- Biala Piska
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Biała Piska Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Pisz Fläche: 3,24 km² Geographische Lage: 53° 37′ N, 22° 4′ O53.61666666666722.066666666667Koordinaten: 53° 37′ 0″ N, 22° 4′ 0″ O Einwohner: 4.038 (30. Juni 2007[1]) Postleitzahl: 12-230 Telefonvorwahl: (+48) 87 Kfz-Kennzeichen: NPI Wirtschaft und Verkehr Straße: Pisz–Grajewo Nächster int. Flughafen: Warschau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 48 Ortsteile Fläche: 420,14 km² Einwohner: 12.114 (31. Dez. 2006[1]) Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Ryszard Szumowski Adresse: pl. Mickiewicza 25
12-230 Biała PiskaWebpräsenz: bip.bialapiska.pl Biała Piska [ˈbʲawa ˈpʲiska] (deutsch: Bialla; 1938 bis 1945 Gehlenburg) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Bialla, Erholungsort in der Masurischen Seenplatte, liegt im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren am Ostufer des Spirdingsees (Śniardwy), des größten Masurensees. Im Süden beginnt die Johannisburger Heide (Puszcza Piska) mit ihren ausgedehnten Wäldern. Bialla liegt an einer Landstraße, die die Fernstraßen 16 (Olsztyn–Ełk) und 58 (Szczytno–Grajewo) verbindet.
Geschichte
Der Ort wurde 1334 als Gailen erwähnt und leitet sich von prußisch "gailis" (weiß) ab. Der polnische Name Biala ist eine Übersetzung der prußischen Vorlage. 1428 wurde das deutsche Zinsbauerndorf „Auf der Gaylen“ in der Nähe einer Prußenburg gegründet, deren Einwohner um 1480 eine Kirche errichteten. Durch die Nachbarschaft zu Polen entwickelte sich im 16. Jahrhundert ein reger Grenzhandel, und der Ort wuchs schnell an. Zur Mitte des Jahrhunderts waren 38 Bauern und drei Müller vorhanden. Ab 1595 wurde große Ochsenmärkte veranstaltet und 28 Krüger übten ihr Gewerbe aus. 1645 erhielt Bialla das Recht, jährlich vier Jahrmärkte abzuhalten. Als 1656 die Tataren in das Land einfielen, suchten sie auch Bialla heim, plünderten und brandschatzten es. Viele Einwohner wurden getötet, andere verschleppt.
Eine erneute Dezimierung brachten die Pestjahre von 1709 und 1711 mit sich, 315 Menschen starben in Bialla an der Seuche. Trotzdem war die Wirtschaftskraft des Ortes in der Lage, die Weiterentwicklung voranzutreiben, sodass der preußische König Friedrich Wilhelm I. Bialla 1722 zur Stadt erhob. Das königliche Siedlungsprogramm sorgte zudem dafür, dass neue Einwohner, hauptsächlich Handwerker, hinzuzogen. Nachdem bereits in den Jahren von 1756 bis 1763 ein neues Kirchengebäude errichtet worden war, ging man nach der Stadtgründung daran, einen 1,65 Hektar großen Marktplatz und ein gitterförmiges Straßennetz anzulegen sowie ein neues Rathaus zu erbauen. Während des Siebenjährigen Krieges war Bialla von 1758 bis 1762 von russischen Truppen besetzt. Von 1764 bis 1800 war Bialla preußische Garnisonsstadt.
Im Krieg gegen Napoleon machte die russische Armee 1807 Bialla für neun Tage zu ihrem Hauptquartier. Nach der Schlacht bei Friedland besetzten im Juni 1807 französische und polnische Truppen die Stadt und erlegten ihr die hohen Stationierungskosten auf. Außerdem schleppten die Soldaten viele Krankheiten ein, an denen zahlreiche Einwohner starben. Nach dem Sieg über Napoleon organisierte Preußen seine Territorialverwaltung neu. Bialla wurde 1818 dem Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen zugeordnet und erhielt den Sitz eines Amtsgerichtes. 1885 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahnstrecke von Johannisburg nach Lyck. Es lebten jetzt etwa 1.700 Einwohner in der Stadt, unter ihnen rund 700 polnischsprachige.
Während des Ersten Weltkrieges kam es in der Nähe der Stadt zu einem Gefecht zwischen deutschen und russischen Truppen. Anschließend drangen die Russen in die Stadt ein und plünderten die Bevölkerung aus. Bei der durch den Versailler Vertrag vorgeschriebenen Volksabstimmung vom 11. Juli 1920 sprachen sich die Einwohner von Bialla zu 100 Prozent für die Zugehörigkeit zu Deutschland aus. In den Jahren 1927 und 1928 wurden ein neues Amtsgerichtsgebäude und ein Wasserwerk gebaut. Im Zuge des nationalsozialistischen Germanisierungsprogramms, zu dem auch die Umbenennung nicht deutsch genug klingender Ortsnamen gehörte, wurde Bialla 1938 in Gehlenburg umbenannt. Zur Volkszählung 1939 wurden 2.823 Einwohner ermittelt. Sie verließen fast alle vor der anrückenden sowjetischen Front ihre Stadt, die am 23. Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen wurde. Da dies kampflos geschah, gab es keine Zerstörungen. Dann überfielen jedoch Polen die nahezu leer stehende Stadt, zündeten sie an und brachten die wenigen zurückgebliebenen Deutschen um. Nach der wenige Wochen später geordneten Übernahme durch die polnische Administration wurden Polen aus den von der Sowjetunion annektierten polnischen Ostgebieten angesiedelt und die Stadt wurde erneut, nun in Biała Piska, umbenannt.
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche St. Maria und St. Josef wurde 1756–63 im Barockstil errichtet, der Frontturm 1832 nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels hinzugefügt.
- Der Wasserturm und der Bahnhof stammen aus der Jahrhundertwende.
Gemeinde
Zur Stadt- und Landgemeinde Biała Piska gehören folgende Ortschaften:
polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)Bełcząc Belzonzen
1938-45 GroßdorfKonopki Konopken
1938-45 MühlengrundPogorzel Wielka Groß Pogorzellen
1907-45 BrennenBemowo Piskie Schlagakrug Kowalewo Kowalewen
1938-45 RichtwaldeRadysy Radishöh Biała Piska Bialla
1938-45 GehlenburgKózki Kosken Rakowo Małe Köllmisch Rakowen
1938-45 Kölmisch RakauCibory Czyborren
1938-45 SteinenKożuchowski Młyn Wassermühle Kosuchen
1938-45 Mühle KölmerfeldeRogale Wielkie Groß Rogallen Cwaliny Zwalinnen
1938-45 SchwallenKożuchy Kosuchen
1938-45 KölmerfeldeRolki Rollken Dąbrówka Drygalska Dombrowken
1912-45 AltweidenKożuchy Małe Klein Kosuchen
1938-45 AllenbruchRuda Ruhden Danowo Dannowen
1938-45 SiegenauKruszewo Krussewen
1938-45 ErztalSkarżyn Skarzinnen
1938-45 RichtenbergDługi Kąt Dlugikont
1903-45 KlarheimKumielsk Kumilsko
1938-45 MorgenSokoły Sokollen bei Kumilsko
1935-45 FalkendorfDmusy Dmussen
1938-45 DimussenLipińskie Lipinsken
1938-45 EschenriedSokoły Jeziorne Sokollen bei Skarzinnen
1938-45 RosenseeDrygały Drygallen
1938-45 DrigelsdorfLisy Lissen
1938-45 DünenSulimy Sulimmen Giętkie Gentken Łodygowo Lodigowen
1938-45 LudwigshagenŚwidry Schwiddern Grodzisko Grodzisko
1932-45 BurgdorfMikuty Mykutten
1938-45 MikuttenŚwidry Kościelne Gruzy Grusen
1932-45 GruhsenMonety Monethen Szkody Skodden
1938-45 SchodenGuzki Gusken Myśliki Fröhlichen Szkody-Kolonia Iłki Annafelde Myszki Mysken
1938-45 MiskenSzymki Symken
1938-45 SimkenJakuby Jakubben Nitki Nittken Włosty Wlosten
1938-45 FlostenKaliszki Kallischken
1938-45 FlockauNowe Drygały Neu Drygallen
1938-45 Neu DrigelsdorfWojny Woynen
1938-45 WoinenKlarewo Klarashof Oblewo Oblewen
1938-45 KolbitzbruchZabielne Sabielnen
1938-45 FreundlingenKolonia Kawałek Orłowo Orlowen
1938-45 SiegmundenZalesie Salleschen
1938-45 OffenauKolonia Konopki Pawłocin Pawlozinnen
1938-45 PaulshagenZaskwierki Jurgasdorf Komorowo Kommorowen
1938-45 EbhardtshofPogorzel Mała Klein Pogorzellen
1930-45 BrandauZatorze-Kolonia Weblink
Fußnoten
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