- Zippelhaus
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Das Zippelhaus war ein historisches Gebäude in der Hamburger Altstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebäude wurde 1535 in unmittelbarer Nähe zur St.Katharinen-Kirche erbaut, einem der damals vier Kirchspiele Hamburgs. Die Stadt Hamburg überließ den Gemüsehändlerinnen aus Bardowick 1604 gegen eine geringe Miete das Zippelhaus „auf ewige Zeiten“. Diese Gemüsehändlerinnen nutzten das Gebäude als Verkaufslokal und Warenlager. Außerdem übernachteten auch viele Bardowicker Gemüsemädchen im Haus, die auf diese Weise die mühsame Pendelei zwischen ihrem Heimatort und ihrer Arbeitsstätte vermieden. Die Benennung des Zippelhauses folgte einem der wichtigsten Produkte: der Zippel, dem plattdeutschen Wort für Zwiebel.
Das Gebäude war ein schmaler, einstöckiger Fachwerkbau, der an der Straßenseite über horizontal angebrachte Fensterläden aus Holz verfügte. Die Fensterläden konnten heruntergeklappt und zum Verkauf der Waren genutzt werden. Die auf dem Wasserweg herangeschafften Waren konnten auf einem eigens hierfür vorgesehenen Landungsplatz am Zollkanal gelöscht und ins Zippelhaus transportiert werden. Das alte Gebäude musste 1674 nach 139 Jahren Bestand wegen Baufälligkeit durch einen Neubau ersetzt werden. Wegen Straßenbaumaßnahmen wurde nach weiteren 214 Jahren auch dieses Gebäude 1888 abgerissen. Die Bardowicker Gemüsehändlerinnen, die das Zippelhaus ursprünglich auf ewige Zeiten angemietet hatten, verzichteten zuvor auf ihr Mietrecht. In Bardowick bildete sich daraufhin 1889 eine Interessengemeinschaft Zippelhaus, die ein Lagerhaus in der Deichstraße 27 erwarb, das später auch als Bardowicker Speicher bezeichnet wurde. Noch heute erinnert eine Gedenktafel daran.[1]
Am ursprünglichen Ort des Zippelhauses verläuft heute am Zollkanal gegenüber der Speicherstadt die Straße Zippelhaus, die ihren Namen zu Ehren des historischen Gebäudes trägt. Markant ist das 1890/1891 nach Plänen Carl Elvers' für den Verleger F.W. Rademacher erbaute Wohn- und Geschäftshaus Zippelhaus. Der noch heute bestehende mehrstöckige Bau ist an seiner Neo-Renaissance-Fassade unter anderem mit zwei Figurenhermen im ersten Obergeschoss bestückt: Alois Senefelder, den Erfinder der Lithografie, und Johann Gutenberg, den Erfinder des Buchdrucks. Die Figuren weisen auf die Bestimmung des Gebäudes als Druck- und Verlagshaus hin. Das Gebäude gilt als Beispiel für die Vorläufer des eigentlichen Kontorhauses. Es bestand zwar noch die alte Nutzungsmischung von Wohnen und Arbeiten des Bürgerhauses, jedoch waren sowohl Laden- und Kontorbetreiber als auch Bewohner bereits voneinander unabhängige Mieter.[2]
Quellen
- Hamburg-Lexikon, Zeiseverlag Hamburg, 2. Auflage 2000, ISBN 3-9805687-9-2
Einzelnachweise
- ↑ Hamburger Abendblatt, Artikel Als die Bardowickerinnen Hamburg eroberten vom 3. Dezember 2005
- ↑ Welt Online, Artikel Vorbild New York: Die Kontorhäuser vom 25. August 2002
Weblinks
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