- Bianca Cappello
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Bianca Cappello (* 1548 in Venedig; † 20. Oktober 1587 in Florenz) war eine italienische Mätresse und Renaissancefürstin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Cappello wurde als Tochter von Bartolomeo Cappello in eine angesehene venezianische Familie geboren. Sie war die Urenkelin der Elisabetta Cornaro, väterlicherseits mit den Nachkommen Vettor Pisanis und mütterlicherseits mit der Familie Morosini verwandt.
1563 lief sie mit ihrem florentinischen Geliebten, Pietro Bonaventuri (1546–1570, ermordet), von zu Hause fort. Bianca gebar eine Tochter, Virginia. Kurz darauf wurde sie die Mätresse von Francesco I. de’ Medici, dem Sohn Cosimo I. de’ Medici, der ihren ersten Geliebten ermorden ließ. 1574 wurde Francesco toskanischer Großherzog.
Nach dem Tode seiner Ehefrau, Erzherzogin Johanna von Österreich, heiratete er Bianca Cappello 1579.[1] Ihre Eltern versöhnten sich mit der Tochter und die venezianische Regierung verlieh ihr einen Ehrentitel, in Florenz gab es jedoch Widerstand gegen diese Verbindung. 1587 starben der Großherzog und seine Frau ganz plötzlich innerhalb eines Tages – wahrscheinlich durch Gift. Gerüchte verknüpften Francescos Bruder, den Kardinal Ferdinando I. de’ Medici, mit dem Tod der beiden[2]. Dieser wurde Thronerbe. Da er seine Schwägerin zeitlebens – als mögliche Erbregentin – gehasst hatte, verfügte er, dass sie nicht mit Francesco gemeinsam bestattet werden dürfe. Biancas Grabstätte blieb unbekannt.
Um 1576 fasste Bianca den Plan, eine Schwangerschaft vorzutäuschen. Drei schwangere Frauen wurden gefunden, die bereit waren, im Falle der Geburt eines Sohnes diesen sofort dem Auftraggeber zu übergeben. Der Coup glückte. Unter Mitspiel der Hebamme simulierte Bianca die Gebärende. Schließlich befand sich ein neugeborener Säugling im Palast. Der reine Zufall wollte es, dass die Hebamme und die drei engagierten Leihmütter kurz darauf starben. Es heißt, dass Francesco von dem Betrug nichts wusste, allerdings kamen ihm Gerüchte zu Ohren. 1583 erkannte er den kleinen Antonio (1576–1621) als ehelich geboren an.
Einzelnachweise
- ↑ Edith Schlocker: Schloss Ambras: Des Kaisers unglückliche Töchter. Die Presse, 25. Juli 2010, abgerufen am 26. Juli 2010 (Die Ausstellung "Nozze italiane" illustriert die Heiratspolitik der Habsburger. Im Zentrum stehen drei nach Italien verheiratete Töchter Ferdinands I.).
- ↑ Mordverdacht nach 400 Jahren.
Literatur
- Ilaria Hoppe: Der Aufstieg einer Mätresse. Die Hochzeit von Großherzog Francesco I. de’ Medici und der Signora Bianca Cappello von 1579.
- Pina Marzi Ciotti: Bianca Cappello. In: Die Frauen aus dem Hause Medici. Firenze 2003. S. 43–55. ISBN 88-8015-041-3
Weblinks
Commons: Bianca Cappello – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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