- Seelow
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Wappen Deutschlandkarte 52.53416666666714.38111111111152Koordinaten: 52° 32′ N, 14° 23′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Märkisch-Oderland Höhe: 52 m ü. NN Fläche: 25,28 km² Einwohner: 5.540 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner je km² Postleitzahl: 15306 Vorwahl: 03346 Kfz-Kennzeichen: MOL Gemeindeschlüssel: 12 0 64 448 Adresse der
Stadtverwaltung:Küstriner Straße 61
15306 SeelowWebpräsenz: Bürgermeister: Jörg Schröder (SPD) Lage der Kreisstadt Seelow im Landkreis Märkisch-Oderland Seelow [ˈzeːloː] ist die Kreisstadt des Landkreises Märkisch-Oderland, Bundesland Brandenburg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Seelow liegt am Westrand des Oderbruchs, an der Bundesstraße 1, der ehemaligen Reichsstraße 1 von Aachen nach Königsberg. Die Entfernung nach Berlin beträgt etwa 70 km, die Entfernung zur Grenze nach Polen etwa 20 km.
Stadtgliederung
Zur Stadt Seelow gehört der Ortsteil Werbig mit den bewohnten Gemeindeteilen Werbig, Alt Langsow, Neulangsow. Daneben gibt es noch die Wohnplätze Zernickow und Seelower Loose.
Geschichte
Im Jahr 1252 wird das Dorf „Villa Zelou“ in einer Urkunde des damaligen Erzbischofs von Magdeburg, Wilbrand von Käfernburg, als Besitz der Lebuser Stiftskirche erwähnt.
In den Jahren 1630, 1788 und 1809 gab es große Stadtbrände.
In den Seelower Höhen fand 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, eine der größten Schlachten zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht statt – die Schlacht um die Seelower Höhen. Sie endete damit, dass die sowjetischen Streitkräfte unter hohen Verlusten beiderseits den Weg nach Berlin freikämpften und die damalige Reichshauptstadt schließlich einnehmen konnten. Seelow wurde bei den Kämpfen stark zerstört, vor allem durch einen Luftangriff am 17. April 1945, danach auch durch Brände bei Plünderungen.
Seelow gehörte seit 1816 zum Landkreis Lebus im Regierungsbezirk Frankfurt in der preußischen Provinz Brandenburg. Das Landratsamt befand sich seit 1863 in Seelow. 1950 wurde der Landkreis Lebus in Landkreis Seelow umbenannt. Von 1952 bis 1993 war Seelow Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Bezirk Frankfurt (Oder).
Eingemeindungen
Am 26. Oktober 2003 wurde Werbig in die Stadt Seelow eingegliedert.[2]
Einwohnerentwicklung
Jahr 1875 1890 1910 1925 1933 1946 1993 2000 2005 2009 Einwohner[3] 3.618 3.334 2.961 3.066 3.165 2.757 5.240 5.412 5.776 5.575 Religionen
Evangelische Kirche
Seelow ist Sitz des Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Oderbruch, der am 1. Juli 1998 durch den Zusammenschluss der früheren Kirchenkreise Seelow und Bad Freienwalde gegründet wurde. Die Stelle des Superintendenten hat einen Dienstumfang von 50 %. Zur anderen Hälfte erfüllt er die Aufgaben eines Pfarrers im Sprengel Seelow. Der Sprengel besteht aus den drei Gemeinden Seelow, Friedersdorf und Langsow mit zwei Gemeindekirchenräten (in Friedersdorf und Seelow) und vier Predigtstätten. Alle drei Kirchengemeinden verfügen über einen gemeinsamen Haushalt.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Seelow besteht aus 18 Stadtverordneten sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister.
SPD Die Linke CDU FDP Offensive D FGW Seelow Gesamt 2003 7 6 3 1 1 – 18 2008 5 7 2 2 1 1 18 (Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Wappen
Das Wappen wurde am 12. Februar 2002 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau zwei schräggekreuzte goldene Bootshaken; in den Winkeln: oben eine goldene Mitra, vorne ein aufgehender silberner Halbmond, hinten ein gekerbtes silbernes Tatzenkreuz und unten ein goldener Stern.“[4]
Flagge
Die Stadt Seelow führt eine Flagge mit drei Streifen in den Farben Blau-Silber (Weiß)-Blau und im Verhältnis 1:3:1 mit dem Stadtwappen im Mittelstreifen.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Seelow stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.
Museen
Gedenkstätte Seelower Höhen (Sturm der Roten Armee auf Berlin über die Seelower Höhen, 1945) mit Monumentalplastiken von Lew Kerbel
Geschichtsdenkmale
- Friedenswald von 1991 auf Initiative des Aktionskünstlers Ben Wargin auf dem Krugberg in der Nähe der Straße nach Werbig. Dort befinden sich 13 Skulpturen als Ergebnis eines Bildhauersymposiums als „Zeichen für den Aufbau eines gemeinsamen Hauses Europa“
- Mahnmal von 1968 (nach anderen Angaben 1972) für die Opfer des Faschismus im Park vor der Grundschule an der Straße der Jugend
- Zwölf Stolpersteine die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern wurden 2011 verlegt [5]
Kirche
Sehenswert ist die restaurierte und 1997/98 durch den Wiederaufbau ihres Turmes komplettierte klassizistische Stadtkirche, erbaut 1830–1832, ein Werk des Architekten Karl Friedrich Schinkel.
Sport
Seelow besitzt eine Rennstrecke am Stadtrand, auf der jährlich ein Lauf der FIA Autocross Europameisterschaften ausgetragen wird. Der Veranstalter ist der örtliche Motorsportclub MC Seelow.
Neben der Rennstrecke am Sender hat Seelow noch zwei Fußballplätze zu bieten, einer davon befindet sich im Oderbruchstadion Seelow. Die Anlagen werden vom SV Victoria Seelow sowie für den Schulsport genutzt. Direkt an dem Stadion befindet sich auch eine Kegelhalle mit 4 Classic-Kegelbahnen, welche vom Kegelverein 1. KSC 1959 Seelow genutzt werden.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr gibt es drei große Veranstaltungen in Seelow. Den Auftakt bildet das Spiel- und Sportfest zum 1. Mai, welches vom SV Victoria Seelow vorbereitet und, mit Hilfe anderer ansässiger Vereine und Firmen, im Oderbruchstadion durchgeführt wird. Traditionell startet das Fest am 30. April mit einem Fanfarenumzug durch Seelow und dem Aufstellen des Maibaumes. Ein weiteres wichtiges Element ist die Tombola, bei der teilweise hochpreisige Gewinne mit nach Hause genommen werden können.
Am ersten Septemberwochenende findet das Seelower Stadtfest statt. Neben Bühnenprogramm und zahlreichen Bierausschänken sollen Fahrgeschäfte wie Autoscooter u.ä. viele Besucher anlocken.
Der „historische Weihnachtsmarkt“ am Wochenende zum dritten Advent bietet neben Ausstellungen, weihnachtlichen Programmen in der Stadtkirche auch das Anschneiden eines möglichst großen Weihnachtsgebäckes, etwa eines Weihnachtsstollens oder Dominosteins.
Kulinarische Spezialitäten
Als einzige Stadt im gesamten Land Brandenburg besaß Seelow auch nach 1990 eine industrielle Käserei. Dort wurde zusammen mit anderen Käsesorten seit 1974 der Blauschimmelkäse „Blue Master“ produziert. Nach dem Konkurs des Unternehmens erwarb im Jahre 2000 die Ziegenkäserei Zimmermann aus Falkenhain den Betrieb, jedoch wurde die Produktion nach Sachsen verlegt und lediglich der Reifeprozess sowie die Verpackung des Käses erfolgte in Seelow. Nachdem zu Beginn des Jahres 2004 das Produkt bei mehreren Handelsketten ausgelistet worden war, wurde der Betrieb in Seelow komplett stillgelegt. Derzeit findet die Produktion des „Blue Master“ in Falkenhain statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Bahnhof Seelow befindet sich an der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder). Der Bahnhof Seelow-Gusow befindet sich im Nachbarort Gusow-Platkow an der Ostbahn Berlin–Kostrzyn.
In Seelow kreuzen sich die Bundesstraßen 1 und 167.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt ist Sitz der Verwaltung des Amtes Seelow-Land sowie der Hauptsitz der Kreisverwaltung Märkisch-Oderland.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Samuel Patzke (1727–1787), Pfarrer und Schriftsteller
- Albert Tschautsch (1843–1922), Genremaler
- Werner Otto (* 1909), Gründer des Otto-Versands
- Harry Nippert (* 1933), Fußballspieler und Fußballtrainer
- Jutta Lieske (* 1961), Politikerin der SPD (Brandenburg)
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Hugo Simon (1880–1950) war ein deutscher Bankier und Politiker
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Das Genealogische Orts-Verzeichnis: Seelow
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Verlegung der Stolpersteine sind abgeschlossen
Weblinks
Commons: Seelow – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Seelow in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis Märkisch-OderlandAltlandsberg | Alt Tucheband | Bad Freienwalde (Oder) | Beiersdorf-Freudenberg | Bleyen-Genschmar | Bliesdorf | Buckow (Märkische Schweiz) | Falkenberg | Falkenhagen (Mark) | Fichtenhöhe | Fredersdorf-Vogelsdorf | Garzau-Garzin | Golzow | Gusow-Platkow | Heckelberg-Brunow | Höhenland | Hoppegarten | Küstriner Vorland | Lebus | Letschin | Lietzen | Lindendorf | Märkische Höhe | Müncheberg | Neuenhagen bei Berlin | Neuhardenberg | Neulewin | Neutrebbin | Oberbarnim | Oderaue | Petershagen/Eggersdorf | Podelzig | Prötzel | Rehfelde | Reichenow-Möglin | Reitwein | Rüdersdorf bei Berlin | Seelow | Strausberg | Treplin | Vierlinden | Waldsieversdorf | Wriezen | Zechin | Zeschdorf
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