Wolfgang Engstfeld

Wolfgang Engstfeld

Wolfgang Engstfeld (* 9. Dezember 1950 in Düsseldorf) ist ein deutscher Jazzsaxophonist und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Engstfeld lernte mit vierzehn Jahren Saxophon und studierte Musik in Düsseldorf und Graz und erhielt 1973 den Förderpreis für Musik der Stadt Düsseldorf. Er gründete Anfang der 1970er Jahre das Quintett „Jazztrack“ mit Uli Beckerhoff, Sigi Busch, Heinrich Hock und dem belgischen Pianisten Michel Herr bzw. Christoph Spendel an den Keyboards. Ab 1978 wirkte er in der Gruppe „Changes“ (mit Ed Kröger) sowie dem „Wolfgang Engstfeld/Michel Herr-Quartett“ (mit dem amerikanischen Schlagzeuger Leroy Lowe (dr) und dem schwedischen Bassisten Palle Danielsson, später ersetzt durch Isla Eckinger und Detlev Beier) mit. Seit den 1980er Jahren tourt er mit dem Trio „Engstfeld-Plümer-Weiss“ (mit Gunnar Plümer am Kontrabass und Peter Weiss am Schlagzeug), welches unter anderem mit den Trompetern Terumasa Hino und Randy Brecker zusammenarbeitete, und seit 1988 dem „Engstfeld-Weiss-Quartett“ (dem Hendrik Soll und Christian Ramond angehören).

Im Laufe der Jahre arbeitete Engstfeld mit vielen deutschen und internationalen Jazzmusikern zusammen, unter anderem John Scofield, Chet Baker, Toto Blanke, Rainer Brüninghaus, Jon Christensen, Wolfgang Dauner, Bob Degen, Axel Fischbacher, Ralf Hübner, Volker Kriegel, Albert Mangelsdorff, Charlie Mariano, Manfred Schoof, Christoph Spendel, Jasper van’t Hof, Ack van Rooyen, Eberhard Weber und Norma Winstone.

Engstfelds Spielweise ist im modernen akustischen Jazz der Hard-Bop-Richtung angesiedelt. Er spielt hauptsächlich Tenorsaxophon und hat einen kraftvollen und dennoch lyrischen Ausdruck. Die lyrischen Seiten kommen besonders auf dem Sopransaxophon zur Geltung (beispielsweise bei der Ballade und Titelnummer „Continuous Flow“ mit dem Engstfeld-Herr-Quartett). Seit dem Anfang seiner Laufbahn bestreitet Engstfeld einen Großteil seines Repertoires durch eigene Kompositionen, die sich durch eine ähnlich energiegeladene Lyrik auszeichnen wie sein Saxophonspiel.

Nach Lehrtätigkeiten auf Kursen und an Hochschulen ist Engstfeld seit 1992 als Professor im Hauptfach Saxophon an der Musikhochschule Köln beschäftigt.

Diskografische Hinweise

  • Jazztrack „First Call“ 1975 (LP, Happy Bird/Bellaphon 5015; CD reissue Pastels CD 20.1614)
  • Jazztrack „Listen“
  • Jazztrack „Flying Stork“
  • Michel Herr/ Wolfgang Engstfeld „Perspective“ 1978 (LP, B. Sharp 1003, reissued on CD: CDS 082)
  • Engstfeld/Herr/Danielsson/Lowe „Continuous Flow“ (1980; LP Mood 28614)
  • Changes „Home Again“ u.„Some more“
  • Engstfeld/Plümer/Weiss „Direct to Disk“ u. „Drivin“
  • Engstfeld/Plümer/Weiss feat. R. Brecker „Mr. Max“ u. „Together“
  • Engstfeld/Weiss-Quartett „Songs and Ballads“, „Upside down“, „59:59“, „Lisboa“ u. "Dichterliebe"
  • Michel Herr Quintett „Notes of Life“ (CD Igloo Igl 142)
  • Matthias Bröde „European Faces“ 1999 Edition Collage EC517-2

Lexigraphische Einträge

  • Martin Kunzler: Jazzlexikon. Band 1. Rowohlt, Reinbek 2002 (2. Aufl.); ISBN 3-499-16512-0)

Weblinks


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