Willy Tischbein

Willy Tischbein
Willy Tischbein

Willy Tischbein (* 22. Februar 1871 in Sarstedt bei Hannover; † 9. Februar 1946 auf Gut Rixförde bei Celle) war ein deutscher Radrennfahrer und Industrieller.

Willy Tischbein begann seine Rennfahrer-Karriere 1888 auf dem Hochrad und konnte zahlreiche Siege erringen. Nach einem Sturz, bei dem er sich das Schlüsselbein brach, wechselte er 1899 auf das Dreirad, mit dem er Meister von Deutschland, Preußen und England wurde.

Nur wenige Rennen fuhr Tischbein noch auf dem Niederrad, bevor der gelernte Kaufmann 1894 das Rennfahren aufgab und als kaufmännischer Angestellter in die Continental-Caoutchouc- und Guttapercha-Compagnie (heute Continental AG) in Hannover eintrat. 1907 wurde er kaufmännisches Vorstandsmitglied, später Vorstandsvorsitzender und ab dem 1. Januar 1926 Generaldirektor des Unternehmens.

Nach 1900 bestritt Willy Tischbein auch Automobil-Fernfahrten, von denen er einige gewinnen konnte, wie etwa Mannheim-Pforzheim-Mannheim im Jahre 1901 auf einem "de Dietrich". 1901 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Zu seinen engsten Freunden gehörte Ernst Sachs, Mitbegründer der Schweinfurter Firma Fichtel & Sachs.

Wegen gesundheitlicher Probleme und Meinungsverschiedenheiten mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Fritz Opel schied Tischbein zum 31. Dezember 1934 aus der "Continental" aus.

Einer seiner Enkel war der Unternehmer Hermann Bahlsen jr. (Bahlsen-Werke).

Literatur

  • Fredy Budzinski, Taschen-Radwelt, Berlin 1921
  • Walter Euhus, Speichensport. Hannovers historischer Radsport, Hannover 2001
  • Walter Euhus, "Willy Tischbein: Spitzensportler und Industrieller", in: Knochenschüttler, Nr. 46, 2/2009.

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