- Zizpachy
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Blato Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Jindřichův Hradec Geographische Lage: 49° 2′ N, 15° 10′ O49.04027777777815.169722222222638Koordinaten: 49° 2′ 25″ N, 15° 10′ 11″ O Höhe: 638 m n.m. Postleitzahl: 378 33 Verkehr Straße: Staré Město pod Landštejnem - Hůrky Bahnanschluss: Jindřichův Hradec - Nová Bystřice Blato, bis 1956 Žišpachy (deutsch Sichelbach) ist ein Ortsteil von Nová Bystřice in Tschechien. Er liegt sechs Kilometer nordöstlich von Nová Bystřice und gehört zum Okres Jindřichův Hradec.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Blato befindet sich in der Talmulde der Dračice in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Nördlich liegen der Horní Žišpašský rybník und Dolní Žišpašský rybník (Sichelbacher Teiche). Im Nordwesten befindet sich die Bahnstation Hůrky der Jindřichohradecké místní dráhy.
Nachbarorte sind Klenová im Norden, Buková und Rožnov im Nordosten, Vitiněves im Osten, Landštejn Pomezí und Skalka im Südosten, Klášter II im Süden, Klášter und Terezín im Südwesten sowie Hůrecké Samoty und Hůrky im Nordwesten.
Geschichte
Im Jahre 1420 wurde die Ortschaft von Überlebenden eines Hussiteneinfalles gegründet. Bereits 10 Jahre später zählte die Ortschaft 101 Einwohner. Ab dem 14.Jahrhundert bis 1570 werden Glashütten betrieben. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet sich ab dem Jahre 1487 unter den Namen “Zisspach“. Die Namensform änderte sich im Laufe der Zeit auf “Zijspoch“ (1550), “Zizbach“ (1568), “Sychlpach“ (1654) bis sich schließlich im Jahre 1790 “Sichelbach“ einbürgerte.[1] Der Ort wird im Jahre 1533 von Wiedertäufern überfallen und eingeäschert. Ab 1540 gehörte der Ort zur Herrschaft Neubistritz und ab 1568 zu Herrschaft Landstein. In der Reformationszeit konvertiert der Ort zum evangelischen Glauben. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf im Jahre 1620 durch die Gegenreformation zum katholischen Glauben zurückgeführt. Im Jahre 1685 wütete die Pest und im Jahre 1865 wird der Ort bei einem Großbrand zum Großteil zerstört. Matriken gibt es seit 1789 bei Konrads. Ab 1897 ist die Ortschaft an die Eisenbahnlinie Neuhaus-Neubistritz angeschlossen.
Während des Ersten Weltkrieg fielen 16 Bewohner. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Die Bewohner von Sichelbach gehörten ausschließlich der deutschen Sprachgruppe an. Der Friedensvertrag von Saint Germain 1919, erklärte den Ort zum Bestandteil der Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, gehörte der Ort zum Gau Niederdonau. Der Zweite Weltkriege forderte 27 Opfer. Nach 1945 kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde das Vermögen der deutschen Bevölkerung enteignet und sie im Juni 1945 nach Österreich vertrieben.
Siegel
Die Ortschaft führte ein kleines Siegel mit einer fünfblättrigen Rose in einem kleinen Kreis.
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen Andere 1880 392 392 0 0 1890 372 371 0 1 1900 368 367 0 1 1910 344 344 0 0 1921 351 336 0 15 1930 332 304 13 15 Sehenswürdigkeiten
- Filialkirche St.Magdalena (1866), ältere Holzkirche im Jahre 1865 abgebrannt; zwei Glocken
- Marienkapelle erbaut im Jahre 1901. Sie wurde im Jahre 1945 angezündet und zerstört.
- Hl. Johannes von Nepomuk-Kapelle (1865)
- Alexenkreuz 1861 am Weg nach Kloster, an der Stelle einer 1619 von den Schweden niedergebrannten Kapelle. Hier wurden im Jahre 1945 122 schlesische Flüchtlinge begraben.[3]
- Schmiedskreuz (1844)
- Kreuz an der Kirche (1904)
- Schule, einklassig, 1796 katholisch, 1900/01 Neubau, zweiklassig,
- Kriegerdenkmal (1932)
Persönlichkeiten
- Hans Lang (1911 -1993), Heimatforscher
- Konrad Neubauer , (1883-1937), Lungenfacharzt, Militärarzt
- Johann Weis (1892 -1953 Wien), Kommandant der Sicherheitswache in Wien
Literatur
- Hans Lang: Ein geschichtlicher Überblick des Dorfes Sichelbach, 1984
- Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk, (1990) Sichelbach S.35
- Bruno Kaukal: Wappen und Siegel, (1992); Sichelbach S.220
- Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens Band III (2001), Sichelbach S.367
- Walfried Blaschka: Neubistritz von A bis Z, (2008), Sichelbach S.130
Weblinks
Einzelnachweise
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