Śnieżnik Kłodzki

Śnieżnik Kłodzki
Śnieżnik Kłodzki / Králický Sněžník
Glatzer Schneeberg aus Richtung Süden

Glatzer Schneeberg aus Richtung Süden

Höhe 1.425 m
Lage Grenze Tschechien/Polen
Gebirge Glatzer Schneegebirge
Geographische Lage 50° 12′ 25″ N, 16° 50′ 57″ O50.20700277777816.8492251425Koordinaten: 50° 12′ 25″ N, 16° 50′ 57″ O
Śnieżnik Kłodzki / Králický Sněžník (Polen)
DEC
Śnieżnik Kłodzki / Králický Sněžník

Der Glatzer Schneeberg, auch Grulicher oder Spieglitzer Schneeberg (polnisch Śnieżnik Kłodzki, tschechisch Králický Sněžník) ist der höchste Berg (1.425 m ü. NN) des Glatzer Schneegebirges im westlichen Teil der Ostsudeten. Die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien führt über den Gipfel. Der Name des Berges wurde von der langen Winterperiode abgeleitet, denn der Berg ist in der Regel bis zu acht Monate im Jahr mit Schnee bedeckt. Der obere Teil des Berges ist von subalpiner Vegetation geprägt, die Waldgrenze befindet sich etwa auf 1.200 m Höhe.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Marchquelle unter dem Gipfel

Der Glatzer Schneeberg befindet sich etwa 30 km südlich von Kłodzko (Glatz) und 30 km westlich von Jeseník (Freiwaldau). An seinem Fuße befinden sich die Ortschaften Międzygórze (Wölfelsgrund), Kletno (Klessengrund), Velká Morava und Staré Město (Mährisch Altstadt). Nach dem Abriss des Schutzhauses auf dem Gipfel ist heute die ehemalige Schweizerei am Schneeberg (Schronisko na Śnieżniku) unterhalb des Gipfels die einzige noch vorhandene Bergbaude am Schneebergmassiv. Das oberhalb von Kletno 1966 bei Bohrarbeiten entdeckte Tropfstein-Höhlenlabyrinth Jaskinia Niedźwiedzia besteht aus mehreren Ebenen und beinhaltet Knochen eiszeitlicher Tiere sowie Spuren menschlicher Besiedlung. Teile der Tropfsteinhöhle sind zur Besichtigung frei gegeben. Ein Stück unterhalb des Gipfels befindet sich die Felsgruppe Vlaštovčí kameny - mit einer Blockhalde am Fuß.

Der Wasserscheidepunkt Nordsee–Ostsee–Schwarzes Meer

Der Trójmorski Wierch („Dreimeereberg“, deutsch Klapperstein, tschech. Klepý), ein Seitengipfel des Schneebergmassivs (1.145 m, 50° 12′ N, 16° 50′ O50.20289116.83527) ist ein bedeutender europäischer Wasserscheidepunkt. Die in einer Höhe von 1.380 m am Südhang des Berges entspringende March (poln. Morawa, tschech. u. slowak. Morava) fließt über die Donau zum Schwarzen Meer, die Glatzer Neiße (Nysa Kłodzka) fließt über die Oder in die Ostsee und der Lipkovský potok (Lipkauer Bach) erreicht über die Elbe die Nordsee.

Geschichte

Auf der schlesischen Seite stand seit 1899 eine steinerne Bergbaude dem 30 Meter hohen Kaiser-Wilhelm-Turm, der 1973 wegen Baufälligkeit von der polnischen Armee gesprengt wurde. Die Trümmer bilden heute den höchsten Punkt des Berges. Geschichtlich grenzen auf dem Gipfel das Königreich Böhmen, die Markgrafschaft Mähren und die Grafschaft Glatz aneinander. Ein historischer Wappenstein markiert diese Stelle.

Naturschutz

Das tschechische Nationale Naturreservat Králický Sněžník wurde 1990 ausgerufen. Es nimmt eine Fläche von 1.694,67 Hektar ein. Zur Eingrenzung von störenden Einflüssen aus der Umgebung wurde außerdem eine Schutzzone mit einer Fläche von 1.371,24 Hektar festgelegt. Neben subalpinen Bereichen mit Knieholz und Hochmooren findet man unterhalb der Waldgrenze Reste von Urwald mit den dort typischen Fichtenarten und endemischen Pflanzen. Bedeutung hat das Reservat auch als Vogelschutzgebiet.

Auf polnischer Seite gibt es seit 1981 den Śnieżnicki Park Krajobrazowy (Naturpark Glatzer Schneeberg), der sich auf 28.800 Hektar erstreckt und dessen besondere Schutzzone 14.900 Hektar umfasst, weshalb im Umkreis des Berges nach wie vor keine Skilifte gebaut werden dürfen und eine Erschließung der Region für den Wintersport nur eingeschränkt möglich ist. Auf dem Gebiet des Naturparks leben unter anderem Wildschweine, Dachse, Gämsen, Schwarzstörche, seltene Spechtarten und endemische Pflanzenarten.

Geologie

Die Geologie des Berges wird durch metamorphe Gesteine, wie Gneise und Glimmerschiefer bestimmt. Teilweise finden sich auch kristallisierte Kalksteine (Marmor), Dolomit, Amphobolit, Amphibolitschiefer, Quarzite und Quarzitschiefer. Die Flanken des Berges wurden in den Eiszeiten durch Gletscher überformt; es entstanden mannigfaltige Formenelemente, wie Blockhalden, Moränen und Mulden.

Wege zum Gipfel

Elefant - das Symbol des Berges

Siehe auch

Weblinks


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