- Wolfgang Grundmann
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Wolfgang Grundmann (* Juni 1948) ist ein ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF). Er wird deren erster Generation zugerechnet. Er war von 1972 bis 1976 inhaftiert.
Leben
Wolfgang Grundmann wurde im Herbst 1970 Mitglied der ersten Generation der RAF. Grundmann stieß mit seiner Freundin, dem späteren RAF-Mitglied Ingeborg Barz dazu, als die Gruppe nach einem Aufenthalt in Jordanien nach Westberlin zurückkehrte. Am 2. März 1972 konnte Grundmann zusammen mit Manfred Grashof in Hamburg beim Betreten einer konspirativen Fälscherwerkstatt in einer Wohnung gefasst werden. Es kam zu einem umfangreichen Schusswechsel, bei dem der damals 50jährige Polizist Hans Eckhardt so schwer verletzt wurde, dass er später starb. Für diesen Mord wurde später Grashof verurteilt.
In seinem Strafverfahren ließ sich Grundmann von 15 Wahlverteidigern vertreten, was maßgeblich dazu beitrug, dass 1977 die Strafprozessordnung dahingehend geändert wurde, dass ein Angeklagter höchstens drei Wahlverteidiger benennen darf. Der Prozess gegen Grundmann dauerte fast zwei Jahre. Ihm konnte trotz der Schießerei kein konkreter Tatvorwurf gemacht werden, da er zwar eine Waffe im Hosenbund trug, diese offenbar aber nicht gezogen hatte. Es wurde davon ausgegangen, dass nur Grashof geschossen habe.
Grundmann wurde wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt und 1976 aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er schwer erkrankt war. Er lebt heute unter anderem Namen.
Literatur
- Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex. Hoffmann & Campe, Hamburg 2005, ISBN 3-455-09516-X.
- Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Die RAF und der linke Terrorismus. Edition Hamburg, Hamburg 2006, ISBN 3-936096-65-1.
- Butz Peters: RAF - Terrorismus in Deutschland. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-80019-5.
- Butz Peters: Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF. Argon-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-87024-673-1.
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