- Zinkfingerdomäne
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Zinkfingerproteine sind eine Klasse von Proteinen, die eine bestimmte Proteindomäne besitzen: die Zinkfingerdomäne, bei der ein Zinkatom koordinativ gebunden ist. Die Polypeptidkette nimmt durch den Einbau des Zinkatoms eine schleifenförmige Struktur – den sogenannten Zinkfinger – ein, welche spezifisch mit der DNA oder auch RNA interagieren kann.[1]
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Zinkfingerproteine haben mindestens eine Zinkfingerdomäne, die sich um ein zentrales Zinkion (Zn2+) faltet (siehe Abbildung). Die Zinkfinger-Domäne ist eine hauptsächlich an DNA bindende Domäne, daher sind Zinkfingerproteine meist Transkriptionsfaktoren. Auch RNA-bindende Zinkfingerproteine sind bekannt. Zu den Zinkfingerproteinen zählen aber auch Rezeptoren für Steroidhormone.
Bei der Rolle als Transkriptionsfaktor bindet die Schleife des Proteins, das im Inneren jeweils zwei Cystein- und zwei Histidinreste um das zentrale Zn2+-Ion enthält (C2H2-Zinkfingerprotein), an eine bestimmte Base in der großen Furche der DNA-Doppelhelix. Zinkfingerproteine können auch aus vier beziehungsweise sechs zinkbindenden Cystein-Resten aufgebaut sein (C4- bzw. C6-Zinkfingerproteine).
Die Zinkfingerdomäne besteht immer aus einer Consensus-Sequenz, die je nach Art der Zinkfingerdomäne variieren kann.
Potenzielle Anwendung
Die Fähigkeit von Zinkfingerproteinen spezifisch an nahezu jede DNA-Sequenz binden zu können, macht speziell aufgebaute (designed) Zinkfingerproteine zu potenziellen Gentherapeutika für die Behandlung verschiedener genetisch bedingter Krankheiten.[2][3][4]
Einzelnachweise
- ↑ Thiel, G. & Lietz, M. (2004): Regulator neuronaler Gene: Zinkfingerprotein REST. In: Biologie in unserer Zeit. 34, S. 96–101. doi:10.1002/biuz.200410244
- ↑ Papwoth, M. et.al. (2006): Designer zinc-finger proteins and their applications. In: Gene. 366, S. 27–38. PMID 16298089
- ↑ Kang, J.S. & Kim, J.S. (2000): Zinc finger proteins as designer transcription factors. In: J. Biol. Chem. 275, S. 8742–8748. PMID 10722717
- ↑ Gomanns, W.M. et.al. (2005): Engineering zinc finger protein transcription factors: the therapeutic relevance of switching endogenous gene expression on or off at command. In: J. Mol. Biol. 354, S. 507–519. PMID 16253273
Literatur
- Quinlan, K.G.R. et al. (2007): Amplification of zinc finger gene 217 (ZNF217) and cancer: When good fingers go bad. In: Biochimica et Biophysica Acta. 1775, S. 333–340.
Weblinks
- Zinc finger consortium zur Nutzbarmachung von Zinkfingerdomänen für gentechnische Anwendungen
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