Bergwerksdämon

Bergwerksdämon

Die Bergwerksdämonen, auch Berggeister genannt, sind Fabelwesen altdeutschen Ursprungs, die in Bergwerken zu finden sind. Sie unterscheiden sich untereinander, indem sie einzeln wie der Bergmönch, oder in Gruppen auftreten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Diese Geister leben nach verschiedenen Beschreibungen aus Sagen und Mythen in Stollen und gelten als kleine graue Männel. Bereits im Werk De re metallica von Agricola werden sie als eine Gruppe natürlicher Wesen beschrieben, die nach heutigen Maßstäben in etwa zwischen den Zwergen und Kobolden anzusiedeln sind. Sie treten in den überlieferten Geschichten sowohl bösartig, als auch hilfreich auf, verursachen bei schlechter Laune Unwetter oder helfen bei guter Laune den Armen. Sie werden als menschenähnlich und zumeist männlich beschrieben, wenngleich einige wenige auch in Tiergestalten, wie Pferde, schwarze Vögel, Fliegen und Hornissen erscheinen sollen. In diesem Zusammenhang nannte bereits Agricola ein Pferd mit langem Hals und grässlichen Augen, dass in Annaberg umgehen soll. Weitere geläufige Bezeichnungen für Berggeister sind Namen wie Bergmännchen, Bergmännlein, Knappenmandl, Bergteufel, Grubenmännlein. Ein bekannter Bergwerksdämon schlesischer Herkunft ist Rübezahl.

Nach dem Berggeist Nickel [1] wurde ein Bergwerksprodukt Kupfernickel benannt, das als verhext galt, da aus ihm kein Kupfer zu gewinnen war. Jahrhunderte später konnte daraus ein anderes Metall extrahiert werden, das seitdem als Nickel bezeichnet wird. Ebenso wurde nach dem Kobold das Metall Kobalt benannt.

Literatur

  • Karl Haiding: Die Sagen von Bergwerksentstehung und Bergwerksuntergang, Kommentar zum Österreichischen Volkskunde-Atlas 5. Lieferung, 2. Teil, 1978
  • Gerhard Heilfurth: Der Vorstellungskreis vom ‚Berggeist‛ bei Georg Agricola und seinen Zeitgenossen, Wien 1967
  • Leander Petzoldt: Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister, Beck, 3. Auflage München 2003, Seite 37–38) ISBN 3-406-49451-X

Einzelnachweise

  1. Die Fabelwelt der Alpen war stets reich an Schreckensgestalten. In Winternächten bedrohten Perchten, Habergeissen und Krampusse einsame Wanderer, und tief unter Tag spiegelten die Berggeister Kobold und Nickel in Gestalt gleissender Erze den Knappen Silberadern vor. Anstatt des begehrten Edelmetalls lieferten diese Erze bei der Schmelze jedoch nur unansehnliche Schlacke - Gottfried Schatz: Der Kobold in mir - Was das Kobalt unseres Körpers von der Geschichte des Lebens erzählt, 27. Februar 2009, Neue Zürcher Zeitung [1]

Siehe auch


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