Zdenko von Forster zu Philippsberg

Zdenko von Forster zu Philippsberg

Zdenko Johann Emanuel Ernst Freiherr von Forster zu Philippsberg (* 9. Juni 1860 in Prag; † 15. Januar 1922 in Wien) war ein böhmisch-österreichischer Politiker. Er erwarb sich Verdienste um das Böhmische und Österreichische Eisenbahnwesen, um das Forstwesen und war erfolgreicher Brauereibesitzer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zdenko war der Sohn des Abgeordneten Michael von Forster zu Philippsberg, Mitglied einer im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet lebenden Familie, die von Forstgütern und Brauereien lebte. Das Interesse Forsters für das Eisenbahnwesen wurde als Kind von seinem Vater gefördert, indem er ihn auf seinen ausgedehnten Reisen mitnahm. Er war mit seinen Eltern nach Paris und London mit der Eisenbahn gereist und davon fasziniert. Zudem lernte er als Kind, fließend Englisch zu sprechen.

Nach einem Jusstudium in Prag und weiteren Studien in Wien und London, in denen er sich Kenntnisse über das Eisenbahnwesen erwarb, begann er im südböhmischen Raum Eisenbahnlinien zu planen und in Betrieb zu nehmen. Dabei kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Fürst Schwarzenberg und Graf Cernin.

Schon 1881 wurde er zum k.k. Geheimen Rat ernannt, seine berufliche Laufbahn gipfelte im Amt des k.k. Reichsbahnministers, das er in drei verschiedenen Kabinetten[1], zuletzt in der Regierung Clam-Martinic, innehatte. Während seiner Amtszeit erfuhr das böhmische Eisenbahnwesen sowohl im Reichseisenbahnbau als auch im Bau privater Bahnstrecken einen großen Aufschwung. Noch im hohen Alter war er im Eisenbahnwesen tätig und plante eine private Eisenbahnstrecke für Holztransporte seiner eigenen Ländereien. Die Strecke sollte über Mader nach Winterberg führen, wurde aber nicht vollendet. Die Bahnkörper der ausgeführten Bahnstrecke sind teilweise heute noch erkennbar.

Zdenko Forster zu Philippsberg war verehelicht mit Marianne Freiin von Ferstel (* 26. April 1869; † 13. Juli 1935)[2]; die Heirat erfolgte am 19. Juli 1890 auf Schloss Kojschitz. Der Ehe entstammten zwei Söhne: Michael Johann (*1892) und Anton Emanuel (*1894).

Forster, 1909 in den österreichischen Freiherrnstand erhoben[3], ist der Erbauer des Schlosses Kojschitz bei Schüttenhofen in Böhmen, das nach den Plänen seines Schwiegervaters Heinrich von Ferstel errichtet wurde.

Er ist begraben auf Schloss Kojschitz (Kojšice) bei Schüttenhofen in Böhmen.[4]

Schloss Kojschitz

Literatur

Regier. Blatt des Königreich Bayerns 1823[5], Nummer 16. von Hellbach Seite 373. Und WB des KGR Bayern, X 32,

  • Von Hefner, Bayerischer Adel, Tabelle S 7 und 77.[6]
  • Zdenko von Forster zu Philippsburg: Das Böhmische Eisenbahnwesen im 20 Jhd. Wien, Prag 1910.[7]
  • Zdenko von Forster zu Philippsberg: Tagebuchaufzeichnungen der Jahre 1883 bis 1918. Privatbesitz.

Einzelnachweise

  1. † Dr. Zdenko Forster.. In: Neue Freie Presse, Nachmittagblatt, 16. Jänner 1922, S. 4, oben Mitte. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  2. Lotte Ferstel †.. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, 12. April 1922, S. 7, Mitte links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  3. ÖBL, Band 1, S. 338.
  4. Beisetzung für 18. Jänner 1922 in der Ferstelschen Familiengruft auf dem Grinzinger Friedhof avisiert. – Siehe: Todesfälle.. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, 17. Jänner 1922, S. 6 Mitte. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  5. Regierungsblatt für das Königreich Bayern erstmals 1826 erschienen. – Siehe: Permalink Deutsche Nationalbibliothek.
  6. bibliografisch uneindeutig
  7. nicht belegt

Weblinks


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