- Bernard Quaritch
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Bernard Quaritch (* 23. April 1819 in Worbis; † 17. Dezember 1899 in Hampstead) war ein englischer Buchhändler und Sammler deutscher Abstammung.
Quaritch absolvierte eine Buchhandelslehre und zog 1842 nach London, wo er beim Verleger Henry Bohn eintrat. Im Jahre 1847 nahm er die britische Staatsbürgerschaft an und eröffnete nahe dem Leicester Square eine Buchhandlung. Ab dem Jahre 1848 brachte er seinen monatlichen Catalogue of Foreign and English Books heraus, ab etwa 1858 begann er mit dem Ankauf seltener Bücher. Eine seiner ersten Erwerbungen war ein Exemplar der Gutenberg-Bibel; innerhalb der nächsten vierzig Jahre sollten nicht weniger als sechs Exemplare dieses unschätzbaren Werks durch seine Hände gehen.
Im Jahre 1860 verlegte er den Firmensitz nach Piccadilly. 1873 veröffentlichte er die Bibliotheca Xylographica, Typographica et Palaeographica, einen wichtigen Katalog früherer Druckwerke aller Länder. Regelmäßig kaufte er bei den wichtigen Buchversteigerungen in Europa und Amerika und druckte periodisch weitere Buchkataloge. Unter diesen sind hervorzuheben der Supplemental Catalogue (1877) sowie sein gewaltiger Lagerkatalog von 1880, der über 2000 Seiten umfasste. Sein letzter vollständiger Lagerkatalog erschien 1887 bis 1888 in sieben Bänden unter dem Titel General Catalogue of Old Books and Manuscripts (spätere Supplemente ließen die Reihe auf zwölf Bände anwachsen). Alle diese Kataloge sind von bleibendem Wert für den Bibliographen. Um die Jahrhundertwende durfte Quaritch als größtes Antiquariatsunternehmen der Welt gelten.
Zu den von Quaritch selbst verlegten Werken zählte auch Edward Fitzgeralds einflussreiche Übersetzung der Rubai'yat des Omar Khayyām. Er wirkte auch als Agent der Veröffentlichungen des British Museum und der Society of Antiquaries of London. Er starb in Hampstead (London). Sein Unternehmen, das er seinem Sohn weitervererbte, existiert bis zum heutigen Tage.
Sein Enkel Horace Geoffrey Quaritch Wales war ein Orientalist und veröffentlichte viele seiner Bücher im Verlag Quaritch.
Anmerkungen
- Dieser Text beruht auf dem einschlägigen Artikel in der 11. Auflage der Encyclopædia Britannica. Das Werk unterliegt heute der Gemeinfreiheit.
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