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Zchinwali
ცხინვალი
ЦхинвалStaat: Georgien Region: Innerkartlien
(faktisch Südossetien)Gegründet: 1398 Koordinaten: 42° 14′ N, 43° 58′ O42.23333333333343.966666666667860Koordinaten: 42° 14′ N, 43° 58′ O Höhe: 860 m. ü. M. Fläche: 7,4 km² Einwohner: 15.000 (2008) Bevölkerungsdichte: 2.027 Einwohner je km² Zeitzone: Moscow Time (UTC+3) Webpräsenz: Zchinwali (georgisch ცხინვალი; ossetisch und russisch Цхинвал/Zchinwal) ist eine Stadt in Südossetien. Sie ist Hauptstadt der umstrittenen und lediglich von Russland, Nicaragua, Venezuela und Nauru anerkannten Republik Südossetien. Zchinwali liegt im Norden Georgiens im Großen Kaukasus am Ufer des Großen Liachwi und hatte mit Stand vom 1. Januar 2005 noch 33.724 Einwohner, während die Zahl 2008 bei etwa 15.000 Menschen lag.
Inhaltsverzeichnis
Name
Zchinwali ist seit 1996 zugleich der in Georgien offiziell verwendete Name für das Gebiet Südossetien. Der georgische Name bedeutet übersetzt Das Land der Hainbuchen. Der andere, nicht offizielle ossetische Name ist Tschreba. Von 1934 bis 1961 hieß die Stadt nach Stalin Staliniri.
Wirtschaft und Verkehr
1940 wurde Zchinwali an das georgische Eisenbahnnetz angeschlossen. Es ist ein regionales Industriezentrum mit Sägewerken, Lebensmittel-, Textil- und Chemiefabriken.
Vor der Stadt, im Dorf Ergneti, lag ein großer Schwarzmarkt für geschmuggelte Güter aus Russland, der vor allem von Händlern aus dem nördlichen Georgien aufgesucht wurde. Er wurde im Sommer 2004 von den georgischen Behörden geschlossen.
Bevölkerung
Bis 1900 wurde Zchinwali mehrheitlich von Georgiern und Armeniern bewohnt.Im Jahre 1917 lebten in Zchinwali 72,8 % Georgier (darunter viele georgischen Juden), 17,7 % Armenier und 8,8 % Osseten.[1] Nachdem es zum Verwaltungszentrum Südossetiens wurde, zogen immer mehr Osseten zu. 1989 waren 74 % der Einwohner Osseten, 16 % Georgier, und 9 % gehörten anderen Volksgruppen an.
Einwohnerentwicklung Jahr 1959 1970 1979 1989 2005 2008 Einwohner 21.641 30.311 34.794 42.934 33.724 15.000 Anmerkung: 1959–2005 Volkszählungsdaten, 2008 geschätzt
Geschichte
Zchinwali war ursprünglich ein Dorf. 1922 wurde es zum Verwaltungszentrum des Autonomen Gebiets Südossetien und zur Stadt ernannt.
Südwestlich der Stadt Zchinwali befindet sich eine umfangreiche Militäranlage, welche aus der Sowjetzeit stammt und ursprünglich aus mehr als 60 Silos für atomare Langstreckenraketen bestand. Dies ist auch Grund für den hohen russischen Bevölkerungsanteil der Region.[2]
Im südossetischen Konflikt von 1990 bis 1992 wurde Zchinwali stark beschädigt. Georgische und russische Truppen besetzten die Stadt, kämpften mit ossetischen Einheiten. Es kam zu Kriegsverbrechen, Häuser wurden gebrandschatzt. Zchinwali war zeitweilig in einen ossetisch kontrollierten westlichen Teil und einen georgisch kontrollierten östlichen Teil gespalten. 1994 wurde Zchinwali Sitz der Gemeinsamen Kontrollkommission der georgisch-ossetisch-russischen Friedenstruppe unter Oberaufsicht der OSZE.
Während des Kaukasuskrieges 2008 griff die georgische Armee am 8. August Zchinwali an und besetzte Teile der Stadt.[3] Daraufhin griffen russische Verbände ein.[4] Am 9. August zogen sich die georgischen Truppen wieder aus der Stadt zurück.[5]
Eine Analyse der Vereinten Nationen, die nach dem Ende der Kämpfe auf der Grundlage von Luftaufnahmen erstellt wurde, stellte fest, dass Teile der Altstadt nahe dem Großen Liachwi sowie Verwaltungsgebäude vollständig zerstört wurden.[6] Die Zahl der schwer beschädigten und zerstörten Gebäude bei den Kämpfen um den 8. August 2008 lag demnach im Stadtgebiet bei etwa 250.[7] Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow kündigte im Oktober 2008 an, Russlands Hauptstadt werde über 100 Millionen US-Dollar investieren, um neue Wohnhäuser, Schulen und Einkaufszentren zu errichten. [8]Zur Zeit entsteht mit den Geldern der russischen Hauptstadt ein neuer Stadtteil Moskowski, in dem großzügige Wohnungen für ca. 800 ossetische Familien errichtet werden, die ohne Zuhause geblieben sind.[9]
Städtepartnerschaften
Söhne und Töchter der Stadt
- Josif Kricheli (1931–1988), Großmeister der Schachkomposition
- Eduard Kokoity (* 1964), Präsident Südossetiens
- Sinaida Bestajewa (* 1967), ehemalige Staatsministerin Georgiens
- Akakios Kachiasvilis (Kachi Kachiaschwili, * 1969), dreifacher Olympiasieger (1992; 1996; 2000) und dreifacher Weltmeister (1995, 1998 und 1999) im Gewichtheben
- Irakli Okruaschwili (* 1973), ehemaliger Verteidigungsminister Georgiens
Einzelnachweise
- ↑ http://www.eleven.co.il/article/14652
- ↑ 42° 11′ 24″ N, 43° 55′ 58″ O42.19002543.932891
- ↑ Georgien-Nachrichten: Südossetien: Georgische Streitkräfte stürmen Zchinwali, 8. August 2008
- ↑ tagesschau.de: Russland bombardiert offenbar Ziele in Georgien (nicht mehr online verfügbar), 9. August 2008
- ↑ Georgien verlagert seine Truppen, Spiegel Online, 10. August 2008
- ↑ The Guardian: 'I've never heard anything so monstrous as people shelling a hospital', 13. August 2008
- ↑ http://unosat.web.cern.ch/unosat/asp/prod_free.asp?id=101
- ↑ Focus Information Agency: „International Herald Tribune”: Mayor of Moscow speaks out for Russians in former Soviet republics, 27. Oktober 2008
- ↑ The Independent: Ossetians warm to Moscow's embrace, 9. August 2009
Städte und Rajonverwaltungszentren in SüdossetienHauptstadt: Zchinwali (Zchinwal)
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