Betriebsminimum

Betriebsminimum

In der Mikroökonomie wird unter Betriebsminimum die x-Koordinate des Tiefpunktes der durchschnittlichen variablen Stückkosten verstanden. Wenn der Produktpreis diese Kosten unterschreitet, kann kein Deckungsbeitrag mehr erzielt werden. Somit müsste die Produktion eingestellt werden.

Der zum Betriebsminimum gehörige variable Stückpreis wird als "kurzfristige Preisuntergrenze" bezeichnet. So kann ein Betrieb bei schwankenden Marktpreisen für die hergestellten Güter den Preis vorübergehend bis zu dieser Preisgrenze hinunterschrauben, um von der Konkurrenz nicht vom Markt verdrängt zu werden. Auf eine Deckung der fixen Kosten wird dabei verzichtet, der hiermit verbundene Verlust kann - kurzfristig! - in Kauf genommen werden.

Bei Produktion im Betriebsminimum wird darüber hinaus nur unter Umständen das Ziel der Gewinnmaximierung verfolgt werden: Schließlich sind hier die Verluste genau so hoch wie bei Aufgabe der Produktion, die Produkte erzielen keinen Deckungsbeitrag. Die Verluste, die genau bei Produktion im Betriebsminimum anfallen, sind somit die Fixkosten.

Bei Produktion einer Ausbringungsmenge zwischen Betriebsoptimum und Betriebsminimum wird ein positiver Deckungsbeitrag, der wenigstens einen Teil der Fixkosten deckt, erwirtschaftet. Somit wird Verlustminimierung und damit auch Gewinnmaximierung erreicht.

Berechnet wird das Betriebsminimum, indem man die erste Ableitung der variablen Stückkostenfunktion = 0 setzt. Setzt man anschließend die so ermittelte Produktionsmenge in die variable Stückkostenfunktion ein, so erhält man die kurzfristige Preisuntergrenze.

siehe auch: Betriebsoptimum


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Betriebsminimum — Minimum der durchschnittlichen variablen Kosten (⇡ variable Kosten, ⇡ Durchschnittskosten). Sinkt der Marktpreis für die Erzeugniseinheit unter das B., so muss die Produktion eingestellt werden, da nicht einmal die variablen Kosten vom Preis… …   Lexikon der Economics

  • Produktionsschwelle — ⇡ Betriebsminimum …   Lexikon der Economics

  • Durchschnittskosten — Die Durchschnittskosten, auch als Stückkosten bezeichnet, sind der Quotient der Gesamtkosten und der produzierten Menge. Es ist eine wichtige Kennzahl in der Betriebswirtschaftslehre. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung und Berechnung 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurzfristige Preisuntergrenze — In der Mikroökonomie bezeichnet man als kurzfristige Preisuntergrenze, den Preis im Minimum der durchschnittlichen variablen Kosten (variable Stückkosten). Die dazugehörige Mengeneinheit wird als Betriebsminimum bezeichnet. Sollte ein Betrieb zum …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzaufwand — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkosten GK — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkostenkurve — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Marginalkosten — Die Grenzkosten (auch Marginalkosten) sind in der Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mathematisch ist die Grenzkostenfunktion die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Angebotsfunktion — Die (kurzfristige) Angebotsfunktion zeigt in der Mikroökonomie für alternative Produktpreise (die das Unternehmen bei vollkommener Konkurrenz nicht beeinflussen kann, Mengenanpasser) die jeweils gewinnmaximierenden Produktionsmengen. Sie ist der… …   Deutsch Wikipedia

  • Betriebsoptimum — als Minimum der Stückkostenfunktion In der Mikroökonomie wird das Betriebsoptimum als das Minimum der durchschnittlichen totalen Kosten (Stückkosten) bezeichnet. Der dazugehörige Stückpreis wird langfristige Preisuntergrenze genannt, da der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”