Wolfgang Schneiderhan (Musiker)

Wolfgang Schneiderhan (Musiker)
Grabmal von Wolfgang Schneiderhan auf dem Neustifter Friedhof

Wolfgang Eduard Schneiderhan (* 28. Mai 1915 in Wien; † 18. Mai 2002 ebenda) war einer der bedeutendsten Violinvirtuosen Österreichs und Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und der Wiener Symphoniker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schneiderhan trat bereits 1920 im Alter von fünf Jahren als „Wunderkind“ auf. 1922-28 studierte er in Pisek bei Otakar Sevcik, der als Begründer der tschechisch-wienerischen Geigenschule gilt, 1925 außerdem bei Julius Winkler in Wien.

Von 1933 bis 1937 war er Konzertmeister der Wiener Symphoniker. 1937 wurde er als Konzertmeister des Orchesters der Wiener Staatsoper berufen, konnte aber erst nach dem „Anschluss“ Österreichs aufgrund des dadurch bedingten Ausscheidens seines Vorgängers Ricardo Odnoposoff im Herbst 1938 Konzertmeister der Wiener Philharmoniker werden,[1] denen er bis 1950 angehörte. Ebenfalls 1938 gründete er mit Otto Strasser, Ernst Morawec und Richard Krotschak das nach ihm benannte Schneiderhan-Quartett, das bis 1951 bestand. Ab 1949 leitete er als Nachfolger von Georg Kulenkampff die Meisterkurse für Violine beim Internationalen Musikfest Luzern und musizierte ebenso in dessen Trio-Formation mit Edwin Fischer und Enrico Mainardi. Gemeinsam mit Rudolf Baumgartner gründete er 1956 das Kammerorchester Festival Strings Lucerne. Daneben unterrichtete er am Salzburger Mozarteum und an der Wiener Musikhochschule (bis 1951).

Wolfgang Schneiderhan war mit der Sopranistin Irmgard Seefried verheiratet und ist der Vater der Schauspielerin Mona Seefried. Sein Neffe ist der ehemalige 14. Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan. Überdies ist erwähnenswert, dass der ältere Bruder Wolfgang Schneiderhans, Walt(h)er (1901 - 1978), ebenfalls ein bedeutender Geiger war, der auch bei Sevcik studiert hat und lange Jahre Konzertmeister der Wiener Symphoniker war. Wolfgang Schneiderhan ruht auf dem Neustifter Friedhof (Gruppe 22, Reihe 5, Nummer 5) in Wien, neben seiner Gattin.

Einzelnachweise

  1. Neues Wiener Journal, 4. Februar 1938, S. 10

Literatur

  • Franz Fassbind: Wolfgang Schneiderhan – Irmgard Seefried, Eine Künstler- und Lebensgemeinschaft. Verlag Scherz, Bern 1960.

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolfgang Schneiderhan — ist der Name folgender Personen: Wolfgang Schneiderhan (Musiker) (1915–2002), österreichischer Violinvirtuose und Konzertmeister Wolfgang Schneiderhan (General) (* 1946), deutscher Soldat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr Die …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang — ist ein alter deutscher, männlicher Vorname. Herkunft und Bedeutung Wolfgang setzt sich zusammen aus germanisch *wulfa, Wolf, und althochdeutsch gang, Gang, Gehen[1]. Jacob Grimm versteht den Wolf hier als magisches, heiliges Tier, das den Sieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Schneiderhan — ist der Name von: Wolfgang Schneiderhan (Musiker) (1915–2002), österreichischer Violinvirtuose und Konzertmeister Wolfgang Schneiderhan (General) (* 1946), deutscher Soldat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Wolferl — Wolfgang ist ein alter deutscher, männlicher Vorname. Er wurde wohl von Wolfsgänger abgeleitet, das waren Krieger in Tierkleidung. Die Begleittiere Wotans waren zwei Wölfe, die Wolfsgänger hießen. Der Name war bis ins Mittelalter hinein… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schn — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Odnoposoff — Ricardo Odnoposoff (* 24. Februar 1914 in Buenos Aires; † 26. Oktober 2004 in Wien) war ein aus Argentinien stammender österreichisch amerikanischer Violinist des 20. Jahrhunderts. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Baumgartner — (* 14. September 1917 in Zürich; † 22. März 2002 in Siena) war ein Schweizer Violinist, Dirigent und Bearbeiter von Werken klassischer Musik. Rudolf Baumgartner studierte Violine bei Stefi Geyer, deren Kammermusik Partner er im Stefi Geyer… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesamtliste der Träger des Bundesverdienstkreuzes — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”