- Elena Holcmaniene
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Helene Holzman (litauischer Name: Elena Holcmanienė; * 30. August 1891 in Jena; † 25. August 1968 in Gießen) war eine deutsche Malerin.
Zeitweise arbeitete sie auch als Buchhändlerin, Lehrerin und Übersetzerin. Ihre Aufzeichnungen über die Jahre 1941 bis 1944 in dem von Deutschen besetzten Litauen erschienen postum unter dem Titel „Dies Kind soll leben“.
Inhaltsverzeichnis
Dies Kind soll leben
Helene Holzmann lebte zu dieser Zeit mit ihrem jüdischen Mann Max und ihren beiden Töchtern in Kaunas. Ihr Mann fiel den Pogromen nach dem deutschen Einmarsch 1941 zum Opfer, ihre ältere Tochter Marie wurde später als Pazifistin erschossen.
Von den 40.000 Juden, die vor dem Kriege in Kaunas gezählt wurden, erleben etwa 2.000 das Kriegsende. Die Berichte von Helene Holzman über den Holocaust beginnen mit dem Einmarsch der Wehrmacht Ende Juni 1941. Unmittelbar danach beginnen die Mordkommandos der SS, unterstützt von nationalistischen litauischen „Partisanen“, mit Straßenjagden auf Juden; die zusammengetriebenen Opfer schafft man zum Fort VII. außerhalb der Stadt, wo sie sofort erschossen werden.
Helene Holzman beschreibt die gezielte Aufgabenteilung zwischen litauischen Freiwilligen, deutscher Polizei und Wehrmacht. An vielen Orten wurden die Szenen von deutschen Berichterstattern aufgenommen. Bei diesen Aufnahmen wurde darauf geachtet, daß nur litauische Exekuteure aufgenommen wurden.
Bis Ende 1941 waren fast sämtliche Juden in den ländlichen Regionen Litauens umgebracht worden. Nur in wenigen Städten, so auch in Kaunas, gab es noch Ghettos, um Juden als Arbeitskräfte auszubeuten, bevor man sie vernichtete.
Im Herbst 1943 wurde das Ghetto in Vilnius aufgelöst. Das heißt, die noch Lebenden wurden in Konzentrationslager transportiert, beispielsweise in das Konzentrationslager in Kaunas (Vorher das Ghetto Slobodka). Ende März 1944 wurden in einer Überraschungsaktion der SS und ihrer ukrainischen „Hilfswilligen“ die meisten Kinder und alten Menschen von dort abtransportiert.
Als die Rote Armee Anfang Juli 1944 näher rückte, wurde auch das Konzentrationslager Kaunas geräumt. Die übrig gebliebenen Juden wurden in Richtung Westen deportiert - die Männer vor allem nach Dachau, die Frauen in das KZ Stutthof bei Danzig. Zum Schluss brannten die SS-Einheiten im ehemaligen Ghetto Haus für Haus nieder. Die Menschen, die sich noch in unterirdischen Räumen versteckt hielten, erstickten. Wer sich ans Tageslicht wagte, wurde erschossen. „Als wir nach dem Einzug der Russen an die Trümmerstätte gingen, lagen zwischen den ragenden Kaminen die Leichen im Schutt der abgebrannten Häuser. Der Geruch der Verwesung trug sich in der Sommerhitze kilometerweit.“
Elf Monate lang schreibt Helene Holzman 1944, nach dem Abzug der Deutschen auf, was geschehen ist. Es waren drei eng mit Bleistift beschriebene Hefte, die die Mutter ihrer Tochter zu Lebzeiten nie gezeigt hatte. „Dies Kind soll leben“ (Margarete) erschien erst nach dem Tod der Autorin und wurde mittlerweile in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Späte Auszeichnungen
- 1999 wurden Helene Holzman (postum) und ihre Tochter Margarete vom litauischen Staatspräsidenten Valdas Adamkus mit einem Ehrenkreuz für Lebensretter ausgezeichnet.
- Helene Holzman erhielt 2000 den Geschwister-Scholl-Preis.
- Helene Holzman, Lidija Goluboviene, Natalija Fugaleviciute, Fritz und Maria Briel, Emilie Busch, Hanni Ganzer, Hedwig Gehrke, Meta Kamp-Steinmann, Karin Morgenstern, Änne Schmitz, Grete Ströter sowie Constantin Karadja wurden 2005 von der Nationalen Israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem postum mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.
Werk
„Dies Kind soll leben“ : die Aufzeichnungen der Helene Holzman, 1941-1944 / herausgegeben von Reinhard Kaiser und Margarete Holzman. Frankfurt am Main : Schöffling & Co., 2000. 384 Seiten. ISBN 3-89561-062-3. Broschierte Auflage: 373 Seiten, Verlag List Tb. 2001. ISBN 3548601375.
2 Audio-CDs: Die Aufzeichnungen der Helene Holzman 1941-1944 und die Stimmen der Überlebenden. 2000. ASIN 3895610631.
Weblinks
- Literatur von und über Helene Holzman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Antanas Grincevicius: La manuskriptoj ne brulas : Helene Holzman aus Monato 2004/2, S. 18 (esperanto)
Personendaten NAME Holzman, Helene KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin GEBURTSDATUM 30. August 1891 GEBURTSORT Jena STERBEDATUM 25. August 1968 STERBEORT Gießen
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