- Zirkus Probst
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Der Zirkus Probst wurde 1945 von Rudolf Probst gegründet und zählt heute zu den führenden Zirkusunternehmen in Deutschland. Seinen Stammsitz hat er in Staßfurt.
Er ist nicht zu verwechseln mit dem in den westlichen Bundesländern auftretenden Circus Probst, der ein anderes eigenständiges Unternehmen ist und von Reinhard Probst, einem Cousin von Rudolf Probst, geleitet wird.
1953 und 1972 wurde Rudolf Probst in der DDR enteignet. Er baute das Unternehmen immer wieder von neuem auf. Um den Schikanen des DDR-Regimes zu entgehen, welches mit allen Mitteln eine Verstaatlichung erzwingen wollte, wich Probst von 1965 bis 1972 in die „sozialistischen Bruderländer“ aus. Im Anschluss an seine Enteignung 1972 wurde Probst sogar zwei Jahre lang inhaftiert. Nach der Entlassung ging er zu seiner Familie ins Engagement nach Polen, bis 1982 erneut eine Lizenz erteilt wurde.
Besonderes äußeres Merkmal ist der imposante Wagenpark mit zwei- bis dreiachsigen Schindelwagen. Das Programm wechselt im Zweijahresrhythmus komplett und wird von Familienmitgliedern sowie von engagierten Mitarbeitern bestritten. Bekannt sind vor allem Rüdiger Probst mit seinen sibirischen Tigern, seine Schwester Mercedes Probst mit mehreren Pferdedarbietungen sowie Maike und Jörg Probst mit ihrer in Monte Carlo preisgekrönten Haustierrevue. Publikumsmagnete sind aber auch die nur noch selten in Westeuropa zu sehenden großen Artistentruppen mit bis zu acht Personen. Probst gastierte oft in Ungarn, Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei. Heute reist das Unternehmen im Zwei-Jahresrhythmus, zum einen seine Nordtournee (Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg), sowie seine Südtournee durch Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Der Zirkus Probst reist mit einem Viermastzelt von 36 Metern Durchmesser des italienischen Herstellers Canobbio.
Das Wappen des Zirkus Probst besteht aus einer Weltkugel, auf der ein Tiger und ein Löwe sitzen.
Literatur
- Martin Wein: Zirkus zwischen Kunst und Kader: privates Zirkuswesen in der SBZ/DDR. Duncker & Humblot, 2001, 92-105, ISBN 3-428-10487-0
- Reinhard Krug, Gisela Winkler, Dietmar Winkler: Zirkusplakate: Zirkusse in Mitteldeutschland im Spiegel ihrer Plakate von 1946 bis 1990. Books on Demand, 2005, 121-30, ISBN 3-833-42863-5
Weblinks
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