- Beitar Jerusalem
-
Beitar Jerusalem Voller Name Beitar Jerusalem Football Club Gegründet 1936 Stadion Teddy-Kollek-Stadion Plätze 21.600 Präsident Eli Arazi Trainer Itzhak Shum Liga Ligat ha'Al (Erste Liga) 2010/11 11. Platz Beitar Jerusalem Football Club (מועדון כדורגל בית"ר ירושלים; Mōadōn Kadūregel Beitár Yerushaláyim, auch bekannt als Beitar Yerushalayyim) ist ein israelischer Fußballverein aus Jerusalem.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Frühe Geschichte
David Horn und Shmuel Kirschstein, Anhänger von Betar, entschieden sich 1936 eine Fußballmannschaft zu gründen. Hadar (Selbstachtung) und Hod (Ehre), als Grundprinzipien der Betar-Bewegung, sollten auch die Grundprinzipien dieser Mannschaft sein. Deswegen bestand die Mannschaft zunächst ausschließlich aus Anhängern Betars. Aufgrund der politischen Verwicklungen mit der revisionistischen Partei kam es zu Auseinandersetzungen zum einen mit Anhängern Hapoel Jerusalems, die zu der Zeit der Sozialistischen Partei nahe standen und andererseits mit der britischen Autorität, da Palästina unter britischem Mandat stand. Einige Mitglieder Beitar Jerusalems waren zudem bei Irgun Tzwai Le’umi oder Lechi, zwei militärischen Untergrundorganisationen, die für die Unabhängigkeit von der britischen Kontrollmacht kämpften. Viele Spieler wurden deshalb verhaftet und ins Exil nach Eritrea oder Kenia gebracht, kehrten jedoch nach der israelischen Staatsgründung 1948 wieder zurück. Um Verbindungen zur Irgun zu leugnen, nannte David Horn die Mannschaft für kurze Zeit in Nordia Jerusalem um.
1950er/60er
Beitar begann in den 1950er Jahren in der Bet League, der seinerzeit zweithöchsten Spielklasse Israels. 1953 gelang der Aufstieg in die Aleph League, jedoch musste der Verein nach nur einem Jahr wieder absteigen. Zwar gelang 1958 die Meisterschaft in der Bet League, jedoch wurde die Liga neu strukturiert und Beitar verblieb in der jetzt in Aleph League umbenannten Liga. Ziel war es nun, in die neu geschaffene National League, die höchste Spielklasse, aufzusteigen. 1968 gelang dieses Ziel.
Die stürmischen 1970er
1975 machte Beitar negative Schlagzeilen: Während eines Spiels gegen Hapoel Petakh Tiqwa stürmten die Anhänger Beitars das Spielfeld und attackierten Spieler und Fans von Hapoel. Als Strafe mussten einige Heimspiele vor leeren Rängen in anderen Städten ausgetragen werden. Ein geplanter Zwangsabstieg wurde durch die Intervention der Knesset-Abgeordneten Yossi Sarid und Ehud Olmert vom Likud abgewehrt. Im folgenden Jahr gelang der erste größere Erfolg, als der Pokal im Finale gegen Maccabi Tel Aviv mit 2:1 gewonnen werden konnte. 1979 konnte der Erfolg gegen den gleichen Gegner mit dem gleichen Ergebnis wiederholt werden.
Die erfolgreichen 1980er
1980 musste Beitar als Tabellenletzter absteigen, schaffte aber schnell den Wiederaufstieg. 1984 spielte man um die Meisterschaft mit. Am letzten Spieltag genügte ein Unentschieden gegen Hapoel Tel Aviv. Allerdings verlor man und der Titel ging an Maccabi Haifa. Seither sind die Anhänger Hapoel Tel Avivs und Beitars untereinander verhasst. 1985 gelang der erneute Pokalsieg, der 1986 wiederholt wurde. 1987 spielte Beitar die gesamte Saison in Tel Aviv im Bloomfield-Stadion, wurde aber dennoch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte israelischer Meister. 1989 erreichte man erneut das Pokalfinale und schlug Maccabi Haifa im Elfmeterschießen.
Die wilden 1990er
1991 musste Beitar in die zweite Liga, die Liga Artzit, absteigen. Der sofortige Wiederaufstieg gelang und Beitar feierte 1993 als Aufsteiger zum zweiten Mal den israelischen Meistertitel. 1997 wurde Beitar erneut Meister und verteidigte den Titel im folgenden Jahr. Wegen schlechter Finanzpolitik stand der Verein allerdings kurz vor dem Bankrott. Das Trainingsgelände musste verkauft werden. Die Firmengruppe von Kobi Ben Gur übernahm den Verein.
2000er
Durch die Zweite Intifada und die dadurch drohende Gefahr auf öffentlichen Plätzen und Veranstaltungen verlor Beitar massiv an Zuschauerzuspruch. Auch die finanziellen Probleme setzten dem Verein stark zu. Im August 2005 wurde Beitar vom russischstämmigen Milliardär Arkadi Gaydamak gekauft. Sein Engagement ist allerdings bei den Beitar-Fans sehr umstritten. Vor allem eine diplomatische Geste, als er FC Bnei Sachnin 400.000 US-Dollar überwies, und der Rauswurf des beliebten Trainers Eli Ohana erzürnte die Anhänger. Die Ankündigung Gaydamaks, einen arabischen Spieler (Abbas Suan) verpflichten zu wollen, wurde aufgrund der massiven Fanproteste nicht vollzogen.
Am 11. August 2008 wurde bekannt gegeben, dass der ehemalige französische Nationalspieler Luis Fernandez seine Karriere als Trainer bei Beitar Jerusalem fortsetzten wird. Sehr wahrscheinlich soll der vorige Trainer Itzhak Schum, Luis Fernandez als Co-Trainer unterstützen.
Erfolge
- Meister von Israel: 1987, 1993, 1997, 1998, 2007, 2008
- Pokal von Israel: 1976, 1979, 1985, 1986, 1989, 2008, 2009
- Ligapokal von Israel: 1998
Stadion
Beitar spielt im Teddy-Kollek-Stadion. Das 21.600 Zuschauer fassende Stadion ist wegen der hitzigen Stimmung unter dem Spitznamen Gehinnom (Hölle) bekannt.
Weblinks
Commons: Beitar Jerusalem – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVereine der Ligat ha'Al 2011/12Maccabi Haifa | Hapoel Tel Aviv | Maccabi Tel Aviv | Bne Jehuda Tel Aviv | Hapoel Ironi Kirjat Schmona | Maccabi Netanya | Maccabi Petach Tikwa | Hapoel Akko | Hapoel Be’er Scheva | Hapoel Haifa | Beitar Jerusalem | MS Aschdod | FC Bnei Sachnin | Hapoel Petach Tikwa | Ironi Nir Ramat HaScharon | Ironi Rischon LeZion
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Beitar Jerusalem F.C. — Beitar Jerusalem Full name Beitar Jerusalem Football Club Nickname(s) The Menorah The Flag of the State Lions from the Capital Founded 1936 … Wikipedia
Beitar Jerusalem — Jerusalem soccer club … English contemporary dictionary
Beitar Jerusalén — Saltar a navegación, búsqueda Beitar Jerusalém Nombre completo Beitar Jerusalém FC Fundación 1936 Estadio Estadio Teddy Kollek Jerusalén, Israel … Wikipedia Español
Jerusalem — al Quds redirects here. For other uses, see al Quds (disambiguation). For other uses, see Jerusalem (disambiguation). Jerusalem … Wikipedia
Jerusalem International YMCA — YMCA Jerusalem The cornerstone for the Jerusalem YMCA was laid in 1928 by Lord Plumer, the British High Commissioner for Palestine, on a plot of land in the West Nikephoria section of Jerusalem purchased from the Greek Orthodox Church… … Wikipedia
Beitar — Betar oder auch Beitar eine jüdischen Jugendorganisation, die im Jahr 1923 in Riga (Lettland) durch den Zionisten Ze ev Jabotinsky gegründet wurde und als Vorläufer der israelischen Parteien Cherut und Likud betrachtet werden kann. Der Name Betar … Deutsch Wikipedia
Jerusalem — Jerusalemite, adj., n. /ji rooh seuh leuhm, zeuh /, n. a city in and the capital of Israel: an ancient holy city and a center of pilgrimage for Jews, Christians, and Muslims; divided between Israel and Jordan 1948 67; Jordanian sector annexed by… … Universalium
Jerusalem — Jérusalem Wikipédia … Wikipédia en Français
Beitar Illit — Infobox Israel municipality name=Beitar Illit imgsize=245 caption=View of Beitar Illit, Givat A hebname=Hebrew|בֵּיתָר עִלִּית arname= meaning= founded=1985 type=city typefrom= stdHeb= altOffSp=Betar Illit altUnoSp= district=js population=34,427… … Wikipedia
Jérusalem — Pour les articles homonymes, voir Jérusalem (homonymie). Jérusalem … Wikipédia en Français