Windows Presentation Foundation Everywhere

Windows Presentation Foundation Everywhere
Microsoft Silverlight
Entwickler: Microsoft Corporation
Aktuelle Version: 2.0.40115.0
(18. Februar 2009)
Betriebssystem: Microsoft Windows, Mac OS X
Kategorie: Web Application Framework
Lizenz: EULA / proprietär
Deutsche Webseite

Microsoft Silverlight ist ein proprietäres, programmierbares Browser-Plug-in unter Windows und Apple Macintosh. Es wird für die Browser Internet Explorer, Mozilla Firefox, Safari und Opera angeboten. Für Linux wird von Novell mit Zustimmung und Unterstützung von Microsoft Moonlight angeboten. Zweck von Silverlight ist die Ausführung von Rich Internet Applications (RIAs), die auf Basis der .NET-Plattform geschrieben wurden.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Die Silverlight-Architektur

Silverlight-Anwendungen werden vom Webserver heruntergeladen und auf dem Client typischerweise im Browser ausgeführt. Die Kommunikation der Anwendung mit dem Webserver erfolgt mittels HTTP-GET, REST oder Webservices. Für die Programmierung mittels .NET eignen sich unter anderem die ADO.NET Data Services, die Datenbanken automatisch als Webdienst für einen Silverlight-basierten RIA-Client bereitstellen können.

Silverlight ist hinsichtlich seiner UI-Präsentationsschicht abgeleitet aus der Windows Presentation Foundation. WPF wurde mit dem .NET Framework 3.x (3.0/3.5) eingeführt. Hauptbestandteil der vektorbasierten Grafikdarstellung und der Gestaltung von Anwendungsoberflächen ist das universelle und textbasierte XML-Format XAML (eXtensible Application Markup Language). Während WPF für die grafische Darstellung und Animationen von Windows-Desktop-Anwendungen entwickelt wurde, ist unter dem Codenamen WPF/E (E für Everywhere) eine webfähige Variante entwickelt worden, die mit einem um Elemente und Funktionen reduzierten XAML ausgestattet ist.[1]

Versionen

Silverlight 1.0

Silverlight 1.0 ist mit einer JavaScript-API ausgestattet und lässt sich mit JavaScript, aber auch mit anderen Scriptsprachen wie z. B. Python und Ruby entwickeln. Silverlight 1.0 besteht aus dem Kern des Presentation Frameworks, der verantwortlich für das UI (User Interface), Interaktivität und Benutzereingaben, grundlegende Bedienelemente, Grafiken und Animation, Medienwiedergabe, Digitale Rechteverwaltung (DRM) und DOM-Integration ist.[2] Es ist gegliedert in folgende Komponenten:

  • Eingaben – Verarbeitung der Informationen von Geräten wie Tastatur, Maus, Zeichentablett usw.
  • User-Interface-Kern – Rendern von Bitmap-Bildern steuern (einschließlich komprimierter Rasterbilder wie JPEG, Vektorgrafiken, Text und Animationen)
  • Medien – Wiedergabe von MP3-, WMA-Standard-, WMV7-, WMV8- und WMV9-/VC-1-Streams
  • XAML – Möglichkeit, die Benutzeroberflächen mit Hilfe der XAML zu gestalten

Eine Silverlight-Anwendung startet mit dem Aufrufen des Silverlight-Controllers von der HTML-Seite, der dann eine XAML-Datei lädt. Die XAML-Datei enthält ein Canvas-Objekt, das als Platzhalter für andere Objekte dient. Silverlight stellt verschiedene geometrische Grundformen zur Verfügung, aber auch Elemente wie Text, Bilder und andere Medien. Die Elemente können exakt positioniert werden, um das gewünschte Layout zu erreichen. Diese Elemente können animiert werden, indem sogenannte Event Trigger verwendet werden. Einige Effekte sind vordefiniert, andere können als Komposition dieser entworfen werden. Ereignisse wie Tastatur- oder Mausbewegungen können ebenfalls Ereignisse auslösen, die von gewöhnlichen Skripts verarbeitet werden können.[3]

Silverlight 2

Silverlight 2 enthält eine Vielzahl von von WPF-Anwendungen bekannter XAML-Controls. Zusätzlich zum Canvas, das in der Version 1.1 als einziges Layout-Panel zu Verfügung stand, werden nun weitere Layout-Controls unterstützt, das StackPanel und das Grid, die als Container für andere Controls dienen und die Positionierung und Größenanpassung der Elemente erleichtern. Auch komplexe Funktionalitäten, wie z. B. Data Binding, die Verwendung von Vorlagen (Templates), benutzerdefinierte Steuerelemente und Steuerelemente zur Datenmanipulation und Datenvisualisierung (ListBox, DataGrid) sind dazugekommen. Silverlight 2 unterstützt darüber hinaus Klassen zur Internetkommunikation über REST, POX, RSS und WS, und domainübergreifende Netzwerkzugriffe. Die Windows Communication Foundation (WCF), Ajax und LINQ sind integriert.

Silverlight enthält einen Mediaplayer, der die Formate Windows Media Video (WMV), VC-1 Video Standard, HDV, Windows Media Audio (WMA) und MP3 unterstützt.

Silverlight-Anwendungen werden in der Regel mit Microsoft Expression Blend und Visual Studio entwickelt. Auf mobilen Endgeräten mit z.B. Windows Mobile können ebenfalls Silverlight-Anwendungen eingesetzt werden. Die Plattform unterstützt eine Deep-Zooming-Technologie für hochauflösende Bilder, und mit dem Microsoft Streaming Server ist es möglich, Videos und Silverlight-Anwendungen als Streams anzubieten.

Weblinks

Videos und Tutorials

Quellen

  1. M. Werner und B. Rieger: Interaktive Webanwendungen mit Silverlight 2 entwickeln. 2008, ISBN 978-3-8158-3009-3
  2. Silverlight Architecture. Abgerufen am 5. Juni 2007.
  3. Silverlight 1.0 Beta QuickStart. Abgerufen am 5. Juni 2007.

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