- Zofia Kossak
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Zofia Kossak-Szczucka, später Zofia Kossak-Szatkowska, geb. Kossak (* 10. August 1889; † 9. April 1968 in Bielsko-Biała), war eine polnische Schriftstellerin, Widerstandskämpferin und Initiatorin der Żegota.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Sie war Tochter von Tadeusz Kossak, Zwillingsbruder des Malers Wojciech Kossak und Enkelin von Juliusz Kossak, der ebenfalls Maler war. In den meisten Publikationen wird 1890 als ihr Geburtsjahr angegeben, die neuste Forschung nennt allerdings 1889 als das Geburtsjahr[1]. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Ostpolen, ab 1906 lebte und arbeitete sie als Gouvernante in Warschau, anschließend studierte sie an der dortigen Kunstakademie, später auch an der Kunstakademie in Genf. 1915 heiratete sie Stefan Szczucki und zog mit ihm nach Wolhynien zurück, wo sie die Bauernaufstände und den Polnisch-Sowjetischen Krieg erlebte. 1921 verwitwete sie, 1925 heiratete sie ihren zweiten Ehemann Zygmunt Szatkowski. 1932 erhielt sie den Literaturpreis der Woiwodschaft Schlesien und 1936 den Złoty Wawrzyn (goldenen Lorbeerkranz) der polnischen Literaturakademie Polska Akademia Literatury.
Den Anfang und die ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs erlebte sie in Warschau, wo sie konspirativ und karitativ aktiv war. Sie stand an der Spitze der katholischen Untergrundorganisation Front Odrodzenia Polski (Front für die Wiedergeburt Polens) und in dieser Funktion publizierte sie im August 1942 einen Protest gegen den Holocaust, der überwiegend auf Informationen von Jan Karski beruhte. Der Protest wurde in den Mikrofilm aufgenommen, der vom Büro für Information und Propaganda der Heimatarmee (BIP) zusammengestellt worden war, um die Engländer über die Lage der Juden zu informieren. Der Protest endete mit den Worten:
„Wir wollen nicht wie Pilatus sein. Wir haben nicht die Absicht, uns den deutschen Mördern aktiv zu widersetzen; wir haben keine Chance, sie zu besiegen oder jemanden zu retten. Aber wir protestieren aus tiefstem Herzen, aus Herzen, die erfüllt sind von Mitgefühl, Abscheu und Entsetzen. Es ist uns von Gott befohlen, dass wir protestieren – Gott, der uns verboten hat zu töten. Unser christliches Gewissen verlangt es von uns. Jede Kreatur, die sich Mensch nennt, hat ein Recht auf Nächstenliebe. Das Blut der Hilflosen ruft die Himmel um Bestrafung an. Wer immer diesen Protest nicht unterstützt, ist kein Katholik.“
– zitiert nach Wood und Jankowski, S. 169, 170
Sie war Initiatorin der Żegota, einer Organisation, die ca. 75.000 Juden rettete, wofür sie nach dem Krieg mit der Ehrung Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet wurde. Führender Aktivist in Kossaks „Konrad-Żegota-Komitee“ war der ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski, der ihr 1942 von Jan Karski vorgestellt worden war. Sie unterhielt Kontakte zur geheimen militant katholischen Organisation Unia und schrieb für die Untergrundzeitung Polska żyje (Polen lebt). 1943 wurde sie verhaftet und in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, anschließend wurde sie im Warschauer Pawiak interniert. 1944 wurde sie freigelassen und nahm am Warschauer Aufstand teil. 1945 arbeitete sie in der polnischen Roten-Kreuz-Mission in London, anschließend blieb sie 12 Jahre in England in Cornwall.
1957 kehrte sie nach Polen zurück und publizierte hauptsächlich in der katholischen Presse. 1964 unterzeichnete sie den sog. Brief 34 (list 34), einen Protestbrief Antoni Słonimskis zum Thema Redefreiheit.
Sie gehörte dem Lazarus-Orden an und wurde mit dessen Großem Ehren- und Anerkennungskreuz geehrt.
Zofia Kossak starb am 9. April 1968 in Bielsko-Biała und wurde in Górki Wielkie beigesetzt.
Werke
- Beatum scelus (1924)
- Beatyfikacja Skargi
- Bez oręża (1937)
- Błogosławiona wina
- Błogosławiony Jan Sarkander ze Skoczowa
- Bursztyny
- Chrześcijańskie posłannictwo Polski
- Dzień dzisiejszy (1931)
- Dziedzictwo
- Gość oczekiwany
- Gród nad jeziorem
- Kielich krwi - obrazek sceniczny w dwóch aktach
- Kłopoty Kacperka góreckiego skrzata (1924)
- Baldwin IV Trędowaty|Król trędowaty 1937)
- Krzyżowcy (powieść)|Krzyżowcy (1935)
- Ku swoim (1932)
- Legnickie pole (1930, deutsche Übersetzung O. F. Battaglii 1931)
- Na drodze
- Na Śląsku
- Nieznany kraj – wybór opowiadanie|opowiadań (1932)
- Ognisty wóz
- Pątniczym szlakiem. Wrażenia z pielgrzymki (1933)
- Pod lipą
- Pożoga (powieść)|Pożoga. Wspomnienia z Wołynia 1917–1919 (1922)
- Prometeusz i garncarz
- Przygody Kacperka, góreckiego skrzata
- Przymierze (1952)
- Purpurowy szlak
- Puszkarz Orbano
- Rewindykacja polskości na Kresach
- Rok polski: obyczaj i wiara
- S.O.S. ... !
- Skarb Śląski
- Suknia Dejaniry
- Szaleńcy Boży (1929)
- Szukajcie przyjaciół – powieść dla młodzieży (1933)
- Topsy i Lupus (1931)
- Trembowla
- Troja północy (razem z Zygmuntem Szatkowskim)
- W Polsce Podziemnej: wybrane pisma dotyczące lat 1939–1944
- Warna
- Wielcy i mali (1927)
- Z dziejów Śląska
- Z miłości (1925)
- Z otchłani: wspomnienia z lagru
- Złota wolność (1928)
Weblinks
- Literatur von und über Zofia Kossak-Szczucka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zofia Kossak-Szczuckas Holocaustprotest (Wikisource, polnisch)
- Museum Zofii Kossak-Szatkowskas in Górki Wielkie (polnisch)
- Biografie Zofia Kossaks auf polnisch und auf englisch
- Zofia Kossak-Szczucka Informationen zur Person (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Zofia Kossaks Geburtsurkunde gefunden (polnisch)
Personendaten NAME Kossak-Szczucka, Zofia ALTERNATIVNAMEN Kossak-Szatkowska, Zofia; Kossak, Zofia (Geburtsname) KURZBESCHREIBUNG polnische Schriftstellerin und Widerstandskämpferin GEBURTSDATUM 10. August 1889 STERBEDATUM 9. April 1968 STERBEORT Bielsko-Biała
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