Bittstädt

Bittstädt
Bittstädt
Koordinaten: 50° 50′ N, 10° 53′ O50.83611111111110.888055555556360Koordinaten: 50° 50′ 10″ N, 10° 53′ 17″ O
Höhe: 360 m
Fläche: 8,21 km²
Einwohner: 583 (15. Juni 2009)
Eingemeindung: 30. Juni 1994
Eingemeindet nach: Wachsenburggemeinde
Postleitzahl: 99310
Vorwahl: 03628

Bittstädt ist ein Ortsteil der Wachsenburggemeinde im Ilm-Kreis (Thüringen). Er hat etwa 600 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt etwa vier Kilometer westlich der Kreisstadt Arnstadt am Rande des Truppenübungsplatzes Ohrdruf.

Geschichte

Dorfkirche St. Ägidius

786 wird Bittstädt in einer Tauschurkunde der von Erzbischof Lullus (710–786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Bittestat erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ort als Bizzostat(i) (vor 815), Bystete (1301), Am Bisteter Wege (1419) und Bidtstädt (1571) genannt. Das Benediktinerkloster in Arnstadt erwarb in Bittstädt größere Liegenschaften und erbaute einen Wirtschaftshof. Im Mittelalter wurde Weinanbau, später Färberwaidanbau betrieben. Eine Ziegelproduktion, die um 1860 begonnen hatte, wurde später wegen Transportschwierigkeiten eingestellt.

Der Name wird als Stätte des Bizzo gedeutet, der Hof eines Freien Bauern.

Seit 1994 gehört das Dorf zur Wachsenburggemeinde mit Sitz im nahegelegenen Holzhausen.

Sehenswertes

  • Die Dorfkirche St. Ägidien ist im Kern romanisch. Die Chorturmkirche mit ihrem Langhaus wurde wahrscheinlich 1677 erweitert, gefolgt von weiteren Umbauten in den Jahren 1690, 1701 und 1749. Der Chor wurde im 18. Jahrhundert angebaut und erweitert. Die Kirche besitzt einen Chorturm mit Helm und Laterne sowie östlich davon einen Choranbau mit verputztem Fachwerkobergeschoss. Im Kircheninneren ist eine an drei Seiten zweigeschossig umlaufende Empore eingebaut. Kanzel und Taufstein stammen aus dem 17. Jahrhundert. Der letzte Umbau erfolgte von 1978 bis 1985.
  • Der über die Gemeindegrenzen hinaus geschätzte Weihnachtsmarkt an jedem letzten Samstag vor dem 1. Advent ist inzwischen Tradition geworden.
  • Die stillgelegte Kiesgrube Heidenholz (Siehe "Wirtschaft und Infrastruktur")
  • Der Ort ist weithin bekannt durch den vor mehr als 100 Jahren gegründeten Chor namens "Bittstädter Liedertafel"
  • In der Nähe des Dorfes führt der heute als Wanderweg ausgewiesene alte Handelsweg, die Kupferstraße, vorbei.

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gegend um Bittstädt wird seit vielen Jahrzehnten Kies abgebaut. Die inzwischen stillgelegte Kiesgrube Heidenholz ist als Flächennaturdenkmal Teil des Geoparks Inselsberg – Drei Gleichen.[1] Im Heidenholz hat die Gemeinde eine Bühne für Chorgesang und sonstige Veranstaltungen geschaffen. Anfang der 1990er Jahre wurde durch die Hanson Germany GmbH & Co. KG ein neues Kieswerk eingerichtet.

Der Ort verfügt über Straßenverbindungen nach Arnstadt und Holzhausen. Montags bis freitags gibt es einen Linienbusverkehr nach Arnstadt.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weblinks

 Commons: Bittstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nationaler GeoPark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen. 1. Umsetzungsphase. Sachverständigenbüro Reyer, Erfurt 2009, S. 12, abgerufen am 13. Oktober 2010

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