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Zang ist ein Teilort der Gemeinde Königsbronn im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg. Er liegt im Südwesten der Hauptgemeinde auf dem Albuch, einem Teil der Ostalb, auf einer Höhe von 670 m ü. NN (Kirche).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Archäologische Funde auf der Zanger Rodungsinsel weisen darauf hin, dass es dort bereits in der Jungsteinzeit zwischen 5500 und 2200 v. Chr. eine menschliche Ansiedlung gab. Wahrscheinlich wurde im Bereich des heutigen Ortes dann bereits im Hochmittelalter eine Waldhufensiedlung gegründet, die 1356 erstmals erwähnt wurde[1]. Die Bewohner verließen die Ansiedlung jedoch im späten Mittelalter wieder.
Das heutige Zang wurde dann 1537 durch den Abt Melchior des Königsbronner Zisterzienserklosters „auf des Klosters eigenen Wäldern“ als Kolonie für Waldarbeiter und Köhler, die die für die Eisenverhüttung von Bohnerz notwendige Holzkohle liefern sollte, gegründet. Bereits zuvor, im Jahre 1507, hatten Königsbronner Mönche den heute noch bestehenden Zanger Dorfweiher zur Fischzucht angelegt. Zu Beginn bestand der Ort aus ungefähr 20 Haushalten. Im Laufe der Zeit wurde neben der Forstwirtschaft auch immer mehr Viehzucht und Ackerbau (meist Getreide und Kartoffeln) betrieben.
Zang gehörte zunächst auch politisch zu Königsbronn. Erst 1819 wurde der Ort eigenständige Gemeinde. Das Gemeindewappen zeigt in Silber einen Abtsstab und drei Lindenblätter. Der Abtsstab bezieht sich auf die frühere Zugehörigkeit zum Kloster Königsbronn, während die Lindenblätter auf die waldreiche Umgebung hinweisen. 1971 wurde Zang wieder nach Königsbronn eingemeindet.
Eine eigene Schule hat Zang seit dem Ende des 17. Jahrhunderts. Am 20. Oktober 1696 wurde auf Bitte des Königsbronner Schultheißen und Gemeinderats ein eigener „Partikularschulmeister“ für das Dorf bestellt. Als Begründung für den Antrag wurde angegeben, dass der ca. 5 km lange Fußweg von Zang in die Königsbronner Schule „der zarten Jugend“ wegen der „förchtigen Wälder“, des „grausam fallenden Schnees“ und der „reißenden Wölfe“ nicht zugemutet werden könne. Die Schulmeister mussten jedoch zunächst in angemieteten Räumen unterrichten. Ein eigenes Schulhaus konnte sich die arme Gemeinde erst nach einer von der Württembergischen Regierung angeordneten landesweiten Sammlung für das Dorf im Jahre 1826 leisten, bei der 1734 Gulden zusammenkamen. Es wurde schließlich 1835 in Betrieb genommen. Nach vorübergehender Schließung im Jahre 1976 hat Zang seit 1987 wieder eine Grundschule für die Klassen 1 und 2. Außerdem besteht seit 1975 ein eigener Kindergarten im Ort.
Zang heute
Als sehenswertes Bauwerk besitzt Zang eine evangelische Kirche aus dem Jahr 1770, die unter Denkmalschutz steht. Seit Ende der 1960er Jahre siedelten sich immer mehr Neubürger in Zang an, sodass das Neubaugebiet inzwischen den größten Teil der Einwohner beherbergt. Trotzdem hat der Ort sich seinen ländlichen Charakter bewahrt. Die weite Waldlichtung, in der die Ansiedlung liegt, wird besonders an Wochenenden von einer großen Anzahl Wanderer und Radfahrer zur Naherholung genutzt. Im Winter lädt die in der Umgebung bekannte „Zanger Loipe“ zu ausgedehnten Langlauf-Touren ein.
Bevölkerungsentwicklung
1634 1652 1702 1826 1831 1905 1910 1914 1933 1946 1950 1955 1960 1965 1971 1980 1987 1990 1995 2000 2003 2009 100 60 180 740 740 429 429 425 413 523 542 493 510 548 634 914 1.255 1.332 1.396 1.471 1.510 1.486 Quellen
- ↑ Sunhild Kleingärtner; Jörg Drauschke: Spurensuche in der Brenzregion - Archäologie, Erdgeschichte, Geologie. Heidenheim: Landratsamt, 2007; ISBN 9783000207020
Weblinks
48.729310.073Koordinaten: 48° 44′ N, 10° 4′ OKategorien:- Königsbronn
- Ort im Landkreis Heidenheim
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Heidenheim)
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