Bernmobil

Bernmobil
Bernmobil
Bernmobil Logo.svg
Basisinformationen
Unternehmenssitz Bern 14
Webpräsenz www.bernmobil.ch
Vorstand Regula Rytz
Theres Roder
Barbara Hayoz
Barbara Schaerer
Katrin Sedlmayer
Georg Schärrer
Christoph Stalder
Betriebsleitung René Schmied
Markus Anderegg
Konrad Burri
Roman Gattlen
Christian Wohlwend
Martin Stucki
Verkehrsverbund Libero Tarifverbund Bern-Solothurn
Beschäftigte 719
Umsatz 120,4 Mio. Schweizer Franken
Linien
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Tram 5 Linien
Bus 10 Autobuslinien
3 Trolleybuslinien
Sonstige Linien 18 Nachtlinien
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahn 48 Gelenkzüge
Omnibus 26 Zweiachs-Autobusse
108 Gelenkbusse
26 Gelenktrolleybusse
Statistik
Fahrgäste 84,4 Mio. pro Jahr
Einzugsgebiet 100 km²
Einwohner im
Einzugsgebiet
0,19 Mio.
Länge Liniennetz
Straßenbahnlinien 17,4 km
Buslinien Autobus: 63,7 km
Trolleybus: 21,7 kmdep1
Sonstige Betriebseinrichtungen
Länge Gleisanlagen 20,3 km

Bernmobil ist seit dem Jahr 2000 die Geschäftsbezeichnung des Verkehrsunternehmens der Schweizer Bundesstadt Bern. Der handelsrechtliche Name des Unternehmens lautet weiterhin Städtische Verkehrsbetriebe Bern, abgekürzt SVB.

Das Netz von Bernmobil umfasst fünf Tram-, drei Trolleybus- und vierzehn Autobus-Linien, wobei die meisten das Stadtzentrum mit den Aussenbezirken und Vororten verbinden. Der Grossteil des zentrumsnahen Verkehrs wird von Bernmobil abgewickelt. Seit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 ist Bernmobil in den Tarifverbund Bern-Solothurn integriert, der Marketingname lautet "Tarifverbund Libero".

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 13. Juli 1999 wurden die Städtischen Verkehrsbetriebe Bern (SVB) im Handelsregister des Kantons Bern als eigenständiges Unternehmen eingetragen. Für die Ausgliederung aus der Stadtverwaltung wurde die Rechtsform der städtischen öffentlich-rechtlichen Anstalt gewählt. Grundlage ist das Anstaltsreglement der SVB vom 28.9.1997. Zum Beginn des Jahres 2000 gab sich die SVB die Geschäftsbezeichnung Bernmobil und ein neues Logo, verbunden mit einem neuen Farbkonzept mit den dominierenden Farben Rot (ähnlich RGB R210 G0 B55) und Anthrazit (ähnlich RGB R57 G57 B57). Das erste Tram im neuen Erscheinungsbild verkehrte ab dem 30. Oktober 2000. Um die Sichtbarkeit der Fahrzeuge bei Dämmerung und bei Nacht zu verbessern, erhielt Bernmobil nachträglich von der Polizei die Auflage, einen hellen Streifen anzubringen. Gleichzeitig musste die Wagennummer an Front und Heck in Silber statt Rot angebracht werden, um diese bei nächtlichen Unfallaufnahmen erkennbar zu machen.

Gleichzeitig mit der Ausgliederung aus der Stadtverwaltung wurden die Eigentumsverhältnisse und Angestelltenverhältnisse neu geregelt. Grund und Boden sowie die Immobilien, unter anderem auch die Depots und Verwaltungsgebäude, blieben im Eigentum der Stadt Bern. Ebenso die gesamte Gleis- und Fahrleitungsinfrastruktur. Bernmobil bezahlt für die Nutzung der Immobilien und der Infrastruktur eine Miete und ist auch für den Unterhalt verantwortlich. Bernmobil übernahm das gesamte Rollmaterial sowie die entsprechenden Betriebseinrichtungen, darunter auch die Betriebsmittel der Werkstätte sowie das Mobiliar der Verwaltung. Die Angestellten verloren ihren Beamtenstatus. Nach Ablauf der entsprechenden Übergangsfristen unterliegen sie nun öffentlich-rechtlichen Arbeitsverträgen.

Mit der 2002/2003 erfolgten Inbetriebnahme der Gelenkautobusse 251 bis 272 verschwanden die letzten FBW-Fahrzeuge aus dem Stadtbild von Bern. 2003 beschaffte Bernmobil 15 Combinos. Während der Auslieferung dieser Fahrzeuge wurden die letzten Standard-Motorwagen von 1960/61 ausser Dienst gestellt und nach Iași in Rumänien verschenkt. Einige Wochen später kam es kurz nach der Auslieferung des letzten Gelenktram der Serie zur sogenannten Combino-Krise. Diese wirkte sich auch auf die Abstimmung über die Umstellung der beiden Trolleybuslinien nach Bümpliz und Bethlehem auf Trambetrieb aus. Das "Tram Bern-West" genannte Projekt war zuvor bereits durch die vorgesehene Linienführung, welche drei grosse Quartiere nicht mehr oder nur am Rande bedienen sollte, vor allem in den betroffenen Stadtteilen in die Kritik geraten. So wurde es bei der kantonalen Abstimmung abgelehnt.

Am 12. Dezember 2004 fand nach 20 Jahren der Wechsel vom bisherigen Tarifverbund "Bäre-Abi" auf "Libero" statt. Dies hatte für die Fahrgäste zum Teil Preiserhöhungen zur Folge. Bernmobil erhielt für seine Linien den Nummernblock von 1 bis 33 zugeteilt, der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) die Nummern 34 bis 50. Damit verschwanden nach etwas mehr als 80 Jahren die letzten mit Buchstaben bezeichneten Berns. Die letzte Buchstabenlinie - die Linie G, die vom RBS betrieben wird und auf der Bahnstrecke Bern–Worb Dorf verkehrt - wurde am 12. Dezember 2010 durch die neue Tramlinie 6 abgelöst.

Im August 2005 beschloss Bernmobil den Dieselbusbetrieb allmählich auf Gasbusbetrieb umzustellen. Gleichzeitig wurden 32 Gelenk- und 13 Solobusse mit Erdgasmotor bestellt. Erstere kamen im Lauf des Jahres 2006 in Betrieb (Wagen 801 bis 832), die Zweiachser im Frühjahr 2007 (121" bis 133"). Diese Fahrzeuge erwiesen sich jedoch als störanfällig. Dazu kamen mehrere Zwischenfälle mit der Erdgas-Tankanlage im Depot Eigerplatz. Aus diesen Gründen wurde während des Umbaus des Vorplatzes des Hauptbahnhofs auf die vorgesehene vorübergehende Umstellung der Trolleybuslinien Bahnhof Bern-P&R Neufeld und Bahnhof Bern-Wankdorf Bahnhof (Wyler) verzichtet.

Am 26. November 2006 bewilligte die Stadtberner Stimmbevölkerung mit einer Zustimmung von 70 Prozent den Kredit zum Bau des "Tram Bern-West" im Rahmen des überarbeiteten Projekts. Die Tramlinien folgen dabei weitgehend den früheren Trolleybuslinien 13 und 14. Die Stimmberechtigten des Kantons Bern haben dessen Investitionskredit bei der Referendumsabstimmung am 17. Juni 2007 ebenfalls gutgeheissen. Baubeginn war am 1. April 2008, die Inbetriebnahme der 6.8 km Neubaustrecken erfolgte zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010.

Ferner ist die Verlängerung der Tramlinie 9 vom Guisanplatz zum Bahnhof Wankdorf, dem Endpunkt der Trolleybuslinie 20 in den Wyler, im Bau.

Aktuelles Liniennetz

Städtische Linien

Linie Strecke Betriebsart Bemerkung
3 Weissenbühl – Bern Bahnhof Tram
6 Fischermätteli – Bern Bahnhof – Worb Dorf Tram
7 Bümpliz – Bern Bahnhof – Ostring Tram
8 Brünnen Westside Bahnhof – Bern Bahnhof – Saali Tram
9 Wabern – Bern Bahnhof – Guisanplatz Tram
10 Köniz Schliern – Bern Bahnhof – Ostermundigen Rüti Autobus
11 Güterbahnhof – Bern Bahnhof – Neufeld P+R Trolleybus
12 Länggasse – Bern Bahnhof – Zentrum Paul Klee Trolleybus
16 Köniz Zentrum – Gurten-Gartenstadt Autobus
17 Köniz Weiermatt – Bern Bahnhof Autobus
19 Blinzern – Bern Bahnhof – Elfenau Autobus
20 Bern Bahnhof – Wankdorf Bahnhof Trolleybus
21 Bern Bahnhof – Bremgarten Autobus
26 Breitenrain – Wylergut Autobus
27 Weyermannshaus – Niederwangen Bahnhof/Erle Autobus Tangentiallinie
28 Eigerplatz – Wankdorf Bahnhof Autobus Tangentiallinie
29 Niederwangen Bahnhof – Wabern Lindenweg Autobus
30 Bern Bahnhof – Marzilistrasse – Bern Bahnhof Autobus Rundkurs

Regionallinien

Linie Strecke Betriebsart Bemerkung
160 Konolfingen Dorf – Bern Flughafen Autobus Tangento
331 Belp Bahnhof - Belp Riedli Autobus BusBelp
332 Belp Bahnhof - Belp Eissel Autobus BusBelp
333 Belp Bahnhof - Belp Hühnerhubel Autobus BusBelp
334 Bern Bahnhof - Bern Flughafen Autobus AirportBus Bern

Liniennetz seit der Eröffnung der Tramneubaustrecken 2010

Vevey Niederflurtram Be 4/8 Nummer 739 und 740 auf der Tramneubaustresse bei der Haltestellte Bümpliz Höhe

Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Tramneubaustrecken nach Bümpliz und Brünnen wurden ab dem 12. Dezember 2010 einzelne Linien neu nummeriert. Am 23. April 2009 wurden diese neuen Liniennummern im Depot Burgernziel anlässlich eines Tram-Lottos präsentiert.

Es gab folgende Änderungen: [1]:

  • Linie 3: Neu: nur noch zwischen Weissenbühl – Bern Bahnhof
  • Linie 5: Entfällt
  • Linie 6: Ersatz der Linie G des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (Zytglogge - Worb) und der Linie 5 (Abschnitt: Fischermätteli – Bern Bahnhof). Neu: Fischermätteli – Bern Bahnhof – Worb Dorf
  • Linie 7: Neue Linie. Ersatz der Linie 5 (Abschnitt: Bern Bahnhof – Ostring) und der Linie 13. Neu: Bümpliz – Bern Bahnhof – Ostring
  • Linie 8: Neue Linie. Ersatz der Linie 3 (Abschnitt: Bern Bahnhof – Saali) und der Linie 14. Neu: Brünnen Westside Bahnhof – Bern Bahnhof – Saali
  • Linie 9: Unverändert: Wabern - Bern Bahnhof - Guisanplatz
  • Linie 13: Entfällt
  • Linie 14: Entfällt

Des Weiteren wurde bekannt gegeben, dass die Liniennummern 1 oder 10 für die geplante Tram-Neubaulinie Ostermundigen – Hauptbahnhof – Köniz – Schliern reserviert sind. Das Tram Region Bern soll um etwa 2018 in Betrieb gehen.[2]

Die verkürzte Linie 3 bedient nur noch vier Haltestellen, die nicht auch von anderen Tramlinien bedient werden. Es steht deshalb die Frage im Raum, ob ab 2014 der Takt ausgedünnt oder der Betrieb mit Autobussen durchgeführt werden müsse. Das Gremium Quartiermitwirkung Stadtteil 3 (QM3) votierte im Dezember 2009 für den Autobusbetrieb[3].

Fahrzeugpark

Historische Berner Trams von Bernmobil, anlässlich des Dampftramfests im Depot Eigerplatz im Jahre 2004

Aktueller und ehemaliger Fahrzeugpark

Historische Fahrzeuge

Erst Ende der 1960er-Jahren entwickelte sich auch in Bern ein öffentliches Bewusstsein zur Bewahrung historisch interessanter Originalfahrzeuge und Gegenstände zur Nahverkehrsgeschichte. Dadurch bedingt ist der Bestand an historischen Fahrzeugen in Bern aus der Zeit vor 1970 lückenhaft. Weil die Verkehrsgesellschaften aus finanziellen Gründen nur einzelne Fahrzeuge selbst erhalten können, in der Vergangenheit meist als Dienstfahrzeug, heute meist in Form von Fahrzeugen für Events (Speisewagentram), ist hier die Unterstützung Dritter vonnöten.

Tram-Museum Bern

Die Wagenhalle Weissenbühl im Jahre 2003
Hauptartikel: Tram-Museum Bern

Die Museumshalle Weissenbühl beherbergt das Tram-Museum Bern, nach Zürich das zweite derartige Museum in der Schweiz. Es repräsentiert die Stadtberner Tramgeschichte mit eindeutigem Schwerpunkt auf der Geschichte der 1960er- bis 1990er-Jahre.

Bern Mobil

In der Stadt Bern existiert seit 1971 die Firma Bern Mobil AG. Sie betätigt sich im Bau, Vermietung und Verkauf von Reisemobilen und Campingzubehör. Zwischen den Firmen Bern Mobil und Bernmobil, die sich in der Benennung bloss in der Schreibweise unterscheiden, besteht kein Zusammenhang.

Literatur

  • Bernmobil, Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): Kundenzeitschrift Fensterplatz. Ohne Verlag, Bern, verschiedene Ausgaben (Periodika) [Aktuelle Online Ausgaben siehe unter: http://www.bernmobil.ch/kundenservice/downloads/fensterplatz.php].
  • Bernhard Giger und Hansueli Trachsel: Ankommen in Bern. Verlag Stämpfli, Bern 2008, ISBN 978-3-7272-1194-2
  • Eric Jordanis und Matthias Hauenstein (Hrsg.): Tram-Museum: Mein Begleiter durch das Tram-Museum Bern und die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in der Bundesstadt. Ohne Verlag, Bern 2008, ISBN 3-89610-157-9
  • Christian Siposs (Hrsg.): Transparent Anschriften. Ohne Verlag, Jegenstorf 2007
  • Dieter Schopfer: Das Dampftram in Bern und in der Schweiz. Verlag Endstation Ostring, Bern 2002. ISBN 3-9522545-0-9
  • Peter Tschanz: Das Berner Trambuch - 150 Jahre öffentlicher Verkehr. Verlag Fischer-Media, Münsingen (Bern), 1998, ISBN 3-85681-414-0
  • Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): 60 Jahre Stadtomnibus Bern. Ohne Verlag, Bern 1984
  • Tramverein Bern (Hrsg.): 60 Jahre Bus in Bern 1924 - 1984. Ohne Verlag, Bern 1984
  • Tramverein Bern (Hrsg.): Das Rollmaterialverzeichnis der Schweizer Trams. Ohne Verlag, Bern 1982
  • Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): 75 Jahre SVB: ein Magazin rund um die Städtischen Verkehrsbetriebe Bern. Ohne Verlag, Bern (Bern-Wabern sowie Köniz) 1976
  • Claude Jeanmaire: Die Überlandbahn von Bern nach Worb. Geschichte und Rollmaterial zweier Berner Vorortsstrecken. Verlag für Eisenbahn- und Strassenbahnliteratur, Basel 1971
  • Claude Jeanmaire: Strassen- und Überlandbahnbahnen von Bern und Thun: Rollmaterial, Strecke, Entwicklung und Geschichte. Verlag für Eisenbahn- und Strassenbahnliteratur, Basel 1969
  • Dr. Markus Hohl: Der öffentliche Verkehr in der Agglomeration Bern (Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht Band XLVII 1963/64 der Geographischen Gesellschaft Bern). Verlag Benteli AG, Bern 1965
  • Städtische Verkehrsbetriebe Bern (Hrsg.): Eine Fahrt durch 6 Jahrzehnte: Die Entwicklung der öffentlichen Verkehrsmittel in Bern von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Hrg. Zum 60. Jubiläum der städtischen Verkehrsbetriebe von der Direktion SVB. Ohne Verlag, Bern 1960
  • Peter Willen: Strassenbahnen der Schweiz. Triebwagen. Orell Füssli Verlag, Zürich 1978, ISBN 3-280-00998-7

Weblinks

 Commons: Bernmobil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. * Rubrik Zu guter Letzt...: Strassenbahn-Lotto in Bern in: Strassenbahn Magazin (Zeitschrift) Nr. 6, 2009, Seite 82
  2. www.tramregionbern.ch
  3. Bus statt Tram ins Weissenbühlquartier, im Bund (Tageszeitung) vom Dienstag, 11. Mai 2010

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