- Zeche Vereinigte Constantin der Große 4/5
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Die Zeche Constantin der Große war ein Steinkohlen-Bergwerk in Bochum und Herne in der Rechtsform der bergrechtlichen Gewerkschaft. Die Nennung des Namens variiert zwischen Zeche Constantin, Zeche Constantin der Große und Zeche Vereinigte Constantin der Große.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1844 erfolgte die Mutung der Felder Joachim, Bochum und Apollonia, diese wurden 1847 vereinigt zur Zeche Constantin der Große, benannt nach dem römischen Kaiser Flavius Valerius Constantinus, der von 306 bis 337 n . Chr. regierte.[1]
Die Zeche besaß insgesamt 12 Schächte und mehrere eigene Kokereien auf acht Schachtanlagen.
Die Schächte 1, 2 und 2a befanden sich in Bochum beiderseits der Herner Straße zwischen Poststraße - Vierhausstraße und Verkehrsstraße. Unterhalb der Herner Straße, etwa in Höhe des südlichen Ausganges der Station der Stadtbahn-Linie U35, führte ein Eisenbahnanschluß zum östlich der Herner Straße gelegenen Schacht 1. Im Rahmen des Stadtbahnbaus in den 1980er Jahren wurden die letzten verbliebenen Gebäude auf dem Gelände von Schacht 1 abgerissen und der Tunnel zugeschüttet. Die Schächte 1, 2 und 2a besaßen einen 1867 gemeinsam mit der Zeche Hannibal gebauten Eisenbahnanschluß nach Herne, der einige Jahre später von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft erworben und zur Verbindungsstrecke Bochum - Herne verlängert und ausgebaut wurde.
Der Schacht 3 war ursprünglich eine selbständige Zeche ("Herminenglück-Liborius", auch genannt Schacht "Ritterburg") und lag im Bereich Castroper Straße / Karl-Lange-Straße. Die Schachtanlage 4/5 lag auf dem Stadtgebiet von Herne an der Waldstraße. Die Schachtanlage 6/7 stand in Bochum an der Hiltroper Straße und die Schachtanlage 8/9 liegt in Bochum-Riemke an der Flottmannstraße. Schacht 10 schließlich befindet sich in Bochum-Hiltrop am Wiekskamp. In Herne in der Nähe des Gysenbergparks befand sich der Schacht 11, etwa auf der derzeitigen Freifläche westlich der Straße Gysenbergstraße in Höhe der Kreuzung mit dem Landwehrweg.
Constantin heute - was geblieben ist
Die Schächte 4 bis 11 waren allesamt untereinander durch Eisenbahntrassen verbunden. In Höhe der Stadtgrenze zwischen Bochum und Herne sieht man noch heute den Bahnübergang über die Herner Straße bzw. Bochumer Straße. Auch der Zechenbahnhof an der Strecke Bochum - Herne südlich des Haltepunktes Bochum-Nokia ist (ohne Gleise und überwachsen) noch zu erkennen.
Von allen Schachtanlagen sind noch Reste zu finden. Die meisten erhaltenen Gebäude befinden sich an den Schachtanlagen 8/9 und 10. Sechs alte Ansichten der verschiedenen Anlagen zieren die Station "Zeche Constantin" der Stadtbahn-Linie U35.
Gauss-Krüger-Koordinaten von Schacht 4
Die Anlage 4/5 wurde vollständig abgeräumt, die Abraumhalde landschaftgestaltend auf dem Zechenglände verteilt und der Natur überlassen. Das Gelände wird als Naherholungsgebiet genutzt. Die beiden Schachtstandorte sind noch an ihren Protegohauben zu erkennen, obwohl man sie in der Landschaft nicht mehr leicht findet. Lediglich ein Teil der alten Umfassungsmauer und die Zufahrtsstraße aus Kopfsteinpflaster sind erhalten, letztere wurde in das Wegenetz des Geländes eingebunden und kann von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.
Die Anlage um Schacht 11 wurde vollständig abgeräumt. Anschließend wurde das Gelände parkähnlich gestaltet und mit Kunstobjekten versehen, die inzwischen überwachsen sind. Die Verbindungsbahn der Zechen, die über die Anlage Schacht 11 hinaus auch die Zeche Mont Cenis mit dem Kanalhafen der Zeche Friedrich der Große verband, wurde eingestellt, die Bahnanlagen entfernt, lediglich die Brücken wurden belassen. Auf der Trasse wurde ein Fuß- und Radweg angelegt, der nun den Revierpark Gysenberg mit dem Constantin-Park kreuzungsfrei verbindet. Ab dem Gysenberg verläuft die Sodinger Straße auf der alten Bahntrasse.
Die Anlage 6/7 wurde Ende der 80er Jahre komplett abgeräumt und das Gelände im Rahmen der Arbeiten für das Deutsche Turnfest 1990 saniert. Es entstand ein großzügiges Sportgelände, das zunächst von den Profis des VfL Bochum als Trainingsstätte genutzt wurde. 2003 entstand auf dem Gelände das Trainingszentrum für die Jugendabteilung des VfL.
Koordinaten
- 51° 30′ 4″ N, 7° 12′ 46″ O51.5011111111117.2127777777778Koordinaten: 51° 30′ 4″ N, 7° 12′ 46″ O (Zeche Constantin 1)
- 51° 30′ 15″ N, 7° 12′ 21″ O51.5041997.205948Koordinaten: 51° 30′ 15″ N, 7° 12′ 21″ O (Zeche Constantin 2/2a)
- 51° 29′ 25″ N, 7° 14′ 31″ O51.4903111111117.2419472222222 (Zeche Constantin 3), ehem. Zeche Herminenglück-Liborius
- 51° 31′ 28″ N, 7° 14′ 38″ O51.5244833333337.2438888888889 (Zeche Constantin 4/5)
- 51° 31′ 46″ N, 7° 15′ 2″ O51.5294083333337.2506944444444 (Zeche Constantin 11)
- 51° 30′ 14″ N, 7° 14′ 33″ O51.5039305555567.2424 (Zeche Constantin 6/7)
- 51° 31′ 6″ N, 7° 13′ 9″ O51.5182111111117.2191305555556 (Zeche Constantin 8/9)
- 51° 31′ 12″ N, 7° 15′ 29″ O51.5199194444447.2579388888889 (Zeche Constantin 10)
Literatur
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943
Verweise
- Zeche Ver. Constantin der Grosse, der-foerderturm.de (Heinrich Ströver)
- Herner Zechen: Zeche Constantin 4/5 und 11, Stadt Herne
Einzelnachweise
- ↑ http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/Constantin?Open&l=DE&ccm=000010020020 Homepage der Stadt Herne, zuletzt aufgerufen am 10.9.2008
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