- Üst
-
Eine Überleitstelle (Abkürzung: Üst) ist eine Betriebsstelle der Eisenbahn an der freien Strecke. Sie ist zugleich eine Blockstelle.
Aus der in Deutschland gültigen Definition, gemäß derer eine Eisenbahnstrecke ausschließlich eingleisig oder zweigleisig sein kann, ergibt sich, dass Züge an einer Überleitstelle von einem Gleis eines ein- oder zweigleisigen Streckenabschnitts auf ein anderes Gleis eines zweigleisigen Abschnitts derselben Strecke übergehen können. Je nach eingerichteter Sicherungstechnik kann dieses andere Gleis ausnahmsweise oder regelmäßig (→Gleiswechselbetrieb) entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung befahren werden.
Eine Überleitstelle benötigt mindestens eine Weiche. Bei zweigleisigen Strecken sind einfache oder doppelte Gleiswechsel verbreitet, wobei jeder Gleiswechsel aus zwei Weichen und einem Zwischenstück besteht. Sehr oft - aber nicht zwingend - werden die Weichen und Blocksignale einer Überleitstelle von einem Zentralstellwerk ferngestellt oder ferngesteuert.
Der betriebliche Begriff der Überleitstelle als Teilmenge der Abzweigstelle ist in Deutschland erst mit dem Bau der Schnellfahrstrecken entstanden. Es gab zwar bereits vorher Betriebsstellen, an denen Züge lediglich auf ein anderes Gleis derselben Strecke übergehen konnten, doch waren sie in der Bezeichnung Abzweigstelle mit inbegriffen. Auch weiterhin können Abzweigstellen und Bahnhöfe zum Übergang zwischen Streckengleisen verwendet werden.
Die Abzweigstelle ist für Deutschland in § 4 Absatz 6 der Eisenbahn- Bau- und Betriebsordnung (EBO) beschrieben.
Wikimedia Foundation.