Bad Wildungen

Bad Wildungen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Wildungen
Bad Wildungen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Wildungen hervorgehoben
51.1166666666679.1166666666667275
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 275 m ü. NN
Fläche: 120,08 km²
Einwohner:

17.376 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 34521–34537
Vorwahl: 05621
Kfz-Kennzeichen: KB
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 003
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
34537 Bad Wildungen
Webpräsenz: www.bad-wildungen.de
Bürgermeister: Volker Zimmermann (FDP)
Lage der Stadt Bad Wildungen im Landkreis Waldeck-Frankenberg
Hatzfeld (Eder) Battenberg (Eder) Bromskirchen Allendorf (Eder) Burgwald (Gemeinde) Rosenthal (Hessen) Gemünden (Wohra) Haina (Kloster) Frankenberg (Eder) Frankenau Bad Wildungen Lichtenfels (Hessen) Korbach Willingen (Upland) Diemelsee (Gemeinde) Diemelstadt Vöhl Volkmarsen Bad Arolsen Twistetal Waldeck (Stadt) Edertal Nordrhein-Westfalen Landkreis Kassel Schwalm-Eder-Kreis Landkreis Marburg-BiedenkopfKarte
Über dieses Bild

Bad Wildungen ist Heilbäderzentrum, Staatsbad und Kleinstadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg im westlichen Nordhessen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick über die Stadt

Geographische Lage

Bad Wildungen liegt an den Ausläufern des Kellerwalds im so genannten Ferienland Waldeck (Waldecker Land). Die Stadt, die sich östlich des Hombergs ausbreitet, wird von der Wilde durchflossen, welche beim Ortsteil Wega in die Eder mündet. Die Stadtteile Wega und Mandern liegen an der Eder. Dieser Fluss bildet, weiter flussaufwärts gelegen, den Edersee, einen Stausee, der sich etwa 10 km (Luftlinie) nordwestlich der Kernstadt von Bad Wildungen befindet. Die südwestlichen Stadtteile Hundsdorf, Armsfeld und Bergfreiheit werden von der Urff durchflossen.

Die nächsten größeren Städte sind Kassel (ca. 45 km; Nordosten), Marburg (ca. 60 km; Südwesten) und Korbach (ca. 28 km; Nordwesten).

Nachbargemeinden

Bad Wildungen grenzt im Norden an die Gemeinde Edertal (Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Stadt Fritzlar, im Südosten an die Gemeinde Bad Zwesten (beide im Schwalm-Eder-Kreis), im Süden an die Gemeinde Haina, sowie im Westen an die Stadt Frankenau (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg).

Stadtgliederung

Neben der Kernstadt besteht Bad Wildungen aus den Stadtteilen Albertshausen, Altwildungen, Armsfeld, Bad Reinhardshausen, Bergfreiheit, Braunau, Frebershausen, Hüddingen, Hundsdorf, Mandern, Odershausen, Reitzenhagen und Wega.

Geschichte

Bad Wildungen – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
Blick auf die Stadt von Südosten, 1953
Blick auf die Stadt von Nordwesten, 1953

Die erste Erwähnung um etwa 800 stammt aus dem Güterverzeichnis Breviarium Sancti Lulli (zweite Tafel) des Klosters Hersfeld als „villa Wildungun“. Dieser Ort lag im Wildetal, östlich der heutigen Stadt. Eine Burg wurde um das Jahr 1200 durch den Ludowinger Grafen Friedrich von Ziegenhain errichtet, der durch seine Heirat 1185 mit Lukardis, der Erbtochter des Grafen Gozmar III. von Ziegenhain, im Jahre 1186 Graf von Wildungen geworden war. Die von ihm begründete Grafschaft Wildungen endete jedoch bereits im Jahre 1247 mit dem Tod seiner Erbtochter Sophia. Um die Burg entwickelte sich der Ort Alt-Wildungen. Im Jahre 1242 erhielt der Ort Nieder-Wildungen, der auf dem Hügel gegenüber der Burg gegründet worden war, die Stadtrechte. 1358 wurden zwei Städte Wildungen erwähnt. Seit 1263 gehörten die Burg und die zwei Orte, auf Grund eines zwischen Landgraf Heinrich I. von Hessen und den Grafen von Waldeck im Verlauf des Thüringisch-Hessischen Erbfolgekriegs geschlossenen Vertrags zum Besitz der Grafen und späteren Fürsten von Waldeck, die erst nach dem 1. Weltkrieg abdankten. Von 1474 bis 1692 bestand auf Grund einer Erbteilung im Hause Waldeck eine Grafschaft Waldeck-Wildungen, die aber 1692 wieder mit dem Landesteil Waldeck-Eisenberg vereinigt wurde.

Im Jahre 1906 wurde die Stadt Nieder-Wildungen als Heilbad von europäischem Rang in Bad Wildungen umbenannt. 1940 erhielt Bad Wildungen das Prädikat „Preußisches Staatsbad“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Hessisches Staatsbad.

Hexenprozesse

In der Zeit der Hexenverfolgungen fielen den Hexenprozessen in Bad Wildungen 78 Menschen zum Opfer. Wildungen hatte damals 1.200 Einwohner. Die Verfolgung geschah in drei Prozesswellen: 1532, 1629-1631 und 1650-1664.[2]

  • 153200000 Erster Hexenprozess gegen Gertraud Muck
  • 1575–1578 Hexenverfolgungen
  • 162900000 setzte eine Periode unerhörter Verfolgung unter Graf Christian von Waldeck ein: 29 Opfer bis 1632.
  • 163000000 Maria Rörig hielt von September 1630 bis Mai 1631 die Folter standhaft aus: „Der liebe Gott habe sie im Gefängnis erhalten, ihm bliebe sie treu, sie sei unschuldig wie Jesus Christus.“ Graf Christian verfügte ihre Freilassung.
  • 1650–1664 weitere 38 Opfer unter Graf Philipp VII.
  • 165600000 Prozess gegen Susanne Weber, einer Tochter von Maria Rörig: „Ihr Ehemann bittet wegen der Kosten um Beschleunigung des Prozesses.“

Eingemeindungen

Die Nachbargemeinden Altwildungen, Reitzenhagen und Reinhardshausen wurden 1940 eingemeindet. Im Rahmen der Gemeindegebietsreform folgten im Jahre 1971 die Gemeinden Albertshausen, Armsfeld, Bergfreiheit, Braunau, Frebershausen, Hüddingen, Hundsdorf, Mandern, Odershausen und Wega.

Politik

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [3]

Kommunalwahl 2011
 %
50
40
30
20
10
0
37,1%
33,5%
13,4%
6,7%
5,9%
3,4%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-4,2%
+0,1%
+8,7%
+0,7%
-7,4%
+2,0%
Parteien und Wählergemeinschaften  %
2011
Sitze
2011
 %
2006
Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 37,1 14 41,3 15
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 33,5 12 33,4 12
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 13,4 5 4,7 2
FWG Freie Wählergemeinschaft 6,7 3 6,0 2
FDP Freie Demokratische Partei 5,9 2 13,3 5
Die Linke Die Linke 3,4 1 1,4 1
Gesamt 100 37 100 37
Wahlbeteiligung in % 42,7 49,3

Magistrat

Der Magistrat besteht aus dem Bürgermeister und 10 Stadträten. Davon entfallen vier Sitze auf die CDU, drei Sitze auf die SPD und je ein Sitz auf die FDP, die FWG und die Grünen.

Bürgermeister

Bei der Bürgermeisterwahl 2006 wurde Volker Zimmermann, FDP, zum neuen Bad Wildunger Bürgermeister gewählt. Er trat das Amt am 1. September 2006 an.

Städtepartnerschaften

Bad Wildungen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Friedrichstein
Fürstenhof

Museen

  • Informationen über die Region bieten das Quellenmuseum, das Stadtmuseum und das Museum für Militär und Jagdgeschichte der Staatlichen Museen Kassel im barocken Schloss Friedrichstein.
  • Im Ortsteil Bergfreiheit bestehen ein Museum im ehemaligen Bergamt sowie das Besucherbergwerk Bertsch und das „Schneewittchenhaus“ in der Ortsmitte.
  • Das „Lebendige Museum“ im Stadtteil Odershausen bietet Ausstellungen und Aktionstage zur Landwirtschaft in alter Zeit.
  • Das Lapidarium ist eine Gesteins-Ausstellung im Kellergewölbe von Schloss Friedrichstein.

Theater

  • Theatervorstellungen der Reihe „Star-Theater“ und Weihnachtsmärchen werden im Kurhaus Bad Wildungen aufgeführt.
  • Im Ortsteil Bergfreiheit werden jeweils Fronleichnam und am dritten Sonntag im August auf der Naturwaldbühne Märchenstücke der Brüder Grimm aufgeführt.

Musik

  • Es finden Kammerkonzerte auf Schloss Friedrichstein, Kirchenkonzerte der Bad Wildunger Kirchengemeinden und Chorkonzerte der Wildunger Musik-Werkstatt statt.
  • Klassik-, Jazz-, Samba- und Folkkonzerte bzw. Festivals finden im Kurhaus, im Stadtgebiet und im Schloss statt.
  • Schloss Friedrichstein ist Schauplatz des Internationalen Festivals für Folk- und Weltmusik „Folk im Schloss“ (Ende Juli) sowie der Kult-Veranstaltung „Rock im Schloss“ (Mitte August).
  • Anfang September findet auf der Promenade der Brunnenallee das traditionelle „Fest der Begegnung“ statt, alle zwei Jahre beim „Samba-Festival“, einem der größten Events dieser Art in Deutschland.
  • Kur- und Abendkonzerte sowie Volksmusikveranstaltungen finden in den beiden Wandelhallen statt.

Weitere Veranstaltungen

Im Jahre 2006 fand in Bad Wildungen die 3. Hessische Landesgartenschau statt. Das ca. 18 ha große gestaltete, stadtnahe Gelände mit dem Aqua Choros, Sonnentreppe, Auenpark an der Königsquelle, Goldene Gärten, Sport- und Spielaue im Bornebach ist seit 2007 als „Hessens schönster Garten“ zugänglich.

Wöchentlich ist in Bad Wildungen Landmarkt. Regelmäßig im Juni findet ein Jazz-Festival statt, Mitte Juli gibt es einen Kram- und Viehmarkt sowie im Dezember einen Weihnachtsmarkt. Anfang September wird das „Fest der Begegnung“ veranstaltet, das abwechselnd den Höhepunkt vom Samba-Festival (2007 und 2009) oder dem großen Blumenkorso (2006 und 2008) darstellt.

Seit 2004 finden in Bad Wildungen im Frühjahr die Deutschen Jugendmeisterschaften im Billard in allen Spielarten statt und im Herbst die Deutsche Meisterschaft der Erwachsenen in ebenfalls allen Spielarten.

Am Karsamstag wird im Ortsteil Bergfreiheit das Osterfeuer durch einen Kinderfackelzug um 20:00 Uhr entzündet und ein kleines Fest mit Musik gefeiert. Der Ostersonntag beginnt um 10:30 Uhr mit einem Ostergottesdienst und gemeinsamen Frühstück in der Bergmannskirche. Um 14:00 Uhr startet im Dorfpark der traditionelle Eierlauf. Die örtliche Symbolfigur Schneewittchen ehrt die Sieger.

Bauwerke

Oberhalb von Bad Wildungen befindet sich das Barockschloss Friedrichstein, das 1660 von Graf Josias II. geplant und zwischen 1707 und 1714 von Fürst Friedrich Anton Ulrich zu Waldeck fertig gestellt wurde.

Wildunger Altar des Conrad von Soest

Im Zentrum der Altstadt steht die evangelische Stadtkirche, eine spätgotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert. In ihr befindet sich ein Flügelaltar von Conrad von Soest. Darauf, als kleine Besonderheit, die älteste Darstellung einer Brille nördlich der Alpen. Im Stadtzentrum und entlang der Brunnenallee gibt es zahlreiche Villen aus der Gründerzeit. Im Fürstenhof, um 1910 als Luxushotel erbaut, einem imposanten schlossartigen Bau im Stil des Neobarock, ist heute eine Klinik der Asklepios-Gruppe untergebracht.

Der Wildunger Altar ist ein 1403 oder 1404 entstandener Flügelaltar von Conrad von Soest (um 1370-1422) für die Pfarrkirche von Wildungen. Er ist einer der bedeutendsten Flügelaltäre der Spätgotik und das einzige gesicherte Werk des westfälischen Meisters. Der Altar weist alle Merkmale des "Weichen Stils" auf. In den Figurendarstellungen liegt eine leicht schwingende Haltung, die kostbaren Gewänder erinnern an die Kleidung am burgundischen Hof. Auffallend sind die Farbkontraste: leuchtende Goldfarben sowie ein tiefes Blau. Der Altar ist ein Triptychon und besteht somit aus einem größeren Mittelteil und den beiden kleineren Außenflügeln. Er zeigt 13 Szenen aus dem Leben Christi, dabei beziehen sich vier auf die Kindheit Jesu, vier auf die Passionsgeschichte und vier auf das nachösterliche Geschehen. Der Mittelteil zeigt den Kalvarienberg mit einer eindrucksvollen Kreuzigungsszene, umrahmt von vier kleinformatigen Bildern. Aufgeklappt ist der Altar fast sechs Meter breit.

Parks

Größter Kurpark Europas

Ende der 1990er Jahre wurde der Kurpark der Stadt Bad Wildungen nach Westen hin durch eine naturnahe „grüne Brücke“ mit dem benachbarten Kurpark Reinhardshausen zu einem Großkurpark verbunden, der nun mit einer Fläche von 50 Hektar als der größte Kurpark Europas angesehen werden kann. Darin sind neben Wanderwegen sowie Joggingstrecken auch Terrain-Kur-Wege für Herz- und Kreislaufpatienten beschildert. Der Park gehört seit 2009 zum European Garden Heritage Network.

Landesgartenschau 2006

Weitere 18 Hektar Landesgartenschaugelände kamen 2006 zum Kurpark hinzu, an dessen östlichem Ende sich unterhalb von Schloss Friedrichstein (Bad Wildungen) der Königsquellenpark befindet. Im Westen grenzt das ehemalige Landesgartenschaugelände an den historischen, im Stil eines englischen Gartens gestalteten, Kurpark an der Georg-Viktor-Quelle an. Die Landesgartenschau endete am 3. Oktober 2006. Das Budget für bauliche Maßnahmen wurde leicht unterschritten. Die Gartenschau wurde von 436.000 Besuchern aufgesucht und 243.000 Tageskarten wurden verkauft.

Danach wurden die Blumen aus dem Gebiet der Anfang Oktober geschlossenen Landesgartenschau entfernt. Das Gebiet ist jetzt ein von Wiesenflächen geprägter Park.

Skulpturenweg Bad Wildungen

Unter dem Thema „Paradiesische Begleiter“ entstand während der Landesgartenschau ein Skulpturenweg. Für den nahe der Schlossquelle beginnenden Schlossbergweg, der zur Schlossanlage Friedrichstein führt, entstanden neun Kunstwerke. Die Künstler wurden über einen hessenweit offen ausgelobten Wettbewerb von einer Jury ausgewählt. Als Material fand bis auf eine Ausnahme primär Holz Verwendung. Initiiert wurde das Projekt vom Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Landesverband Hessen e. V., der ebenfalls für die komplette Organisation verantwortlich war.

Naturdenkmäler

Hutewald Halloh
Acker- und Waldlandschaft bei Bad Wildungen

Das Helenental und der Sondergraben stehen seit 1986 unter Naturschutz. In den Ausläufern des Helenentals befinden sich auch die sehenswerten Wasserfälle von Odershausen. Des Weiteren findet man bei Odershausen im Wald, nahe der Jägersburg, noch drei alte Süntel-Buchen. Zu den Bilsteinklippen bei Reitzenhagen führt ein Aufstieg.

Wildungens Hausberg, der 518 m ü. NN hohe Homberg, bietet einen Rundumblick. „Das Paradies“ bei Albertshausen ist ein Wald in Richtung Gellershausen und Kleinern. Der 156 km lange Kellerwaldsteig, als einer der drei schönsten Wanderwege Deutschlands prämiert, führt durch das Stadtgebiet.

Im ehemaligen Hutewald Halloh in Albertshausen befindet sich ein alter Buchenwald.

Sport

In Bad Wildungen gibt es zwei Sportvereine, den VFL Bad Wildungen und den TV Friedrichstein. In den Hauptsportarten Fußball und Handball haben die beiden Vereine Spielgemeinschaften gegründet. Die SG Bad Wildungen/Friedrichstein für die Sportart Fußball und die HSG Bad Wildungen/Friedrichstein/Bergheim für den Handballbereich. Die 1. Damenmannschaft der HSG Bad Wildungen/Friedrichstein/Bergheim spielt ab dem Sommer 2011 in der 1. Bundesliga und ist das sportliche Aushängeschild der Region. Hauptaugenmerk der Wildunger Handballer liegt in der Jugendarbeit. Mit dem im Jahr 2005 gegründeten Handball-Leistungszentrum werden verstärkt Talente gefördert.

Kulinarische Spezialitäten

Eine Waldecker Spezialität sind Schepperlinge, eine Art Kartoffelpfannkuchen, die in Bad Wildungen traditionell mit Speck, Zwiebeln und schwarzem Kaffee serviert werden.

Wie in beinahe ganz Nordhessen findet sich die „Ahle Worscht“ auch auf Wildunger Speiseplänen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftliches Hauptgebiet der Stadt ist das Kur- und Tourismuswesen. Mit dem im Ortsteil Bergfreiheit seine Wurzeln habenden Märchen Schneewittchen und die Sieben Zwerge ist Bad Wildungen Teil der Deutschen Märchenstraße.

Bad Wildungen ist auch ein Bildungsstandort. Es bestehen die Holzfachschule, die Krankenpflegeschulen der Kliniken.

Verkehr

Bad Wildungen ist von Kassel und Wabern aus mit einem Regionalzug 2-stündlich zu erreichen, der im Sackbahnhof Bad Wildungen endet (Ederseebahn). Durch die Buslinie 500 über Fritzlar lässt sich Bad Wildungen in ca. 1:20 Stunden von Kassel aus erreichen. In Bad Wildungen wurde um 2000 ein Stadtbussystem eingeführt.

Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen 485 und die 253, die Anschluss an die Bundesautobahn 49 haben.

Medien

Regionale Tageszeitungen sind die Waldeckische Landeszeitung (WLZ/FZ) und die Waldeckische Allgemeine, eine Lokalausgabe der Hessisch/Niedersächsischen Allgemeine (HNA).

Kurbetrieb

Wildungen ist ein Heilbad mit eisen-, magnesium- und kohlensäurehaltigen Quellen. Somit unterscheiden sich die Heilwässer in ihrer Zusammensetzung und somit Wirkweise. Die Helenen-, Georg-Viktor-, Reinhards- und Naturquelle sind die bekanntesten Bad Wildunger Heilquellen und werden heute in Flaschen abgefüllt und versandt.

An die Stelle klassischen Trinkkur trat im Laufe der Zeit die medizinische Rehabilitation. Heute bestehen etwa 20 Kliniken, die die Krankheitsbilder der Orthopädie, der Psychosomatik, der Inneren Medizin und Rheumatologie, der Neurologie, der Onkologie und der Urologie behandeln, sowie Altenheime, Altenwohnheime, Altenpflegeheime. Die Bereiche Fitness, Wellness und Beauty gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Die Gästezahl betrug ca. 110.000 im Jahr 2006 bei ca. 1,4 Mio Übernachtungen jährlich. Damit war Bad Wildungen die Stadt mit den zweitmeisten Gäste-Übernachtungen in Hessen nach Frankfurt am Main.

Bildung

In Bad Wildungen gibt es mehrere Grundschulen, eine Schule für Lernhilfe (Mathias-Bauer-Schule, ehemals Veit-Weinberg-Schule), eine Haupt- und Realschule (Ense-Schule) sowie das Gustav-Stresemann-Gymnasium. Die berufliche Bildung erfolgt durch die Hans-Viessmann-Schule. Eine berufliche Bildungsstätte ist die Holzfachschule Bad Wildungen. Sie ist Berufsschule, Meisterschule und Technikerschule für die Holzwirtschaft und Bundesfachschule für das Modellbauerhandwerk. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anbieter zur beruflichen Qualifikation.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten die in Bad Wildungen wirkten, ohne dort geboren zu sein

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Karl Eichler, Die Wildunger Hexenprozesse. Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont, Nr. 24, 1927 (S. 103-126).
  3. Wahlergbnis aus hsl.de

Weblinks

 Commons: Bad Wildungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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