Joseph Fieschi

Joseph Fieschi

Joseph – auch Joseph Gérard oder Joseph Marco oder Giuseppe oder Giuseppe MarcoFieschi (* 13. Dezember 1790 in Murano auf Korsika; † 19. Februar 1836 in Paris, hingerichtet) war der Hauptverschwörer des Attentats auf den französischen König Louis Philippe von 1835.

Fieschi machte in der korsischen Legion den Feldzug von 1812 in Russland mit, trat dann in neapolitanische Dienste, und kehrte nach dem Frieden 1814 nach Korsika zurück. Nach den Hundert Tagen wurde er 1815 verabschiedet, nahm an der Expedition teil, die Joachim Murat wieder auf den Thron von Neapel erheben wollte, wurde aber mit ihm gefangen genommen und zum Tod verurteilt, jedoch als französischer Untertan begnadigt.

Fieschis Attentat am 28. Juli 1835 (Bild von Eugène Lami)

Nach seiner Rückkehr nach Korsika hatte er wegen mehrerer Diebstähle eine zehnjährige Freiheitsstrafe zu verbüßen, und ging beim Ausbruch der Julirevolution 1830 nach Paris, wo er sich unter dem Vorwand, er sei ein politischer Märtyrer, eine Pension und verschiedene Anstellungen verschaffte. Wegen dieser Veruntreuung wurde er entlassen und so der äußersten Not preisgegeben.

Er fasste den Plan eines Attentats auf den König. Er erdachte sich zu diesem Zweck eine aus 24 Flintenläufen bestehende Höllenmaschine, deren Explosion am Jahrestag der Julirevolution (28. Juli 1835) auf dem Boulevard du Temple stattfand. Marschall Édouard Adolphe Mortier und elf Personen aus dem Gefolge des Königs wurden getötet, der König selbst nur leicht verletzt. Fieschi wurde am 19. Februar 1836 mit seinen Mitschuldigen Théodore Pépin und Pierre Morey geköpft.

Eine Folge des Attentats waren die sogenannten Septembergesetze. Da der oppositionellen Presse vorgeworfen wurde, das Klima für den Anschlag bereitet zu haben, wurde am 9. September 1835 die Zensur wieder eingeführt und die Strafen für alle Pressevergehen drastisch erhöht.

Literatur

  • Maxime Du Camp: Les ancètres de la commune. L'attentat Fieschi, Paris 1877
  • René de Pont-Jest: Les régicides. Fieschi. La machine infernale. 3. Aufl. Paris: Dentu 1888. Nachdruck Boston: Adamant 2001. ISBN 0543875563

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