- Berlioz requiem
-
Die Grande Messe des Morts (dt. „Große Totenmesse“), wie das Werk im Original heißt, ist Hector Berlioz’ Vertonung des traditionellen Requiemtextes mit geringfügigen Veränderungen bzw. Anpassungen. Die Komposition trägt die Opuszahl 5, obgleich sie später entstanden ist als etwa die Symphonie Fantastique (op. 14).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Requiem wurde 1837 als Auftragswerk des französischen Staates für die Opfer der Julirevolution von 1830 konzipiert, und sollte dann am Jahrestag des Todes von Marschall Édouard Adolphe Mortier, einem Opfer des Attentats Joseph Fieschis von 1835 aufgeführt werden. Die Uraufführung fand jedoch nicht wie geplant im Juli, sondern erst am 5. Dezember im Rahmen eines Staatstraueraktes für den im Algerienfeldzug gefallenen General Charles-Marie Denys de Damrémont im Pariser Invalidendom unter Leitung von François-Antoine Habeneck statt.
Besetzung
Berlioz schwebte damals nichts Geringeres vor als das größte je geschriebene Werk. Dementsprechend gewaltig ist der Orchesterapparat:
- Das Hauptorchester umfasst 4 Flöten, 2 Oboen, 2 Englischhörner, 4 Klarinetten, 8 Fagotte, 12 Hörner, 16 Pauken, 2 große Trommeln, 10 Paar Becken, 4 Tamtams, sowie 108 Streicher (je 25 erste und zweite Violinen, je 20 Bratschen und Celli, sowie 18 Kontrabässe).
- Hinzu kommen vier weitere Blechblasorchester, bestehend aus Kornetten, Trompeten, Posaunen und Tuben, die zur Darstellung des jüngsten Gerichts als Fernorchester in den vier Himmelsrichtungen platziert werden sollen.
- Der Chor sollte laut Partiturangabe mindestens 210 Stimmen umfassen (80 Soprane und Alte, 60 Tenöre, 70 Bässe). Als Solostimme setzte Berlioz lediglich einen Tenor im Sanctus ein, dessen Part auch von 10 Tenören aus dem Chor übernommen werden kann.
In der Partitur hatte Berlioz überdies die Vorbemerkung angebracht, dass diese Zahlenangaben nur relativ seien, und gegebenenfalls der Apparat noch verdoppelt oder verdreifacht werden könne.
Formaler Aufbau
Die Grande Messe des Morts gliedert sich in 10 Sätze:
- Requiem et Kyrie
- Dies Irae
- Quid sum miser
- Rex tremendae
- Quaerens me
- Lacrimosa
- Offertorium
- Hostias
- Sanctus
- Agnus Dei
Quellen
- Volker Scherliess: Revolutionäre Musik. In: Booklet zu CD Deutsche Grammophon 429724-2 (1989/1992)
- Kurt Pahlen: Oratorien der Welt. Heyne, München 1987, ISBN 3-453-00923-1
Weblinks
- Requiem: Freie Noten zum Herunterladen im International Music Score Library Project.
- Gemeinfreie Noten von Requiem (Berlioz) in der Choral Public Domain Library (ChoralWiki) (englisch)
Wikimedia Foundation.