- Berliner Stadtpost-Expedition
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Die Berliner Stadtpost-Expeditionen waren die Vorläufer der Postämter in der Stadt Berlin und einigen ihrer Vororte. Sie galten ab 1851 bis 1862, danach folgten im Juli 1873 Stadt-Post-Anstalten und Post-Verwaltungen.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Bis zum 1. Mai 1851 existierte in Berlin nur ein lockeres Postsystem von 70 Briefsammlungen. Mit der Einrichtung der Stadtpost wurde dem ständig steigenden Brief- und Sendungsverkehr Rechnung getragen, der in der preußischen Hauptstadt von Jahr zu Jahr zunahm. Neben einer Zentrale wurden insgesamt 19 Filialen eröffnet, zu denen Post-Anstalten und Eisenbahn-Postämter zählten. Sie wurden zunächst mit laufenden Nummern (Spalte 1)[1], [2], gegen Ende ihrer Existenz mit laufenden arabischen Ziffern gekennzeichnet, als es bereits 22 solcher postalischen Einrichtungen gab (Spalte 2)[3]. Durch die Einrichtung der Post-Expeditionen am 1. August 1862 wurden sie jedoch nach nur kurzer Existenzzeit aufgelöst.
Übersicht der Stadtpost-Expeditionen
Nr.
um 1852Nr.
um 1861Straße bzw. Bahnhof Bemerkungen Central-Stadtpost-Expedition Spandauer Straße 19 ab 1860 Hofpostamt, das sich in die Abtheilungen I bis III untergliederte.[3] 1 (I) 1 Spandauer Straße 22 ab 1862 als eigenständige Filiale in der Sparwaldstraße 16[3] 2 (II) 2 Neue Schönhauser Straße 4 1859 Umzug in die Weinmeisterstraße 8 3 (III) 3 Oranienburger Straße 35 plus Posthalterei, Nummer 36 4 (IV) 4 Stettiner Eisenbahnhof 5 (V) 5 Hamburger Eisenbahnhof 6 (VI) 6 Louisenstraße 22 später Umzüge nach Louisenstraße 32 und 38 (heute Luisenstraße) 7 (VII) 7 Unter den Linden 61 ab 1859 Schadowstraße 12 8 (VIII) 8 Mohrenstraße 23 ab 1859 Charlottenstraße 60 9 (IX) 9 Potsdamer Bahnhof 10 (X) 11 Anhaltischer Bahnhof 10 (neu) Grabenstraße 23[3] 11 (XI) 12 Lindenstraße 82 ab 1861 Zimmerstraße 39 13 (neu) Lindenstraße 13 12 (XII) 14 Neue Jacobstraße 15 ab 1861 Alte Jacobstraße 78 13 (XIII) 17 Frankfurter Bahnhof 14 (XIV) Kaiserstraße 36 ab 1859 Kaiserstraße 5 und 9 (heute Jacobystraße) 15 (XV) 15 Oranienstraße 43 ab 1861 Luckauer Straße 16 (XVI) 22 Botanische-Garten-Straße 20 in der Stadt Schöneberg 17 (XVII) 21 Thurmstraße 28 (heute Turmstraße) in Moabit 16 (neu) Adalbertstraße 35a 18 (neu) Landsberger Straße 89 18 (XVIII) 20 Badstraße 64a in Gesundbrunnen 19 (XIX) 19 in der Gemeinde Pankow Im Jahr 1873 erfolgte eine weitere Reorganisation des Berliner Postwesens, bei der zur besseren Zuordnung der Postbezirke Großbuchstaben vor die Ziffern gesetzt wurden, die sich an der Himmelsrichtung (Lage zum Stadtzentrum) orientierten.
Siehe auch
Literatur
- Fritz Steinwasser: Berliner Post. Transpress 1988.
Einzelnachweise
- ↑ Berliner Adressbuch für 1855: Teil IV Behörden (online), abgerufen am 31. März 2011
- ↑ Berliner Adressbuch für 1861 (online) abgerufen am 31. März 2011
- ↑ a b c d Berliner Adressbuch für 1863 (online), abgerufen am 31. März 2011
Kategorie:- Postwesen (Berlin)
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