Wöhlerschule

Wöhlerschule
Wöhlerschule
Logo mit dem Schriftzug der Wöhlerschule
Schulform Gymnasium
Gründung 1870
Ort Frankfurt am Main
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 8′ 28″ N, 8° 40′ 29″ O50.1411111111118.6747222222222Koordinaten: 50° 8′ 28″ N, 8° 40′ 29″ O
Träger Stadt Frankfurt am Main
Schüler etwa 1500
Lehrer etwa 115
Leitung Norbert Rehner
Website www.woehlerschule.de

Die Wöhlerschule ist ein Gymnasium im Stadtteil Dornbusch von Frankfurt am Main. Es wurde 1870 von der Polytechnischen Gesellschaft, einer Frankfurter Bürgerstiftung, gegründet, und nach August Anton Wöhler (1771–1850) benannt. Dieser war langjähriger Präsident der Polytechnischen Gesellschaft, Begründer des Frankfurter Berufschulwesens und der Vater des Chemikers Friedrich Wöhler.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ursprüngliche Wöhlerschule wurde 1870 als Schule für Jungen gegründet. Das Schulgebäude befand sich damals in der Lessingstraße im Frankfurter Stadtteil Westend-Süd.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die alten Schulräume zerstört und nach dem Krieg fand der Unterricht zuerst in gemeinsamen Räumen mit einem benachbarten Frankfurter Mädchengymnasium, der Bettinaschule, statt. Bis zum Umzug 1957 wurde später Schichtunterricht in der Liebigschule in der Sophienstrasse in Frankfurt-Bockenheim erteilt.

Erst im Mai 1957 zog die Wöhlerschule auf ihr heutiges Schulgelände im Frankfurter Stadtteil Dornbusch um. Die Wöhlerschule war noch bis in die 1970er Jahre eine reine Jungenschule. Die ersten Mädchen kamen im Jahrgang 1972 an die Wöhlerschule.

In den späten 1990er Jahren wurde die Wöhlerschule durch den Bau eines „Ökohauses“ bekannt, das aus Elternspenden finanziert wurde. Im Jahr 2001 forschte eine Schülerarbeitsgemeinschaft den Lebensgeschichten jüdischer Wöhlerschüler nach, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet worden waren, und errichtete 27 Gedenksteine aus Granit mit den Namen dieser ehemaligen Schüler.

Das Schulgelände

Panoramabild vom Fahrradhof

Das Schulgelände besteht aus dem Hauptgebäude, drei Trakten und der Aula, die sich die Wöhlerschule mit der angrenzenden Heinrich-Seliger-Schule (Primarstufe) teilt. Das Bauensemble steht unter Denkmalschutz. Auf dem Gelände stehen daneben zwei in den 70er Jahren errichtete provisorische („IPI-“)Bauten, eine große Sporthalle, die in den 80er Jahren hinzukam, das in den 90ern aus einer Schülerinitiative entstandene „Ökohaus“ sowie die 2007 gebaute Mensa. Im Herbst 2011 wird voraussichtlich noch eine neue Turnhalle mit integriertem Schwimmbad hinzukommen und eröffnet werden. Diese ist zurzeit noch im Bau.

Sonstiges

Die Schule liegt seit 1957 im Stadtteil Dornbusch und ist gut durch die U-Bahn-Linien U1 bis U3 sowie U8 über die Haltestellen Dornbusch und Fritz-Tarnow-Straße und auch mit dem Bus der Linie 34 erreichbar. An der Wöhlerschule unterrichten derzeit etwa 80 Lehrer und 15 Referendare in den Klassen 5 bis 13.

Die heutigen Schwerpunkte der Schule sind

  • naturwissenschaftliche Bildung,
  • ökologische Bildung,
  • Sprachen und interkulturelle Verständigung,
  • künstlerische und musikalische Bildung,
  • neue Informations- und Kommunikationstechnologien.

Die Wöhlerschule ist seit Juli 2005 eine von vier Schulen im Projekt Schule interaktiv, das durch die Deutsche Telekomstiftung finanziert wird. Zudem ist die Wöhlerschule eine Schule im Netzwerk für nachhaltige Entwicklung (BLK 21) und engagiert sich als UNESCO-Projektschule.

Beim Deutschen Schulpreis 2010 erreichte die Wöhlerschule die engere Wahl unter den Besten 20 von 162 teilnehmenden Schulen aus ganz Deutschland.[1]

Die Homepage der Wöhlerschule wurde beim Schulhomepage Award 2010 mit dem 2. Platz von 560 teilnehmenden Schulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet. [2]

Prominente Schüler und Lehrer

  • Karl Bücher (1847–1930), war 1873 bis 1878 Lehrer an der Wöhlerschule.
  • Julius Ziehen (1864–1925) war 1898 bis 1901 Direktor der Wöhlerschule.
  • Walther Rathenau (1867–1922), Industrieller und Außenminister in der Weimarer Republik, war Schüler der Wöhlerschule.
  • Julius Höxter (1873–1944), Pädagoge und Schriftsteller, war Geschichtslehrer an der Wöhlerschule.
  • Hermann Abendroth (1883–1956), Dirigent, Schüler.
  • Gustav Doetsch (1892–1977), vor allem wegen seiner Entwicklung der Theorie der Laplacetransformation bekannter Mathematiker, war 1904 bis 1911 Schüler der Wöhlerschule.
  • Erich Fromm (1900–1980), deutscher Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe legte 1918 sein Abitur an der Wöhlerschule ab.
  • Elias Canetti (1905–1994), Träger des Nobelpreises für Literatur (1981), legte 1924 an der Wöhlerschule sein Abitur ab. Canetti lebte von 1921 bis 1924 in Frankfurt am Main.
  • Reno Nonsens (1919–2001), Kabarettist und Schauspieler, Abitur 1939
  • Dieter Schnebel (* 1930), Komponist und Theologe, unterrichtete von 1963 bis 1970 als Religionslehrer an der Wöhlerschule.

Weblinks

Literatur

  • Elias Canetti: Die Fackel im Ohr. Carl Hanser Verlag, München/Wien 1980, ISBN 3-446-17023-5.
  • Ein Steinhaufen im Garten markiert das Ende von 27 Lebenswegen. Frankfurter Rundschau vom 5. Mai 2001.

Einzelnachweise

  1. http://www.woehlerschule.de/aktionen/deutscher-schulpreis-2010.html
  2. http://www.schulhomepage.de/topliste/award/2010/endergebnis.php

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