- Wirtschaftsförderung
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Als Wirtschaftsförderung bezeichnet man die von öffentlichen Organen betriebenen Anstrengungen in Form von materieller oder finanzieller Unterstützung, die Wirtschaft in einer bestimmten Region zu beleben. Bei erfolgreicher Förderung amortisieren sich die Fördermaßnahmen durch Beschäftigungszuwachs, Steuermehreinnahmen und Attraktivitätsgewinn des Standorts. Auch private Wirtschaftsförderung wird in Einzelfällen betrieben. Man unterscheidet zwischen exogener und endogener Wirtschaftsförderung.
Inhaltsverzeichnis
Exogene Wirtschaftsförderung
Ziel der exogenen Wirtschaftsförderung ist es, Firmen und Unternehmen in einer bestimmten Gegend anzusiedeln, um diese wirtschaftlich zu fördern. Den Unternehmen werden durch Maßnahmen wie reduzierte Steuersätze über einen bestimmten Zeitraum oder günstiges freigegebenes Bauland Anreize gesetzt, sich in diesem Gebiet niederzulassen. Auch die Überlassung von Gebäuden (z.B. Werkshallen) zu geringen Pachtzinsen oder temporär kostenfrei können Fördermaßnahmen durch die öffentliche Hand sein.
Endogene Wirtschaftsförderung
Bei der endogenen Wirtschaftsförderung werden einheimische Unternehmen durch staatliche Maßnahmen unterstützt und gefördert. Solche Maßnahmen sind beispielsweise: Vorzugskredite, finanzielle Unterstützung für Start-ups, Technologieparks, Bestandspflege usw.
In der modernen Wirtschaftsförderung wird der Aufbau von wirtschaftlichen Clustern als aktive Innovationsförderung verstanden.
Deutschland
Wirtschaftsförderungen sind meistens landeseigene Institutionen, die die Aufgabe haben, Investitionsvorhaben von ausländischen oder inländischen Investoren in der Region zu unterstützen. So hat jedes Bundesland in Deutschland seine eigene Wirtschaftsförderung. Hinzu kommen noch Wirtschaftsförderungen nicht nur in größeren Städten, Kreisen oder in Ballungszentren (regionale Wirtschaftsförderung), sondern auch immer mehr in kleineren Gemeinden (kommunale Wirtschaftsförderung).
Österreich
Wirtschaftsförderung wird auf der Bundesebene, der Länderebene und der kommunalen Ebene betrieben. Mit der Abwicklung von nationalen Fördermitteln ist die Wirtschaftsförderungsbank Austria Wirtschaftsservice (aws) beauftragt.
Schweiz
Wirtschaftsförderung ist in der Schweiz vor allem Aufgabe der Kantone. Sie beschränkt sich weitgehend auf Neu-Anwerbungen. Für geografische Einzelregionen versucht die Regionalpolitik bessere ökonomische und strukturpolitische Rahmenbedingungen zu schaffen; diese fokussiert sich weitgehend auf strukturschwache Bergregionen[1].
Einzelnachweise
- ↑ E. Gruner/B. Junker: Bürger, Staat und Politik in der Schweiz
Literatur
- Rasmus C. Beck, Rolf G. Heinze, Josef Schmid: Strategische Wirtschaftsförderung und die Gestaltung von High-Tech Clustern: Beiträge zu den Chancen und Restriktionen von Clusterpolitik. Nomos Verlag, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8329-4193-2.
- Richard Reschl, Walter Rogg: Kommunale Wirtschaftsförderung. Standortdialog und Standortentwicklung in Kommunen und Regionen. Verlag Wissenschaft & Praxis, Sternenfels 2003, ISBN 978-3-89673-175-3.
- Jörg Becker: Wirtschaftsförderung und Standortanalyse: Standortfaktoren identifizieren, bündeln, gewichten. Verlag Books on Demand 2009, ISBN 383-7-09038-8.
Siehe auch
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