- Langenschwarz
-
Langenschwarz Marktgemeinde BurghaunKoordinaten: 50° 43′ N, 9° 38′ O50.7177777777789.6305555555556285Koordinaten: 50° 43′ 4″ N, 9° 37′ 50″ O Höhe: 285–316 m ü. NN Fläche: 804 ha Einwohner: 710 Postleitzahl: 36151 Vorwahl: 06653 Kiebitzgrund
Langenschwarz ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Burghaun und liegt im Kiebitzgrund im Landkreis Fulda in Hessen
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In engem Zusammenhang mit der Schenkungsurkunde des Uualto von 801 und der darin genannten "suuarzahafurt" steht die Gründung und Entstehung der Siedlung "Langenschwarz".
Mehrere Hinweise lassen vermuten, dass das Gebiet des heutigen Kiebitzgundes um 800 bereits gerodet und besiedelt war.
Es sind im Laufe der Jahrhunderte mehrere Schreibweisen und ähnlich klingende Begriffe für den Ortsnamen zu finden:
- um 800/900 wird von "Suarzaha",
- um 1200 von "Schwarza",
- um 1485 von "Swartz",
- um 1494 von "Swartze",
- um 1498 von "Altenschwarz",
- und anschließend von "Schwarz" berichtet.
Die heutige Ortsbezeichnung "Langenschwarz" findet sich erstmals 1617.
Wie die Nachbarorte im Kiebitzgrund, Großenmoor, Hechelmannskirchen und Schlotzau, liegt Langenschwarz am Bach. Die ersten Behausungen und Ställe sind also mutmaßlich unmittelbar am Ufer des Schwarzbaches errichtet worden. Da die Talsohle eng war, zog sich die Siedlung in die Länge, am Schwarzbach entlang, daher "Langenschwarz".
Geografie
Langenschwarz gehört zusammen mit Großenmoor, Hechelmannskirchen und Schlotzau zum sogenannten Kiebitzgrund. Als nordwestliches Ende der Marktgemeinde Burghaun bildet es auch die Grenze des Landkreis Fulda zum Vogelsbergkreis und zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg. So mit liegen die Nachbarorte Sandlofs und Unterschwarz im Vogelsbergkreis, Wehrda im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Durch den Ort fliesst die Schwarzbach, ein 10 km langer Nebenfluss rechts der Fulda, in welche sie in Unterschwarz mündet.
Sehenswürdigkeiten
Evangelische Kirche
Mitten in der Notzeit wurde mit dem Bau der im neugotischen Stil errichteten Kirche im Jahre 1879 begonnen. Aus eigenen Mitteln wäre dies niemals möglich gewesen! Das Gustav-Adolf-Werk stellte 67.000 Goldmark zur Verfügung. Baumeister war Herr Martin Scheich aus Horas bei Fulda. Die Dorfbewohner von Langenschwarz und Hechelmannskirchen waren damals arm wie eine Kirchenmaus. Hilfsbereit aber schafften sie laufend Bausteine aus den nahen Steinbrüchen in Rimbach und Rothenkirchen heran und leisteten Handlangerdienste. Die Einweihung dieser evangelisch-lutherischen Kirche erfolgte dann am Sonntag, den 29. August 1880. Die Kirche hat eine Länge von ca. 34,50 mtr, eine Querschiffbreite von ca. 16,40 mtr, eine Längsschiffbreite von 8,20 mtr. und eine Innenhöhe von ca. 10 mtr. In den Bänken finden ca. 500 Gottesdienstbesucher Platz.
Katholische Kirche
Die katholische Kirche ist in einem Teil des ehemaligen Schlosses von Langenschwarz untergebracht. 1677 verkauften die Herren von Buchenau einen Teil des Schlosses an den fuldischen Vizekanzler Johannis. 1844 kauften Langenschwärzer Bürger den restlichen Teil des Schlosses. Dieser Teil wurde in Wohnungen aufgeteilt. Ehemals war das Gebäude auch Sitz der katholischen Schule in Langenschwarz. Anlässlich einer ”Deutsch-Jüdischen Begegnung 2008” referierten Herr Adolf Scheuring in der Katholischen Kirche wie folgt: Die kath. Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer hat ca. 220 Mitglieder, aus den Gemeinden Langenschwarz, Hechelmannskirchen, Großenmoor, Wehrda, Schletzenrod und Wetzlos. Zur Zeit der Reformation gab es in Langenschwarz keine katholische Gemeinde. Um das Jahr 1680 kaufte der Fuldaer Kanzler Johann Ludwig Johannis die Grundherrschaft Langenschwarz. Er wurde dabei geadelt und nannte sich von da ab: von Langenschwarz. Da er Katholik war, richtete er sich im Schloß eine kath. Hauskapelle ein. Um diese Hauskapelle bildete sich durch kath. Bedienstete des Schlosses und zuziehender Katholiken eine kath. Gemeinde. Betreut wurde diese Gemeinde anfangs durch Franziskanermönche des Klosters Frauenberg in Fulda. Bis zum Jahre 1724 kamen diese Mönche jeden Sonntag nach Langenschwarz, um Gottesdienst zu halten. Da aber die Wege sehr weit und beschwerlich waren, gab das Kloster Frauenberg im Jahre 1724 einen Pater als ständigen Schloßkaplan nach Langenschwarz. Ab 1864 traten an ihre Stelle Weltpriester als Pfarrkuraten. Nach dem Aussterben der Herrschaft von Langenschwarz wurde 1824 das Schloß durch den Fiskus an Privatleute verkauft. Der kath. Gemeinde wurde der Seitenflügel des alten Schlosses zugewiesen. Im Erdgeschoss wurden Schule und Kirche eingerichtet und im Stockwerk darüber die Wohnung des Pfarrkuraten, der gleichzeitig Lehrer der kath. Volksschule war bis zur Aufhebung der Konfessionsschule im Jahre 1938. 1946 wurde eine Erweiterung der Kirche notwendig. Die Wände im Erdgeschoss wurden herausgenommen und der Schulsaal zur Kirche hinzugenommen. 1961 erfolgte ein Umbau. Der Keller wurde zugeschüttet und der Fußboden der Kirche auf Erdbodenhöhe gelegt. Dadurch ist ein schöner, etwas höherer Kirchenraum entstanden. Die Madonna ist eine Nachbildung. Das wertvolle Original (ca. 1500) steht im Dommuseum in Fulda.
Jüdischer Friedhof
Eine jüdische Gemeinde bestand in Langenschwarz von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Der jüdische Friedhof in Langenschwarz wurde 1832 angelegt und bis um 1900 belegt.
Ortsbeirat
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 ergab als Vorsitzenden Heinrich Schäfer.
Weblinks
Wikimedia Foundation.