- Bernhard Eitel
-
Bernhard Eitel (* 1959 in Karlsruhe[1]) ist ein deutscher Geowissenschaftler. Er ist seit dem 1. Oktober 2007 Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Besuch der Schulen in Haslach im Kinzigtal (1966–1969) und Gengenbach (1969–1979) absolvierte er 1979 sein Abitur; er wurde mit dem Scheffelpreis ausgezeichnet. Nach Ableistung seines Wehrdienstes in Nagold und Münsingen 1979/1980 studierte er von 1980 bis 1986 an der Universität Karlsruhe (TH) Geographie und Germanistik. Von 1986 bis 1989 war er Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Geographie und Geoökologie an der Universität Karlsruhe (TH), 1989 war er Wissenschaftlicher Angestellter am Geographischen Institut der Universität Stuttgart. 1989 wurde er an der Universität Stuttgart, Fakultät für Geo- und Biowissenschaften, bei Wolf Dieter Blümel mit der Arbeit Morphogenese im südlichen Kraichgau unter besonderer Berücksichtigung tertiärer und pleistozäner Decksedimente. Ein Beitrag zur Landschaftsgeschichte Südwestdeutschlands promoviert. Während seiner Zeit als Akademischer Rat am Geographischen Institut der Universität Stuttgart (1989–1995) habilitierte er sich 1994 im Fach Physische Geographie mit der Habilitationsschrift Kalkreiche Decksedimente und Kalkkrustengenerationen in Namibia: Zur Frage der Herkunft und Mobilisierung des Calciumcarbonats.
1995 folgte er einem Ruf an die Universität Passau auf die Professur für Physische Geographie und Länderkunde. 2001 wechselte er auf den Lehrstuhl für Physische Geographie an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Nachfolge Dieter Barsch). Seit 2002 hatte er verschiedene Dekanate inne, seit 2006 ist er Prodekan (für Geowissenschaften) der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften. Er leitet das vormals räumlich am Max-Planck-Institut für Kernphysik beheimatete Lumineszenzlabor.
Bernhard Eitel ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 1981 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Normannia Karlsruhe im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV).
2011 wurde er zum Commandeur dans l' Ordre des Palmes Académiques ernannt.[2]
Wirken
Er gilt als Schüler von Alfred Wirthmann und Wolf Dieter Blümel. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Bodengeographie, Quartärgeomorphologie und Geoökologie. Weiterhin gilt er als Experte für die Landeskunde Perus und Frankreichs. Bernhard Eitel gilt zudem als Naturwissenschaftler mit ausgeprägtem Hang zu Geistes- und Sozialwissenschaften.
Seine publizistischen Schwerpunkte reichen von Geomorphologie über die Quartär- und Trockengebietsforschung bis zur Geoarchäologie und geografisch von den Wüsten der Südhemisphäre bis in die Arktis.
Eitel ist seit 1994 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des AK Geomorphologie (Deutscher Arbeitskreis für Geomorphologie in der DGfG e.V.), deren Vorstandsmitglied von 1994 bis 2002 und Vorsitzender von 2002 bis 2006. Er ist Mitglied im Beirat der Heidelberger Geographischen Gesellschaft, deren Vorsitzender von 2002 bis 2004. Zudem ist er Mitglied der Executive Commission of the International Association of Geomorphologists (IAG), Mitglied der IGCP 500 Management Group und Mitglied im Heidelberg Isotope Club. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).
Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Geomorphologie (= Annals of Geomorphology / Annales de Géomorphologie), der Zeitschrift GEOÖKO und der Heidelberger Geographischen Arbeiten.
Im Zuge des Bildungsstreik 2009 und der daraus hervorgegangen Besetzung des Rektorats der Universität Heidelberg durch Schüler, Studenten und Promovenden geriet Eitel in die Kritik. So vermochte er es nicht, die Studierenden von einem freiwilligen Verlassen des Gebäudes zu überzeugen, und ließ das Rektorat nach zweieinhalb Tagen Besetzung durch die Polizei räumen. Die Studierenden warfen Eitel u.a. vor, nicht auf ihre konkreten Forderungen eingegangen zu sein und sich eines konstruktiven Dialoges verweigert zu haben. So habe sich Eitel während der Besetzung lediglich einmal persönlich den Studierenden gestellt. Etliche Studierende und auch Lehrende distanzierten sich im Anschluss von der Entscheidung Eitels, das Rektorat räumen zu lassen.
Ehrenämter
- Mitglied des Vorstands des Vereins „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“.[3]
Schriften
- Bodengeographie. 4. Auflage. Westermann, 1999, ISBN 3-14-160281-6.
- Holocene Landscape Development and Geoarchaelogical Research. Borntraeger 2006, ISBN 3-443-21142-9.
- mit Joachim Eberle, Wolf D. Blümel: Deutschlands Süden – vom Erdmittelalter zur Gegenwart. Spektrum Akademischer Verlag 2007, ISBN 3-8274-1506-3.
Weblinks
Commons: Bernhard Eitel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Bernhard Eitel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Bernhard Eitel (Universität Heidelberg)
- „Bernhard Eitel neuer Rektor der Heidelberger Universität“
Einzelnachweise
- ↑ http://www.rektorat.uni-heidelberg.de/rektor.html
- ↑ Pressemitteilung der Universität Heidelberg, 24. Juni 2011
- ↑ http://www.m-r-n.com/vorstand
Wikimedia Foundation.