- Birgit Diezel
-
Birgit Irmgard Diezel (* 10. Februar 1958 in Greiz) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie ist seit Beginn der fünften Wahlperiode 2009 Präsidentin des Thüringer Landtags. Zuvor war sie von 2002 bis 2009 Finanzministerin und von 2004 bis 2009 gleichzeitig stellvertretende Ministerpräsidentin Thüringens.
Werdegang
Birgit Diezel wuchs als ältestes von drei Geschwistern in einem christlich geprägten Elternhaus auf einem Bauernhof in Neugernsdorf bei Greiz auf. Nachdem sie von 1974 bis 1976 eine Ausbildung zur Verkehrskauffrau gemacht hatte, dann bis 1980 als Finanzbuchhalterin im Kraftverkehr Greiz tätig gewesen war und währenddessen ihr erstes Kind (eine Tochter) bekam und in der Abendschule ihr Abitur nachgeholt hatte, studierte sie von 1980 bis 1984 Volkswirtschaftslehre in Halle. 1985 bekam sie ihr zweites Kind (einen Sohn), nach dem Mutterschaftsurlaub war sie von 1987 bis 1989 in Greiz beim Rat des Kreises tätig.
Ihre politische Karriere begann 1990, als sie in die CDU eintrat und noch im selben Jahr Mitglied in deren Landesvorstand wurde. 1994 wurde sie Mitglied des Thüringer Landtags und stellvertretende Landesvorsitzende ihrer Partei. Zwischen 1999 und 2002 war sie Staatssekretärin im Thüringer Finanzministerium. 2001 bekam sie ihr drittes Kind (eine Tochter). Nach der Berufung Andreas Trautvetters zum Thüringer Innenminister wurde sie 2002 Thüringer Finanzministerin.
Bei den Landtagswahlen 1994 und 1999 war sie jeweils mit einem Direktmandat aus dem Wahlkreis Gera II in den Landtag eingezogen. 2004 verlor sie – als sie bereits Landesministerin war – ihren Wahlkreis an Dieter Hausold (PDS), kam aber über die CDU-Landesliste ins Parlament. Nach der Wahl 2004 wurde sie – neben ihrem Amt als Finanzministerin – Stellvertreterin des Ministerpräsidenten im Kabinett Althaus II.
Nach einem Skiunfall von Ministerpräsident Dieter Althaus am Neujahrstag 2009 übernahm sie bis zu Althaus' Genesung und Rückkehr am 20. April 2009 die Regierungsgeschäfte.[1] Bei der Landtagswahl 2009 trat sie im Wahlkreis Gera I als Direktkandidatin an, wo sie Margit Jung (Die Linke) unterlag. Erneut gelang ihr der Einzug in den Landtag nur über die Landesliste.
Nach Althaus' überraschendem Rücktritt vom Amt des Ministerpräsidenten am 3. September 2009 bat dieser nach Aussage von Diezel sie in einem persönlichen Brief, die Amtsgeschäfte zu übernehmen.[2] Am 7. September erklärte die Staatskanzlei aber, dass Althaus gemäß der Thüringer Verfassung die Amtsgeschäfte selbst bis zur Vereidigung einer neuen Landesregierung weiter führen wird. Althaus gab später an, dass er Diezel die Amtsgeschäfte nicht übertragen habe und dass es auch keine entsprechenden Dokumente gibt.[3] Auf Empfehlung Diezels wählte die Thüringer CDU daraufhin Sozialministerin Christine Lieberknecht zur Kandidatin für das Ministerpräsidentenamt. Am 23. September wurde Diezel von der CDU-Landtagsfraktion als neue Landtagspräsidentin nominiert[4] und in der konstituierenden Sitzung des Landtags am 29. September 2009 mit 70 von 87 Stimmen in dieses Amt gewählt.[5]
Diezel ist stellvertretende Vorsitzende der Trägerversammlung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Weblinks
Commons: Birgit Diezel – Sammlung von BildernEinzelnachweise
- ↑ Ministerin Diezel übernimmt Amtsgeschäfte, abendblatt.de, 2. Januar 2009
- ↑ Koalitionspoker begann in Erfurt, Artikel bei Neues Deutschland
- ↑ Althaus stürzt CDU ins Chaos bei Bild.de
- ↑ Diezel als Präsidentin nominiert, ntv.de, 23. September 2009
- ↑ Birgit Diezel mit 70 von 87 Stimmen zur Landtagspräsidentin gewählt, Thüringer Landtag, 29. September 2009
Präsidenten des Thüringer LandtagsGottfried Müller | Frank-Michael Pietzsch | Christine Lieberknecht | Dagmar Schipanski | Birgit Diezel
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Birgit Diezel — en 2009 Mandats 5e présidente du Landtag … Wikipédia en Français
Birgit — ist ein weiblicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Bekannte Namensträgerinnen 3.1 Birgitta 4 … Deutsch Wikipedia
Diezel — ist der Familienname folgender Personen: Birgit Diezel (* 1958), deutsche Politikerin (CDU), Finanzministerin und Landtagspräsidentin von Thüringen Carl Emil Diezel (1779–1860), deutscher Forstmann, Jäger, Philosoph, Musiker und Schriftsteller… … Deutsch Wikipedia
Gouvernement Dieter Althaus II — Le second gouvernement de Dieter Althaus est l actuel gouvernement du Land allemand de Thuringe. Il a été formé le 8 juillet 2004 par Dieter Althaus, Ministre Président sortant, et est soutenu par la seule Union chrétienne démocrate d… … Wikipédia en Français
Wahlkreis Gera II — Wahlkreis 42: Gera II Staat Deutschland Bundesland Thüringen Region Stadt Gera Wahlkreisnummer 42 … Deutsch Wikipedia
Cabinet Althaus II — Le second gouvernement de Dieter Althaus a été un gouvernement du Land allemand de Thuringe. Il a été formé le 8 juillet 2004 par Dieter Althaus, Ministre président sortant, et était soutenu par la seule Union chrétienne démocrate d… … Wikipédia en Français
Kabinett Althaus II — Das Kabinett Althaus II bildete von 2004 bis 2009 die Landesregierung von Thüringen. Die CDU erreichte in der Landtagswahl 2004 zum zweiten Mal in Folge die absolute Mehrheit; Dieter Althaus wurde in der konstituierenden Landtagssitzung am 8.… … Deutsch Wikipedia
Liste der Mitglieder des Thüringer Landtags (3. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Thüringer Landtags der 3. Wahlperiode (1999 2004). Zusammensetzung Die Zusammensetzung beruht auf dem Ergebnis der Landtagswahl vom 12. September 1999. Fraktion Beginn der… … Deutsch Wikipedia
Thüringer Landtag — Logo Parlamentsgebäude Basisdaten … Deutsch Wikipedia
Liste der Mitglieder des Thüringer Landtags (4. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Thüringer Landtags der 4. Wahlperiode (2004 2009). Zusammensetzung Die Zusammensetzung beruht auf dem Ergebnis der Landtagswahl vom 13. Juni 2004. Fraktion Beginn der Legislaturperiode… … Deutsch Wikipedia