Wollmatingen

Wollmatingen
Wollmatingen
Stadt Konstanz
Ehemaliges Wappen von Wollmatingen
Koordinaten: 47° 42′ N, 9° 9′ O47.6925689.14684Koordinaten: 47° 41′ 33″ N, 9° 8′ 49″ O
Fläche: 10,260229 km²
Einwohner: 5.826 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1934

Wollmatingen ist eine ehemals selbstständige Gemeinde, die mittlerweile zur Stadt Konstanz im baden-württembergischen Landkreis Konstanz gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Zum Gebiet der früheren Gemeinde gehört auch das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried, einschließlich der ufernahen Inseln Triboldingerbohl (Langenrain) und Mittler oder Langbohl.

Geschichte

Im Gewann „Langenrain“[1], an Mündung des Rheins in den Untersee, fanden sich prähistorische Pfahlbauten. Die Fundstelle ist seit 2011 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen. Des Weiteren fand sich 1883 eine römische Siedlungsstelle.[2]

Der heutige Ort dürfte im 7. Jahrhundert entstanden sein. Dafür sprechen Ausgrabungen in der Gemarkung. Karl Martell überließ den Ort 724 dem Kloster Reichenau[3]. Im Spannungsfeld des bedeutenden Klosters, der Bischofs- und Reichsstadt Konstanz und der Deutschherrenkommende Mainau konnte das Dorf keine Eigengeschichte entwickeln. Ab 1200 ist es als St. Martin-Pfarrei verzeichnet.

Land-Forstwirtschaft, Weinbau und Torfstecherei ernährten die Bürger über Jahrhunderte. Gegen 1840 setzte die Industrialisierung ein, zuerst in Form der Textilbranche, später durch Chemie und Elektronik ergänzt. Als Wollmatingen 1934 von Konstanz zwangseingemeindet wurde, verdoppelte sich die Grundfläche der Stadt. Wollmatingen mit Fürstenberg besitzt heute rund 18.000 Einwohner.

Politik

Wappen

Das Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Wollmatingen zeigt in Silber ein rotes Kreuz, belegt mit einem goldenen Herzschild, worin das schwarze Dorfzeichen [ein Doppelkreuz, dessen gesparrter Fuß beidseits geschweift ist und kreuzförmig ausläuft].

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Evangelische Christuskirche zu Wollmatingen
  • Wichtiges Kulturdenkmal ist die Evangelische Christuskirche zu Wollmatingen, ein sakraler Langbau.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Der Stadtteil ist Sitz des Druckzentrums Südkurier und einiger Pharama-Betriebe.

Öffentliche Einrichtungen

In Wollmatingen befindet sich das Finanzamt.

Verkehr

Wollmatingen liegt an der Hochrheinbahn.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Benedikt Bauer (1847–1928), Pfarrer, Dekan, Literat und Sozialpolitiker, errichtete 1906 im heutigen Lokal am Fürstenberg den ersten Kindergarten, dazu veranlasste er Koch- und Nähschulen für die von der damaligen Gesellschaft benachteiligten Frauen. Er verfasste touristische und religiöse Bücher, begründete eine Stiftung für begabte Schüler und Hinterbliebene von Kriegsopfern.[4]
  • Adolf Kenner (1861–1936), Bürgermeister mit 30 Jahren Amtszeit, Vorsitzender des Musik- sowie Gesangvereins. Gemeinsam mit Pfarrer Bauer rettete er die Kirche St. Martin vor dem Zerfall.[4]

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Alfred Diesbach: Die ersten Beziehungen der Stadt Konstanz zum Dorf Wollmatingen, in: Hegau 18, 1964, S. 255–266
  • Gerd Morian: Dorffestbroschüren u.a. zu Emil Stadelhofer und Thomas Sättele

Einzelnachweise

  1. Quelle: Vorarlberger Landesmuseum Bregenz, in: Aufgelistet! Funde von Pfahlbauten am Untersee In: Südkurier vom 9. September 2011
  2. Eric Breuer: Heimatkundliche Schriften des Kulturvereins Eriskirch e.V. Band 3: Römer am nördlichen Bodensee: Eriskirch und Umgebung in römischer Zeit. hrsg. v. Kulturfreunde Eriskirch, 2001, S. 36.
  3. Angabe von Dr. Glöckner, Leiter des Stadtarchivs
  4. a b Bürgermeister Kenner und Dekan Bauer. Broschüre von Gerd Morian, Wollmatingen
  5. Broschüre zur Person Thomas Sättele von Gerd Morian, Wollmatingen
  6. Broschüre zur Person Emil Stadelhofer von Gerd Morian, Wollmatingen

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