Wladimir Iwanowitsch Smirnow

Wladimir Iwanowitsch Smirnow

Wladimir Iwanowitsch Smirnow (russisch Владимир Иванович Смирнов, wiss. Transliteration Vladimir Ivanovič Smirnov; * 29. Maijul./ 10. Juni 1887greg. in Sankt Petersburg; † 11. Februar 1974 in Leningrad) war ein russisch-sowjetischer Mathematiker.

Leben und Wirken

Smirnow gewann schon auf dem Gymnasium eine Goldmedaille in Mathematik. Seine Mitschüler waren u.a. Alexander Friedmann und Tamarkin, mit denen er befreundet war. Er studierte in St. Petersburg und machte 1910 seinen Abschluss. Smirnow blieb noch weiter an der Universität, um eine akademische Karriere einzuschlagen. Mit Freunden bildete er 1911/12 einen Studienkreis, in dem sie die Werke von Edouard Goursat und Paul Appell über Mechanik und Analysis studierten. Ab 1912 lehrte Smirnow am Institut für Eisenbahningenieurwesen in St. Petersburg. 1919 bis 1922 lehrte er an der Universität von Simferopol in der Ukraine. Dann kehrte er nach St. Petersburg zurück. 1936 erhielt er den Kandidaten-Status (Promotion) und wurde Leiter des Instituts für Mathematik und Mechanik der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften in Leningrad. Außerdem wurde er in die sowjetische Akademie der Wissenschaften gewählt. 1953 leitete er ein Leningrader Mathematisches Seminar, das teilweise als Ersatz für die Leningrader mathematische Gesellschaft war, die Ende der 1920er Jahre aus politischen Gründen aufgelöst wurde und dank Smirnows Einsatz 1959 neu gegründet wurde.

Sein fünfbändiger Lehrgang der höheren Mathematik ist ein Standardwerk für Ingenieure und Physiker. Den ersten Band schrieb er ursprünglich mit Tamarkin.

Schriften

  • Smirnov Lehrgang der höheren Mathematik, 5 Teile in 6 Teilbänden, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1953 bis 1962 und spätere Auflagen, Harri Deutsch 1994 (in sieben Bänden)
    • Band 1: Funktionale Abhängigkeit und Theorie der Grenzwerte, Ableitung und Integral, Reihen, Funktionen mehrerer Veränderlicher, komplexe Zahlen
    • Band 2: Gewöhnliche Differentialgleichungen. Mehrfache Integrale, Kurvenintegrale, Uneigentliche Integrale. Vektoranalysis. Differentialgeometrie. Fourier-Reihen. Partielle Differentialgleichungen.
    • Band 3-1: Determinanten. Gleichungssysteme. Lineare Transformationen, Quadratische Formen. Gruppentheorie. Darstellungen.
    • Band 3-2: Funktionentheorie. Konforme Abbildung. Funktionen mehrerer Veränderlicher. Lineare Differentialgleichungen. Spezielle Funktionen.
    • Band 4: Integralgleichungen. Variationsrechnung. Partielle Differentialgleichungen. Randwertprobleme.
    • Band 5: Stieltjesches Integral. Lebesguesches Integral. Verallgemeinerung des Integralbegriffs. Hilbertscher Raum.

Weblinks


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