- Bemessungsfahrzeug
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Das Bemessungsfahrzeug dient bei der Überprüfung der Befahrbarkeit von Verkehrsflächen als Anhaltsgröße. Es stellt ein Fahrzeug dar, das alle öffentlichen Straßen befahren darf, ohne dass eine Sondergenehmigung nötig ist. Für alle Arten von Kraftfahrzeugen (Pkw, Lkw, Gelenkbus, Müllfahrzeug, etc.) sind eigene Bemessungsfahrzeuge definiert worden. Geltende Richtlinien sind die Straßenverkehrszulassungsordnung und die Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Dabei sind zu unterscheiden:
- Bemessung nach Gewicht und Achslast für den Straßenoberbau
- Bemessung nach Ausdehnung für Höhen und Breiten
- Bemessung nach Fahrgeometrie für Kurvenradien und Schleppkurven
Im Regelfall sind alle Straßen für das größte Bemessungsfahrzeug zu dimensionieren. Dieses Fahrzeug hat eine Höhe von 4,0 m und eine Breite von 2,50 m. Nur für kleinere Erschließungsstraßen wird oft das Feuerwehr- oder Müllfahrzeug als maßgebend angesetzt. Wenn der Verkehrsweg nicht für alle Kraftfahrzeuge befahrbar ist, muss der Baulastträger dieses durch Beschilderung anzeigen. Beispielsweise mit dem entsprechenden Verkehrszeichen, mit der maximal zulässigen Höhe, Breite und Gewicht. Für Sonderrouten mit regelmäßigen Schwertransporten oder Militärtransporten gelten Einzelfallregelungen.
Alle Fahrzeuge, die die oben genannten Maße überschreiten, müssen speziell genehmigt werden und dürfen nur im Rahmen eines Sondertransportes bewegt werden.
Siehe dazu: Schwertransport
Geschichte
Bemessungsgrößen bestanden bereits im römischen Straßenbau, so dass eine Hierarchie im Straßenbau gegeben war. Hauptdurchgangsstraßen in islamischen Städten mussten zwei Kamelen Platz bieten, was vier bis acht Metern entspricht. Die kleineren Anliegerstraßen waren 1 bis 1,5 Meter breit, damit sich Esel und Fußgänger begegnen konnten.[1]
Normen und Standards
- Deutschland
- FGSV-Verlag: Bemessungsfahrzeuge und Schleppkurven zur Überprüfung der Befahrbarkeit von Verkehrsflächen, 2001
Referenzen
- ↑ Helmut Nuhn, Markus Hesse: Verkehrsgeographie. Schöningh, Paderborn [u.a.] 2006, ISBN 3-8252-2687-5, S. 40
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