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Zinnoberschwamm Zinnobertramete (Pycnoporus cinnabarinus)
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Porenpilze (Polyporales) Familie: Porlingsartige (Polyporaceae) Gattung: Zinnobertrameten (Pycnoporus) Art: Zinnoberschwamm Wissenschaftlicher Name Pycnoporus cinnabarinus (Jacq. : Fr.) P. Karst. Die Zinnobertramete (Pycnoporus cinnabarinus) ist eine Pilzart aus der mit der Gattung Trametes eng verwandten Gattung Pycnoporus.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Zinnobertramete besitzt einen 2 bis 10 cm breiten und bis 6 cm konsolenförmig von der Anwachsstelle abstehenden, 1–2 cm dicken Fruchtkörper. Dessen Oberfläche ist unregelmäßig höckerig und warzig. Die Farbe ist meistens ein auffälliges Zinnoberrot, auch orangerote Exemplare sind anzutreffen. Mit Kaliumhydroxid verfärbt sich das Fleisch schwärzlich. Die ein- bis maximal zweijährigen Fruchtkörper sind undeutlich konzentrisch gezont und haben einen schwach wellig verbogenen Rand. Die Poren sind eckig und länglich. Sie sind labyrinthisch angeordnet und relativ fein (2–3 pro mm). Das Fleisch ist zäh, lederig-hart, korkig und von orangeroter Farbe. Geruch und Geschmack sind unauffällig.
Ökologie
Die Zinnobertramete ist ein saprobiontischer Holzbewohner, der Laubhölzer besiedelt; bevorzugtes Substrat ist in Mitteleuropa die Rotbuche. Daneben werden andere Laubhölzer, seltener Nadelhölzer besiedelt. Sie gehört gemeinsam mit dem Gemeinem Spaltblättling und der Striegeligen Tramete zu den Erstbesiedlern abgestorbener noch stehender oder liegender Stämme oder Stämmchen, liegender lichtexponierter Stämme, Zweige und Äste, kann aber auch noch in späteren Zersetzungsphasen auftreten. Die Zinnobertramete kommt in lichten, eher bodentrockenen Buchen- und Hainbuchen-Eichenwäldern vor. Als sehr licht- und wärmeliebende Art kommt sie selten innerhalb geschlossener Baumbestände vor, sondern bevorzugt Kahlschläge, Lichtungen, Waldränder, Hecken, Obstplantagen, Parks und Gärten.
Verbreitung
Die Zinnobertramete kommt in der Holarktis von der wärmeren bis zur borealen Zonen vor, sie wird in Nordasien, Nordamerika und Kanada gefunden. In Südamerika und Südasien (Indien) wird sie selten gefunden. In Europa ist die Art von Spanien und Italien bis zum 71. Breitengrad und bis zum Ural verbreitet. Im atlantischen Bereich ist sie seltener, sie fehlt im Wesentlichen in Frankreich, in den Niederlanden und Irland, im östlichen Großbritannien und Dänemark ist sie selten. In Deutschland ist die Art im ganzen Land verbreitet, fehlt aber in einigen Gegenden Nordwestdeutschlands sowie in den mittel- und süddeutschen Nadelwaldgebieten. Die Zinnobertramete hat in der Vergangenheit starke Bestandschwankungen erlebt, deren Ursachen nicht komplett verstanden sind. Nachdem sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts offenbar häufig und verbreitet war, nahm sie bis etwa 1960 sehr stark ab, um sich dann erneut auszubreiten. Eine mögliche Ursache könnte die geringere Nutzung von Leseholz sein, wodurch an Holz- und Reisighaufen geeignete Standorte entstanden.
Bedeutung
Die Zinnobertramete ist kein Speisepilz, als Holzzersetzer ist sie unbedeutend.
Literatur
- G. J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 1, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3528-0
- J. Schliemann und F. Zadrazil: Untersuchungen zum potentiellen Substratspektrum von Pycnoporus cinnabarinus (Jacq. ex Fr.) Karst. In: Z. Mykol. 41(1-2), 1975 und 44(2), 1978
Weblinks
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Commons: Pycnoporus cinnabarinus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- http://www.pilz-baden.ch/galerie/cinnabarinus.html
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