Wolfgang Roth (Psychologe)

Wolfgang Roth (Psychologe)

Wolfgang Roth (* 1939 in Bad Wildungen) ist ein deutscher Professor für Psychologie aus Freiburg im Breisgau. An der dortigen Pädagogischen Hochschule hatte er von 1973 bis 2004 einen Lehrstuhl inne.

Werdegang und Arbeitsfelder

Nach einer Schlosserlehre legte er das Abitur an einem altsprachlichen Abendgymnasium in Mainz ab. Danach studierte Wolfgang Roth Psychologie, Philosophie und Pädagogik in Mainz und Hamburg. Er erwarb das Diplom in Psychologie und wurde promoviert. Von 1966 bis 1973 war er Assistent an der Universität Gießen bei Hildegard Hetzer.

Es folgte eine Lehrtätigkeit an verschiedenen Schularten, insbesondere Gesamtschulen. Er wurde dann Dozent und 1973 Professor für Psychologie an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg. 1984-85 hatte er eine Gastprofessur für Soziologie und Sozialpsychologie an der Stetson-University in Deland, US-Bundesstaat Florida, inne. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer hat er zahlreiche Lehrerfortbildungen auch im Ausland (Sri Lanka, Ukraine, Italien) durchgeführt.

2004 wurde er pensioniert, engagiert sich aber weiterhin in der Lehrer- und Ausbilderweiterbildung, Studienseminaren und in der Beratung von Schulen und NGOs bei Projekten und Evaluation. Seit 2006 nimmt er einen Lehrauftrag an der Universität Gießen wahr zum Thema Entwicklung sozialer Kompetenzen in Grund- und Sekundarschulen.

Wolfgang Roth war 31 Jahre ehrenamtlicher Mitarbeiter und zeitweise im Vorstand des spiel gut Arbeitsausschusses Kinderspiel und Spielzeug e.V. Ulm, der Spiele und Spielsachen für Kinder testet, begutachtet und Empfehlungen für Eltern gibt. Diese Einrichtung gilt als die älteste Verbraucherberatung in Deutschland. Seine Schrift Kultur- und Persönlichkeitsentfaltung im Spiel unterstreicht sein dortiges Wirken.

An der PH Freiburg hat er eine Arbeitsstelle Frieden aufgebaut und neben zahlreichen Veranstaltungen mehrere internationale Kongresse und Tagungen zum Thema organisiert. Es gibt derzeit Bemühungen, einen Master-Studiengang zum Interkulturellen Konfliktmanagement einzurichten.

1976 war er Mitbegründer des "SÜDWIND Freiburg" - Verein für soziale und interkulturelle Arbeit e.V., der sich mit seinen 10 Mitarbeitern und ca. 30 Ehrenamtlichen u.a. im Bereich Migrationserstberatung, Hausaufgabenhilfe, Jugendarbeit, Alphabetisierungs- und Sprachkurse für Frauen engagiert. 2002 wurde der Verein von Bundespräsident Rau als einer der 10 besten von 1328 Bewerbungen ausgezeichnet.

1995 entwickelte Wolfgang Roth in Zusammenarbeit mit der Akademie für wiss. Weiterbildung von PH und Uni-Freiburg ein Aus- und Weiterbildungsprogramm zur Humanistischen Psychologie und Pädagogik (HPP), das er bis 2006 wissenschaftlich betreute und weiter entwickelte.

2006 erhielt Wolfgang Roth für sein ehrenamtliches Engagement den Bürgerpreis der Stadt Freiburg (Lebenswerk).


Publikationen

Roth veröffentlichte bisher ca. 70 Aufsätze in Fachzeitschriften und 7 Bücher (davon 2 Monographien), insbesondere zu den Themen Entwicklung des technischen Verständnisses bei Kindern, Spiel und Spielzeug, Rechtsextremismus, Aggression, interkulturelles Lernen und Verstehen, Fremdheit, Vorurteilsforschung, Mobbing ,Erwerb sozialer Kompetenzen, Verhältnis von Wissenschaft und Spiritualität.

Aktuelle Veröffentlichungen:

  • Sozialkompetenz fördern – in Grund- und Sekundarschulen, auf humanistisch-psychologischer Basis. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 280 Seiten.

gemeinsam mit Gerald Hüther und Michael von Brück herausgegeben: "Damit das Denken Sinn bekommt: Spiritualität, Vernunft und Selbsterkenntnis. Mit Texten des Dalai Lama", Freiburg: Herder 2008.

Weblinks


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