucherzahlen in seiner Gemeinde gingen bis 1941 drastisch zurück.[4]

1941 führte er bei Milltown eine zweiwöchige Erweckungsveranstaltung durch. [4] Zum Heilungsevangelisten wurde Branham 1946. Eine an Krebs erkrankte Frau, die nach ihren Aussagen durch Branham Heilung erfahren hatte, brachte ihn dazu, Krankenheilung öffentlich anzubieten. In St. Louis führte Branham noch 1946 eine erste sogenannte Heilungs-Kampagne durch, der auf Einladung der Oneness-Pfingstler bald Veranstaltungsreihen folgten.

1947 wurde Gordon Lindsay, der Pastor einer Assembly-of-God-Gemeinde Branhams Manager. Lindsay fühte ihn in die Pfingstbewegung ein und organisierte Kampagnen im Westen der USA und in Vancouver, die nach Lindsays Angaben innerhalb von 14 Tagen 60'000 Besucher anzogen. Lindsay gab ab 1948 die Zeitschrift Voice of Healing heraus, um für Branhams Heilungsversammlungen zu werben.

Einige Pastoren, die an den Veranstaltungen in Vancouver teilnahmen, leiteten in Saskatchewan die sogenannte Spätregen-Erweckung (Latter Rain Revival) ein. Der Behauptung, Branham sei der Gründer der Latter-Rain-Bewegung gewesen muss allerdings widersprochen werden; er hatte zu dieser Bewegung keinen Kontakt.

In Vancouver schloss sich der kanadische Pfingstprediger Ern Baxter der Bewegung an. Im Januar 1948 folgte ihm in Pensacola der prominente Führer der Pfingstbewegung F. F. Bosworth. Sie arbeiteten miteinander im Team. Baxter verantwortete den Bereich Evangelisations- und Bibellehre, Branham leitete die Heilungsgottesdienste. [5]

Im Mai 1948 erlitt Branham einen schweren Nervenzusammenbruch und zog sich für ein halbes Jahr zurück. In dieser Zeit traten in der charismatischen Revival-Bewegung weitere Heilungsprediger wie Oral Roberts, A. A. Allen und Kathryn Kuhlman auf. Sie verzeichnete ähnliche Erfolge wie Branham.

Ab Ende 1948 führte Branham, von Lindsay und Baxter begleitet, weitere Kampagnen in den Vereinigten Staaten durch. 1950 reiste das Branham-Team nach Europa und machte Station in Finnland, Schweden und Norwegen. 1952 folgte eine Afrikareise, bei der sich in Durban (Südafrika) in einer einzigen Versammlung 30.000 Menschen bekehrt haben sollen. 1955 folgte weitere Europarundreise.

Neun Jahre führte Branham weltweit - übrigens auch finanziell - erfolgreiche Revival Meetings durch. 1955 kam es plötzlich zu finanziellen Schwierigkeiten. Verstärkt wurden diese, als Branham 1955 wegen Steuerhinterziehung angeklagt wurde. Nach einigen Jahren wurde der Fall aussergerichtlich beigelegt, indem man sich auf eine Zahlung von 40'000 Dollar einigte. Branham konnte bis zu seinem Lebensende nur einen Teil seiner Steuerschulden durch Ratenzahlungen begleichen. [6]

Gegen Ende der 1950er Jahre nahm Branhams Erfolg zusehends ab. Er zog nur noch Hunderte von Zuhörer an, nicht mehr Tausende. [7]

Ein Frontalzusammenstoss mit einem betrunkenen Autofahrer am 18. Dezember 1965 fügte Branham und seiner Ehefrau schwere Verletzungen zu. Branham starb nach einem sechstägigen Koma in einem Krankenhaus in Amarillo. In der amerikanischen Pfingstbewegung löste sein Tod einen Schock aus. Bis zuletzt hatten seine Anhänger an ein Heilungswunder geglaubt. [8]

Visionen und Lichterscheinungen

Seit seiner Kindheit hatte Branham Visionen. Bereits im Grundschulalter will er eine Stimme gehört haben: Trinke nicht und rauche niemals, und beflecke deinen Leib in keiner Weise! Denn es wird ein Werk für dich zu tun sein, wenn du älter wirst. [9]

Auch von Branhams übernatürlichen Licht-Erlebnissen wurde vor allem durch seine Anhänger, aber auch von ihm selbst immer wieder berichtet. Schon bei seiner Geburt soll ein Lichtwunder passiert sein. Auch später, während seiner Auftritte als Prediger, soll es Lichterscheinungen gegeben haben, von denen Fotos angefertigt worden sind. Für eine dieser Fotografien liegt ein von einem FBI-Spezialisten beglaubigtes Zertifikat vor, welches jedoch im Wesentlichen nur bescheinigt, dass es sich beim untersuchten Filmnegativ um keine Doppelbelichtung handelt.

Nach der Krise von 1947 wurden Branhams Lichterscheinungen und Visonen auch in seiner engeren Umgebung kritisch betrachtet. Branham zog sich für einige Zeit in die Einsamkeit einer abgelegenen Hütte zurück. In seinen späteren Predigten berichtete er, bei seinem Rückzug weitere Erscheinungen, unter anderem die eines Engels gehabt zu haben: Ich sah wie das Licht sich auf dem Fußboden ausweitete. Er ging auf mich zu. Er schien wie ein Mann zu sein der zweihundert Pfund wiegt. Und dieses Licht befand sich über mir. Und er hielt seine Arme verschränkt. Er hatte einen Ausdruck wie man ihn auf sterblichen Gesichtern nicht kennt. Er sah sehr ruhig und still aus, sehr liebevoll. Seine Stimme - wenn er redete - ich wusste es war dieselbe Stimme welche die ganze Zeit über gesprochen hatte. In seinen Predigten schilderte er die Gestalt des Engels als einen braunhäutigen Mann mit schwarzen, glatten Haaren die bis zur Schulter reichten und einem angenehmen und zugleich Autorität ausstrahlenden Gesicht. Der Engel habe ihm gesagt,er solle sich nicht fürchten und dass er aus der Gegenwart des allmächtigen Gottes gesandt sei ihm mitzuteilen dass seine besondere Geburt und sein Leben darauf hindeuteten, dass er eine Gabe der göttlichen Heilung zu den Menschen der Welt bringe. Wenn er aufrichtig und ernsthaft sei, würde seinem Gebet nicht einmal Krebs widerstehen.

Lehre

Branham wird grundsätzlich zur Pfingstbewegung gerechnet, jedoch von vielen Pfingstgläubigen sehr distanziert betrachtet. Er hatte keine höhere Schulbildung und keinerlei theologische Ausbildung. Bis 1947 fanden seine Evangelisationen fast ausschließlich auf Einladung von Vertretern der Oneness-Pentecostals statt, deren Sicht von Jesus und der Trinität der seinen sehr ähnlich ist. Branham selbst bestritt das und führte seine Lehren ausschließlich auf die Bibel und persönliche Offenbarungen zurück.

Lehren von Branham, die vom traditionellen Christentum abweichen:

  • Branham lehnt die Trinität ab und vertritt eine Art von Modalismus sowie eine Gläubigentaufe in den Namen Jesus Christus. Nach seinen Worten ist "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" keine Taufformel, da weder Vater noch Sohn noch heiliger Geist ein Name sei, sondern Titulierungen.
  • Nach Branham hatte Eva beim Sündenfall eine sexuelle Beziehung mit der Schlange und Kain entsprang dieser Vereinigung. Gemäß seiner Darstellung war die Schlange - bevor sie auf dem Bauch kriechen musste - ein aufrecht gehendes Wesen, das von allen Tieren dem Menschen am ähnlichsten war. Kain und alle seine Nachkommen seien der Same der Schlange. Die Nachkommen von Set seien die Schafe Christi, aus denen die Braut Christi hervorgeht, die vor der Trübsalszeit entrückt wird.
  • Branham identifizierte die Engel der Sieben Sendschreiben der Offenbarung des Johannes mit historischen Personen. Die ersten sechs bezeichnete er als Paulus, Irenäus von Lyon, Martin von Tours, Columba, Martin Luther und John Wesley. Seine Anhänger nehmen an, dass er der siebte Botschafter sei.
  • Branham glaubt, dass die Hölle nicht ewig dauert, das endgültige Schicksal der Verdammten sei Annihilation.
  • Er gab mehrfach an, dass er aufgrund dessen, was Gott ihm gezeigt habe, annehme, die Entrückung und das Ende der Weltsysteme würden vor 1977 stattfinden. [10] Manche seiner Anhänger distanzieren sich heute von dieser Aussage oder deuten sie auf 2077.
  • Als einen entscheidenden Punkt bei seinen Heilungen sah er den Glauben des Heilungsuchenden. Wenn ein Kranker in seinen Heilungs-Gottesdiensten nicht geheilt wurde, sah Branham, wie viele Charismatiker im Befreiungsdienst die Ursache entweder in nicht bekannter Sünde oder in dämonischer Besessenheit, beides aus Branhams Sicht absolute Hindernisse für den Glauben. Von daher waren Exorzismen ein wesentliches Element seiner Heilungen. Er warnte Skeptiker jeweils, sich vor diesem Teil zu entfernen, damit sie nicht von den vertriebenen Dämonen besessen würden. Ebenso warnte er Geheilte, sie dürften niemals vom Glauben abfallen, da sie sonst noch kränker würden als vorher.[11]

Werke

  • Seine aufgezeichneten Botschaften werden von Voice Of God Recordings in vielen Sprachen versendet. Die Botschaftshefte und Kassetten werden in Amerika produziert und in hohen Auflagen bis heute weltweit versandt. Seit 2003 sind die Predigten von William Branham (in englischer Sprache) auf DVDs und CDs zu hören und zu lesen. Dieses digitale Werk wird The Table bezeichnet und beinhaltet etwa 1100 Botschaften die zwischen 1947 und 1965 aufgenommen wurden, die Bibel (Altes und Neues Testament), ein hebräisches und griechisches Lexikon, Bücher von anderen Verfassern über christliche Themenbereiche, Filmaufnahmen. The Table wird in Amerika produziert. Seit 2005 erscheint The Table in der zweiten Auflage.
  • Jesus Christus - heute noch derselbe, . Hrsg. v. Julius Stadsklev, 1962
  • Einführung in die sieben Siegel. Hrsg. Ewald Frank, 1963
  • Das gesprochene Wort, Hrsg. Ewald Frank, 1968
  • Darlegung der sieben Gemeinde-Zeitalter, Hrsg. Ewald Frank, 1968

Literatur

  • Georg Schmid: Branham-Gemeinden in Kirchen, Sekten, Religionen, S 128f
  • Douglas Weaver: The Healer-Prophet (Three Indispensible Studies of American Evangelicalism), Mercer University Press, 2000, ISBN 978-0865547100 bei Google Books
  • David Edwin, Jr. Harrell: All Things Are Possible: The Healing and Charismatic Revivals in Modern America, Indiana University Press, 1979, ISBN 978-0253202215 Google Books

Einzelnachweise

  1. Gordon Lindsay: William Branham, A man sent from God
  2. Harrell, D.E., All Things Are Possible: The Healing and Charismatic Revivals in Modern America (Bloomington, IN: Indiana University Press, 1978) S28
  3. (photo)
  4. a b At Totten’s Ford, Believers News, April 1998
  5. [http://www.jglm2.atomicshops.com/vohart.html Voice of Healing
  6. All things are possible, S.39-41
  7. All things are possible, S. 159
  8. All things are possible, S. 164
  9. Branham, W. M., My Life Story (Jeffersonville, Indiana: Voice of God Recordings, 1959)
  10. An Exposition of the Seven Church Ages: "Based on these seven visions, along with the rapid changes which swept the world in the last 50 years, I predict (I do not prophesy) that these visions will have all come to pass by 1977. And though many may feel that this is an irresponsible statement in view of the fact that Jesus said that "no man knoweth the day nor the hour," I still maintain this prediction after 30 years because, Jesus did not say no man could know the year, month, or week in which His coming was to be completed. So I repeat, I sincerely believe and maintain as a private student of the word, along with divine inspiration that 1977 ought to terminate the world system and usher in the Millennium."
  11. C. Douglas Weaver: The Healer-Prophet William Marrion Branham: A Study, Kapitel Branham the Healer, 2000

Weblinks


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