Wyschofsky

Wyschofsky

Günther Wyschofsky (* 8. Mai 1929 in Bischofswerda) Dr. h.c, war Minister für chemische Industrie der DDR und Vorsitzender der DDR-Seite im Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss DDR/Iran.

Leben und Werk

Wyschowsky absolvierte eine Lehre als Laborant und Drogist und arbeitete im Beruf in Bischofswerda und Bautzen.

1945/46 trat er der KPD/SED bei. Er besuchte von 1946 bis 1948 die Arbeiter- und Bauernfakultät in Halle (Saale) und studierte bis 1951 Chemie an der Technischen Hochschule Dresden und der Universität Leipzig. Bis 1953 war er Betriebschemiker und Leiter des Forschungslabors im VEB Plaste Espenhain, danach bis 1957 Instrukteur bzw. Sektorenleiter des Sektors Chemie der Abteilung Grundstoffindustrie beim Zentralkomitee der SED.

Nach einem Studium an der Parteihochschule war er von 1958 bis 1959 stellvertretender Abteilungsleiter für Bergbau, Kohle, Energie und Chemie und bis 1962 Abteilungsleiter für Grundstoffindustrie beim ZK der SED. Von 1962 bis 1966 war er stellvertretender Vorsitzender und Leiter der Abteilung Chemieplanung der Staatlichen Plankommission und von 1966 bis 1989 als Nachfolger von Siegbert Löschau Minister für Chemische Industrie. 1963 wurde er Kandidat und 1964 Mitglied des Zentralkomitees der SED.

In seine Ministerzeit fiel der Bau des PCK - Petrolchemisches Kombinat Schwedt, der Großraffinerie Leuna II, die Erweiterung des Stickstoffkombinates Piesteritz, die noch heute am Markt eine hervorragende Position einnehmen und anderer großer Chemiewerke. Andererseits konnte er nicht den Verfall alter Chemiestandorte verhindern, da die Konzentration der Investitionen auf „Leuchttürme“ alle Mittel absorbierten. Er stand oft im Zwiespalt zwischen eigener fachlicher Erkenntnis und „Parteidisziplin“, der er sich strikt unterordnete.

Wyschofsky wurde 1960, 1970 und 1979 mit dem Vaterländischen Verdienstorden, 1964 mit dem Banner der Arbeit, 1984 mit der Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden und 1989 mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet.

Er lebt heute zurückgezogen in seinem Heimatort Bischofswerda.

Günther Wyschofsky hat im Jahr 2004 ein weiteres Buch geschrieben „Fragen an einen Zeitzeugen“, er ist ein Zeitzeuge und kennt die politischen Hintergründe für die politischen und wirtschaftlichen Probleme der vergangenen DDR aus seiner täglichen Arbeit. [1]

Einzelnachweise

  1. Buchvorstellung auf www.zeitzeuge.de.hm

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Günther Wyschofsky — (* 8. Mai 1929 in Bischofswerda) war Minister für chemische Industrie der DDR und Vorsitzender der DDR Seite im Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss DDR/Iran. Leben und Werk Wyschowsky absolvierte eine Lehre als Laborant und Drogist und arbeitete im… …   Deutsch Wikipedia

  • DDR-Regierung — Sitz des Ministerrates war von 1955 bis 1990 das Alte Stadthaus – das entfernte DDR Emblem ist im Bild gut zu erkennen …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Sindermann — Das Kabinett Sindermann bildete die Regierung der DDR 1973 1976. Kabinett Sindermann 3. Oktober 1973 1. November 1976 Amt Name Partei Ministerpräsident Horst Sindermann SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Stoph I — Das Kabinett Stoph I bildete die Regierung der DDR 1964 1967. Kabinett Stoph I 24. September 1964 14. Juli 1967 Amt Name Partei Ministerpräsident Willi Stoph SED Stellvertreter des Ministerpräsidenten …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Stoph II — Das Kabinett Stoph II bildete die Regierung der DDR 1967 1971. Kabinett Stoph II 14. Juli 1967 26. November 1971 Amt Name Partei Ministerpräsident Willi Stoph SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Stoph III — Das Kabinett Stoph III bildete die Regierung der DDR 1971 1973. Kabinett Stoph III 29. November 1971 3. Oktober 1973 Amt Name Partei Ministerpräsident Willi Stoph SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Stoph IV — Das Kabinett Stoph IV bildete die Regierung der DDR 1976 1981. Kabinett Stoph IV 1. November 1976 26. Juni 1981 Amt Name Partei Ministerpräsident Willi Stoph SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Stoph V — Das Kabinett Stoph V bildete die Regierung der DDR 1981 1986. Kabinett Stoph V 26. Juni 1981 17. Juni 1986 Amt Name Partei Ministerpräsident Willi Stoph SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Stoph VI — Das Kabinett Stoph VI bildete die Regierung der DDR 1986 1989. Kabinett Stoph VI 17. Juni 1986 7. November 1989 Amt Name Partei Ministerpräsident Willi Stoph SED Erster Stellvertreter des Ministerpräsidenten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wy — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”