- Wissenschaftliche Schreibwerkstatt
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Die Schreibwerkstatt ist eine Organisationsform für das Kreative Schreiben in Gruppen. Eine solche Gruppe trifft sich in regelmäßigen Abständen - oft im Wochenturnus -, um gemeinsam Texte zu schreiben und zu präsentieren. Angeleitet wird die Schreibwerkstatt in der Regel von einem Gruppenleiter (bzw. Kursleiter - an einer Volkshochschule), der Themen und kreative Methoden für die Schreibwerkstatt vorbereitet.
Erste Schreibwerkstätten haben sich im Rahmen der Schreibbewegung in den 1970er Jahren gebildet. Sie waren und sind zum Teil bis heute geprägt von dem Grundsatz „Jeder ist ein Schriftsteller“. Oft war es das Ziel, literarisches Schreiben, Alltagssprache und Arbeits- bzw. Alltagswelt miteinander zu verbinden. Heute sind Schreibwerkstätten oft an Volkshochschulen oder im Internet zu finden, bei der zweiten Variante erfolgt der Text- und Erfahrungsaustausch in E-Mail-Listen oder Diskussionsforen.
Schreibwerkstätten können unterschiedlich ausgerichtet sein:
- Bei literarisch orientierten Schreibwerkstätten steht der künstlerische Ausdruck und die Arbeit an literarischen Produkten im Mittelpunkt
- bei schreibtherapeutisch orientierten Schreibwerkstätten stehen der individuelle Ausdruck, Selbstfindungsprozesse und schreibende Bearbeitung innerer Konflikte und Probleme im Mittelpunkt
- Wissenschaftliche Schreibwerkstätten dienen der Unterstützung von Studierenden beim Verfassen von Seminar-, Diplom- oder Magisterarbeiten
- Historisch oder regionalgeschichtlich orientierte Gruppen arbeiten an einem zeitlich begrenzten Projekt zu einem bestimmten Thema; am Ende steht in der Regel eine Publikation, die von der Gruppe erarbeitet wurde
Wissenschaftliche Schreibwerkstatt
Wissenschaftliche Schreibwerkstätten sind in den 1990er Jahren an verschiedenen deutschen Universitäten, aber auch auf dem freien Markt entstanden. Lutz von Werder und Otto Kruse gehören zu den ersten Wissenschaftlern, die sich in Deutschland um eine Lehre des wissenschaftlichen und des akademischen Schreibens an den Universitäten und Fachhochschulen bemühen. Dahinter steckt das bekannte Problem, dass ohne die Kenntnis der passenden Arbeitsmethoden gutes und effektives Arbeiten nicht möglich ist. Das trifft für die Wissenschaften in der Weise zu, dass das Darstellen der Ergebnisse in schriftlicher Form einen wesentlichen Anteil an der wissenschaftlichen Arbeit ausmacht. Das Erlernen dieser Schreibtechniken sollte nach Meinung vieler Schreibdidaktiker und Psychologen selbstverständlich in der Universität erfolgen.
Wissenschaftliche Schreibwerkstätten zeichnen sich zumeist durch zwei Angebote aus. Basis sind Kurse, in denen auf unterschiedlichem Niveau das akademische und das wissenschaftliche Schreiben gelehrt wird. Ergänzend werden oft Einzelberatungen bzw. die Begleitung von großen Schreibprojekten (wie Diplomarbeiten, Dissertationen) angeboten. Die kommerziell orientierten, wissenschaftlichen Schreibwerkstätten bieten darüber hinaus oft auch einen Überarbeitungs- und Korrekturservice an.
Siehe auch
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